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Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Titel: Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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ernst.
    „Na ja, du musst mich doch wenigstens ein bisschen attraktiv gefunden haben, oder?“
    „Natürlich fand ich dich attraktiv“, erwidert Trevor vorsichtig und lässt seinen Blick zu einem Punkt links neben meinem Kopf wandern. „Du bist sehr attraktiv.“
    „Aber?“
    „Kein Aber. Du bist attraktiv, okay? Du bist auf unkonventionelle Weise schön. Lass dich von diesem mickrigen Mistkerl nicht verunsichern.“
    „Tu ich ja gar nicht. Ich frage mich nur … ob Männer mich attraktiv finden.“
    „Und ich frage mich, ob du nicht etwas Gehaltvolleres als Nachos brauchst. Wie wäre es mit einem richtigen Abendessen? Willst du einen Burger?“
    „Ich hab keinen Hunger“, erkläre ich, den Mund voller Nachos.
    Trevor fährt sich mit der Hand durch die leicht gewellten, braunen Haare, die ich so wunderschön finde. Dicht, kräftig und zerzaust, mit der Farbe von schwarzem Kaffee, seidenweich … Ich sollte lieber aufhören. Er sieht mich so komisch an. „Also, was willst du von mir?“, fragt er.
    Vier Kinder. „Sei einfach ehrlich.“
    „Womit?“
    „Was Männer und mich betrifft.“
    Es muss etwas in meinem Blick liegen, das Trevors Mitleid weckt. „Chastity“, beginnt er, „Männer lieben dich. Du bist toll. Tatsächlich bist du wie ein …“ Er bricht ab.
    „Was? Wie ein guter Kumpel? Ist es das, was du sagen wolltest? Dass ich wie einer von euch Jungs bin?“ Meine Stimme klingt schrill. Und vielleicht ein bisschen laut.
    „Äh … na ja … im positiven Sinne, weißt du?“
    „Was soll daran denn positiv sein?“
    Trevor windet sich. „Na, du weißt eine Menge über Sport, oder? Und Männer lieben Sport.“ Ich stöhne. Trevor schneidet eine Grimasse. „Und du spielst Darts und Billard und all so was. Und der Triathlon vor ein paar Jahren mit dir zusammen hat riesigen Spaß gemacht. Diese MDA-Geschichte, weißt du noch?“
    Ich seufzte und greife nach meinem Cocktail, aber Trevor hat ihn außer Reichweite geschafft. Stattdessen schiebt er mir ein Glas Wasser hin. Ich verdrehe die Augen … eines scheint dabei festzuklemmen … und sehe noch einmal zu Mr. New York Times. Ich wünschte, ich wäre seine Frau. Ich frage mich, ob ich ihm das irgendwie übermitteln kann. Sieh her, Kumpel. Heirate mich. Er schmunzelt über irgendetwas, das seine weißhaarige Begleiterin sagt, und ignoriert, dass seine Seelenverwandte nur wenige Meter von ihm entfernt sitzt.
    In diesem Moment tritt die verschlagene, Telefonnummern verteilende Kellnerschlampe mit einem weiteren Zombie an unseren Tisch. Selbst in meinem alkoholisierten Zustand weiß ich, dass Trevor recht hat und ich keinen weiteren Tropfen Alkohol trinken sollte. Dann kommt mir schlagartig die Erkenntnis: Jemand spendiert mir einen Drink!
    „Mit besten Grüßen“, sagt die Kellnerschlampe bedeutungsvoll und stellt das große Glas vor mir ab.
    Tja, das ist doch mal was! Jemand ist an mir interessiert.Wie aufregend! Ich werde rot vor Freude und Dankbarkeit. Da ist die Kavallerie ausnahmsweise mal im richtigen Moment angerückt. Gerade als mein Ego zuckend am Boden liegt, spendiert mir jemand einen Drink! Du meine Güte, war das womöglich Mr. New York Times? Kein Wunder, dass er mich nicht ansieht … Er wartet auf meine Reaktion. Ich spüre einen Adrenalinstoß, und meine Lider beginnen zu flattern. Ich blicke zu ihm hinüber. Er sieht mich immer noch nicht an. Vielleicht ist er schüchtern. Wie süß!
    „Ist der vielleicht von dem …“ Traumtypen! „… Mann dort drüben am Tisch?“, erkundige ich mich und deute vage in seine Richtung.
    „Nein. Der ist von … diesem Gast da“, sagt die Bedienung. „An der Bar.“
    Mit klopfendem Herzen sehe ich in die angegebene Richtung. Trevor ebenfalls.
    An der Bar sitzt, fröhlich lächelnd, eine Frau und prostet mir mit ihrem Bierglas zu. Da ich nicht weiß, was ich sonst tun soll, winke ich schwach zurück. Sie ist einigermaßen attraktiv, ein wenig rundlich, mit kurzem, dunklem Haar und freundlichem Gesicht. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass ich keine Lesbe bin. Trevor verbirgt mit einer Hand sein Gesicht. Ich vermute, dass er lacht. Jawohl, sein Mund zuckt. Mistkerl.
    „Würden Sie … könnten Sie ihr bitte sagen … Ich … Es ist so, dass ich …“ Ich werde puterrot.
    „Sie ist schon vergeben“, bringt Trevor erstaunlich ernst hervor. „Auf jeden Fall vielen Dank. Sie können den Drink wieder mitnehmen.“
    Die Kellnerin nickt, nimmt das Glas und dreht Trevor beim Abgang

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