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1350 - Im Wald der toten Gesichter

1350 - Im Wald der toten Gesichter

Titel: 1350 - Im Wald der toten Gesichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mein Blick fiel auf die Bierflasche, die ich noch nicht geöffnet hatte.
    Dann war etwas in der Stimme meines Freundes, das mich aufhorchen ließ.
    Bill war ein Mensch, der zwar gern anrief, um mich zu treffen und auch einzuladen, aber diesmal klang seine Stimme nicht locker.
    Ich hörte schon den ersten Unterton darin. Er war niemand, der nur so zum Spaß die Pferde scheu machte.
    Außerdem hatte er mich neugierig gemacht. Ich wusste ja, dass er immer auf der Suche nach dem Ungewöhnlichen war, und dass wir uns oft auf einer bestimmten Ebene trafen, um dann gewisse Dinge gemeinsam anzugehen. Wenn er aus dem Fenster schaute, sah er selbst das Wetter. Er wusste zudem, dass Autofahren dabei keinen besonderen Spaß machte. Grundlos würde er mich nicht aus dem Haus treiben. Da musste schon etwas mehr dahinter stecken.
    »Ich weiß, John, dass das Wetter zum Weglaufen ist, aber ich hätte dich wirklich nicht angerufen, wenn es nicht dringend wäre. Ich möchte dir etwas zeigen, das sehr wichtig ist. Am Telefon kann man schlecht darüber sprechen. Das musst du sehen.«
    »Hast du einen Tipp?«
    »Es ist ein Bild. Oder mehrere. Ich habe sie aus dem Computer und…«
    »Dann kann ich sie mir auch runterladen. Shao und Suko…«
    »Darauf wollte ich gleich kommen. Sie können es sich ansehen. Wir rufen sie dann von mir aus an.«
    Allmählich schwand mein Widerstand. Auch Schnee und Regen würden mich jetzt nicht mehr stören. So musste auch der Reporter gedacht haben.
    »Gut, Bill, ich komme.«
    »Super.«
    »Aber du weißt ja, es wird dauern.«
    »Nicht schlimm, wir haben Zeit.«
    »Bis später dann.«
    Wenig später befand ich mich in der Tiefgarage und stieg in meinen Rover. Und ich ahnte, dass da etwas auf mich zukam…
    ***
    Als ich in Bills Wohngegend eintraf, hatte sich der Regen in Schnee verwandelt, der in dicken, pappigen Flocken vom Himmel fiel und manchmal wie Vogeldreck gegen die Scheiben klatschte. Vor den hellen Augen der Scheinwerfer tanzte der Wirbel in einem wahren Chaos, und ich saß alles andere als entspannt hinter dem Steuer.
    Die Fahrt war wirklich kein Vergnügen gewesen, aber was tut man nicht alles für einen Freund. Die Welt um mich herum hatte innerhalb kurzer Zeit eine weiße Haube bekommen.
    Alles war bisher glatt gelaufen, nur eben etwas langsamer. Drei kleine Unfälle hatte ich bisher auf der Fahrt gesehen. Ich war trotzdem recht gut durchgekommen und rollte langsam die mit Schnee bedeckte Auffahrt hoch und hielt Kurs auf Bills Haus, vor dem die Außenleuchte einen gelben Schein abgab. Auch im Garten leuchteten die Lampen, obwohl die Flocken auf ihnen Mützen hinterlassen hatten.
    Ich parkte vor der Garage, stieg aus und lief geduckt der Haustür entgegen.
    Mein ältester Freund stand schon in der Haustür, die er aufhielt.
    Nur so weit, dass ihn die Schneeflocken nicht trafen.
    »Komm rein, das Wetter ist zum Weglaufen.«
    »Du sagst es. Trotzdem bin ich zu dir gekommen, Alter.«
    »Ich weiß es zu schätzen.«
    Noch vor dem Eintreten klopfte ich mir einige Schneeflocken von der Kleidung. Dann schob ich mich ins Haus und zog die Jacke aus, die ich sofort aufhängte.
    »Hier ist es so still«, beschwerte ich mich.
    »Sheila ist unterwegs. Eine Bekannte hat angerufen. Das Treffen war schon seit Wochen geplant.«
    Ich strich durch meine Haare. »Und was ist mit Johnny?«
    »Unterwegs. Wir sind ganz allein.«
    »Okay, dann können wir ja feiern.«
    Bill runzelte die Stirn. Er sagte nichts, drehte sich von mir weg und nahm Kurs auf sein Arbeitszimmer, in dem die große Überraschung auf mich wartete.
    Die Wärme tat gut. Bill hatte Getränke bereitgestellt, und dazu gehörte eine Flasche Whisky.
    »Willst du einen Schluck?«
    »Nein.«
    Er griff zur Flasche und verzog dabei die Lippen. »Ich gieße dir trotzdem einen Schluck ein. Es kann durchaus sein, dass du ihn später benötigst.«
    »Ist es so schlimm?«
    »Du wirst es sehen.«
    Bill machte es spannend. Und er ließ sich Zeit dabei. Das dies so war, ließ mich darauf schließen, dass die Überraschung so schlimm nicht sein konnte.
    Auf dem großen Schreibtisch stand auch Bills Computer mit einem ebenfalls recht großen Bildschirm. Das Gerät war eingeschaltet.
    Ich nahm Platz und stellte das Glas mit dem Whisky zur Seite.
    Auch Bill ließ sich nieder und deutete auf den Monitor.
    »Was siehst du?«
    »Ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht«, erwiderte ich.
    Zwar hatte ich etwas übertrieben, doch im Prinzip traf meine Aussage zu. Der

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