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Menschen minus X

Menschen minus X

Titel: Menschen minus X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
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Erlebnis …
     
    Die Jahre vergingen. Feiner Staub begann die Schlafenden zu überziehen.
    Aber nach vierzig Jahren, gemessen von den Schiffschronometern, wurde Ed geweckt, um an einem der regelmäßigen Kontrollgänge durch das ganze Schiff teilzunehmen. Jede der Kontrollpatrouillen war zwei Monate lang unterwegs.
    Zusammen mit einigen anderen stillen Männern bewegte er sich durch die endlosen, schwach erhellten Flure, vor bei an den unzähligen kleinen Kabinen mit lebendigen Toten, denen achtzig Jahre nicht mehr waren als eine einzige Nacht. Tiefe Stille herrschte, draußen standen die Sterne auf schwarzem Grund. Wie Stunden waren die Jahrzehnte vergangen. Jetzt, aus dem Schlaf erwacht, wurde Ed sich der Zeit bewußt, die inzwischen verflossen, und damit auch der unvorstellbaren Entfernung, die schon durchmessen war; ein Abgrund, unbegreiflich, ehrfurchtsgebietend. Und doch nur eine Spanne im All …
     
    Als Ed das nächstemal geweckt wurde, war der weißleuchtende Sirius schon verhältnismäßig nahe gerückt. Neben ihm ließ sich auch mit bloßem Auge sein Begleiter erkennen, ein Weißer Zwerg, zusammengeschrumpft und alt, ein Sonnengreis, nur wenig größer als die Erde, aber aus ungeheuer konzentrierter Materie bestehend. Seit langem wußte man durch spektroskopische Messungen, daß ein fingerhutgroßes Bröckchen seines Baustoffs ein Gewicht von etwa anderthalb Tonnen aufweisen dürfte!
    Optische Instrumente wurden auf den Sirius und seinen Begleiter gerichtet. Ununterbrochene Beobachtungen ergaben schon nach wenigen Tagen, daß gewisse Unregelmäßigkeiten in den Bewegungen dieses um einen gemeinsamen Schwerpunkt rotierenden Doppelsystems nur durch eine große Zahl von Planeten verursacht werden könnte, die in komplizierten Schleifen um oder zwischen den beiden Sonnen kreisten. Zu sehen waren diese Planeten mit den Bordinstrumenten natürlich noch nicht. Aber mit den großen Radioteleskopen der irdischen Sternwarten hatte man sie schon vor mehr als einem halben Jahrhundert ermittelt. Ihre Jahreszeiten mochten, im irdischen Sinne, als ziemlich verrückt anzusehen sein, ein abruptes Durcheinander von Hitze und Kälte, von Tag und Nacht als Folge des Umlaufs um zwei Sonnen und der hiernach wahrscheinlich sehr schnellen Eigenrotation. Nun, bei den Planeten des näheren Alpha Centauri, der ja gleichfalls ein Doppelstern war, lagen sogar noch ungünstigere Eigenheiten vor. Wo so viele Planeten vorhanden waren wie im Siriussystem, würde es schon den einen oder anderen mit erträglichen Voraussetzungen geben. Und im übrigen waren ja Androiden gegen derartige Dinge recht unempfindlich …
    Auch diesesmal dauerte der Kontrollgang durch das Schiff auf den Tag genau zwei Monate. Danach wurde Ed von einem anderen Mann abgelöst und kehrte in seine Kabine und zu Barbara zurück, um noch ein kleines Jahrzehnt zu schlafen.
    Beim drittenmal weckte man ihn etwas spät. Das Raumschiff kreiste bereits um einen Planeten der Siriuswelt, dessen Besiedlungsmöglichkeiten geprüft werden sollten.
    Noch schlaftrunken entstiegen Ed und Barbara dem Raketentender, der sie vom Raumschiff zum Planeten hinübergebracht hatte. Vor ihnen waren schon andere gelandet worden. Irgendwo weit voraus erblickten sie Mitchell Prell und zwei andere Männer wild gestikulierend auf einem Hügel, dessen Eiskappe im heißen Sonnenschein rapide schmolz und in wahren Sturzbächen zu Tal floß.
    Der Sonnenschein kam vom Sirius selbst. Zwar war der Abstand dorthin größer als drüben im alten Sonnensystem die Entfernung zwischen Erde und Uranus. Aber der Sirius, bedeutend größer als die Sonne, dazu jünger und infolgedessen viel heißer, strahlte eine enorme Wärme herüber. Dennoch gehörte dieser Planet nicht direkt zum Sirius, sondern zu dessen Begleiter, dem viel näheren Weißen Zwerg, der als lohende kleine Feuerkugel am Himmel hing. Wie ein beflissener Mond umhastete der Planet diese Miniatursonne und drehte sich dabei so schnell um seine eigene Achse, daß die Rotation deutlich spürbar wurde. Eine Umdrehung, also ein Tag, mochte hier kaum vier bis fünf Erdenstunden dauern.
    Ed blickte hinauf zu einem rosafarbenen, dünnen und zerfaserten Wolkenfeld. Vor ihm lag eine Prärie, auf der weißblühende Gräser wogten. Über der Eiskappe eines fernen Berges ragte ein klobiger Turm empor, zu dem eine Art Straße hinaufzuführen schien.
    Etwas später zeigten sich zwei Lebewesen, die auf verhältnismäßig geringe Entfernung herankamen und

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