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Mein Weg zum Herzkind

Mein Weg zum Herzkind

Titel: Mein Weg zum Herzkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Jolig
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je, dass ich mir Kinder in meinem Leben wünschte und dass ich mein Herz dafür auf eine neue Art öffnen wollte.
    Am Ende dieses langen Prozesses, der Akzeptanz meiner Unfruchtbarkeit, war es wieder der Gynäkologe meiner Mutter, der mich auf meinen neuen Weg brachte. Bei einem Routinebesuch in seiner Praxis fragte er mich unverblümt: »Wäre eine Adoption nicht eine gute Alternative für dich, um Mutter zu werden?«
    Ja, dachte ich. Warum eigentlich nicht?
    Kinderlos – nein danke!
    Für die meisten Paare ist der Wunsch nach einem leiblichen Kind groß. Die Tatsache, dass sie ihr Kind nicht selbst austragen können, nichts weitergeben können, macht den Paaren zu schaffen. Sie wünschen sich, dass aus ihrer Liebe ein Kind wächst, das ihre Energien trägt. Ein Kind, das vielleicht die Augen und den Geist von Papa und die Lippen und das sonnige Gemüt von Mama hat.

    Paare, die verzweifelt darüber sind, kein leibliches Kind zu bekommen, sollten sich erst einmal mit ihrer ganz persönlichen Situation auseinandersetzen und schauen, wie ihnen vielleicht doch noch geholfen werden kann.
    Der Weg zu einem Facharzt ist unausweichlich. Gynäkologen mit dem Spezialgebiet der Reproduktionsmedizin sind für den Kinderwunsch die richtigen Ansprechpartner.
    In Praxen für Reproduktionsmedizin werden die Paare sorgfältig untersucht: die Geschlechtsorgane auf ihre Funktionalität, die Eizellen, der Samen auf ihre Qualität und auf ihre Verträglichkeit miteinander. Der behandelnde Arzt berät die Paare individuell auf ihre Bedürfnisse abgestimmt und wird die entsprechende Behandlung in seiner Praxis durchführen können.
    Häufig kommt es dann zur In-vitro-Fertilisation. Hierbei werden der Frau einige Eizellen entnommen und außerhalb ihres Körpers mit dem Samen ihres Mannes befruchtet. Später werden dann bis zu drei befruchtete Eizellen wieder in den Uterus transferiert. Nach vierzehn Tagen wird dann ein Schwangerschaftstest Aufschluss über den Erfolg geben können.
    Diese Behandlungsmethode wird bei bis zu drei Versuchen anteilig von den Krankenkassen mitgetragen, aber ich empfehle immer den direkten Austausch mit den Beteiligten (Ärzte, Kasse), weil es immer mal wieder zu Variationen der Abrechnung kommen kann.

    Adressen von Kinderwunsch-Kliniken finden Sie im Anhang.
    Den Schmerz überwinden
    Erst wer den Schmerz über die eigene Unfruchtbarkeit überwunden hat, ist frei im Herzen für ein Kind fremder Eltern. Die meisten Paare finden sich erst nach einer langen Tortur und damit verbundenen zahlreichen Arztbesuchen mit ihrem Status ab. Doch mit der Information, auch mit medizinischer Hilfe keine leiblichen Kinder bekommen zu können, sind viele nicht in der Lage, das Thema einfach so abzuhaken. Meistens ist das Gefühl der Unvollkommenheit erdrückend. Die Gedanken kreisen immer weiter um den Wunsch des eigenen Kindes. Jetzt ist es besonders wichtig sich helfen zu lassen und vor allem vor der Entscheidung, den Weg der Adoption zu gehen, im Herzen wieder frei zu sein, frei von der Vorstellung des leiblichen Kindes, des Kindes mit den Augen des Vaters und den Lippen der Mutter. Dem Kind, das die eigenen Gene trägt. Ohne das Loslassen dieses Wunsches ist es schwierig, sein Herz für ein fremdes Kind zu öffnen.
    Sicherlich gilt die Regel »Die Zeit heilt alle Wunden« im Prinzip, dennoch unterstreiche ich noch einmal, wie wichtig es ist, seinen Schmerz benennen zu können, damit man ihn gehen lassen kann.
    Hier gibt es die unterschiedlichsten Ansätze sein Seelenheil zu finden. Es liegt an Ihnen ganz persönlich, zu was Sie sich hingezogen fühlen. Wie weit Sie gehen wollen. Wie tief Sie in die Materie eindringen wollen.
    Manchmal helfen reinigende Gespräche mit dem Partner, den Eltern, einer guten Freundin, einem besten Freund. Das Thema
wieder und wieder zu beleuchten, und sich auch mal traurig in die Arme eines Zuhörers fallen zu lassen, kann Wunder wirken. Oder auch: sich mit einem kleinen Ritual vom Schmerz zu verabschieden – beispielsweise seine Gedanken auf einem Stück Papier zu notieren und dann symbolisch zu verbrennen.
    Andere möchten ihr Herz lieber bei einem Psychologen ausschütten und sich dort professionellen Rat holen. Auch das ist ein guter Weg. Es geht eben immer um die Auseinandersetzung mit dem Thema, darum, den Mut zu haben hinzuschauen. Seine Trauer auch leben zu dürfen, damit diese Energie schwinden kann. Möglicherweise möchten Sie sich mit Gleichgesinnten austauschen. Suchen Sie sich

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