Meine beste Feindin
mir zumindest versichert.) Und okay, er hatte mir an dem Abend nach der Schlittenfahrt einen Korb gegeben, aber vielleicht (nur ganz vielleicht) wollte er verhindern, dass es wieder wie beim ersten Mal lief, als ich gefühlsmäßig völlig von der Rolle war und ihm nachher vorwarf, das ausgenutzt zu haben.
Vielleicht war der böse, teuflische Henry wirklich nur jemand, den ich erfunden hatte, um mich darüber hinwegzutäuschen, dass ich mit dem falschen der beiden Mitbewohner zusammen war.
»Eigentlich weiß ich gar nicht, warum ich das überhaupt mache«, sagte ich schließlich und lächelte ihn an. Einen Moment lang wirkte er geradezu überrascht, dann leuchteten seine Augen.
»In Zukunft könntest du vielleicht tief durchatmen und kurz nachdenken, bevor du verbal um dich schlägst«, sagte er. »Nur so ein Tipp.«
»Gibt es denn eine Zukunft für uns?«, fragte ich und sah ihn prüfend an. Ich befürchtete, das übliche spöttische Funkeln in seinen Augen zu entdecken. Aber er blieb völlig ernst.
»Das ist die einzige Erklärung, die mir dazu einfällt«, sagte er beinahe entschuldigend, aber lächelnd. »Ich habe ja versucht, dir aus dem Weg zu gehen, aber da sind wir nun wieder.«
Plötzlich spürte ich, wie sich in meinem Inneren etwas regte. Es war weder Verzweiflung noch Triumph, es war überhaupt nichts, was ich je empfunden hatte. Es war sanft und aufregend, und neu. Es fühlte sich an, als würde es bald aus mir herausschwappen und ganze Räume füllen können.
Es fühlte sich nach Glück an.
»Ich habe Besuch«, erklärte ich, noch immer leise. »Wir feiern.«
»Und da störe ich wohl«, sagte Henry in diesem steifen und formellen Ton, der wohl bedeutete, dass er sich unbehaglich fühlte, wie mir plötzlich klar wurde. »Okay, also …«
»Das sage ich doch nur, damit du Bescheid weißt«, unterbrach ich ihn. »Weil ich dich jetzt wieder reinbitte.«
»Oh«, sagte Henry. Er brauchte einen Moment, um das zu verdauen. Dann sagte er es wieder, aber diesmal klang es ganz anders.
Er schluckte, und ich fragte mich erstaunt, wie jemand, der so umwerfend war, so nervös werden konnte.
»Ja«, sagte ich und lächelte ihn an. » Oh . Es sind Amy Lee und Georgia und ihre Männer. Also könnte es für dich ein wenig unangenehm werden. Aber das kannst du ja sicher ab.«
»Wie du weißt«, sagte er und grinste lässig, »kann ich so einiges ab. Darin liegt doch der Sinn meines Daseins.«
Auf halber Treppe griff ich nach seiner Hand. Ich verhakte meine Finger in seinen, als ob es das Normalste der Welt wäre.
Er lächelte mich an und drückte meine Hand, als wollte er sie nie wieder loslassen.
Und in dem Moment glaubte ich fest daran.
Danksagung
Tausend Dank an Julie Barer für das Erfinden von Handlungssträngen, dafür, dass sie mir immer alles geduldig erklärt, mich auf die richtige Fährte setzt, dafür, dass sie einfach nur wunderbar und die beste Mitarbeiterin überhaupt ist. Und gleichzeitig auch die beste Agentin der Welt!
Wenn ich meine großartige Lektorin, Karen Kosztolnyik, nicht sowieso schon für ihre Fähigkeit verehrt hätte, so lange an meinen Geschichten herumzufeilen, bis sie das Beste aus ihnen herausholt, dann hätte ich sie spätestens dafür geliebt, dass sie ein Veronica-Mars -Fan ist und die Figur des Henry mit dem süßen Logan Echolls verglich. Große Worte!
Ich danke allen bei Warner Books, die mir (jetzt und auch schon früher) auf so unterschiedliche Weise geholfen haben, besonders Michele Bidelspach, Elly Weisenberg, Brigid Pearson, Mari Okuda und Keri Friedman. Mein Dank gilt auch Kim Dower und Allison Hunter bei Kim-from-LA, die mir hier an der Westküste eine so große Hilfe waren.
Ich danke Michelle Kennedy Lower, die meine unzähligen Fragen über Boston beantwortet hat, und Charley Lower, der mich an einem unerträglich heißen und stickigen Tag herumkutschierte, während Michelle für mich eine Insider-Stadtführung veranstaltete. Die Verantwortung für die dicksten Boston-Patzer muss ich leider auf mich nehmen, während kleinere Ungereimtheiten hoffentlich als dichterische Freiheit durchgehen.
Danke, Anna Marsh Schroeder, dass du all die Jahre in diesem Apartment gewohnt hast. (Ich musste nur noch ein Zimmer dazuerfinden!)
Ich danke auch Ani Matosian vom Getty Research Institute dafür, meine Fragen über Bibliotheken, Bibliothekare und ihre Ausbildung beantwortet zu haben - Fehler oder Übertreibungen kreide man bitte mir an!
Allen, die mir eine E-Mail
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