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Menschen minus X

Menschen minus X

Titel: Menschen minus X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
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darunter zunächst hauptsächlich vorgefertigte Teile zur Errichtung verglaster Reservate. Freilich wären die Androiden selbst in der kalten, giftigen Methanatmosphäre des Titan ohne solche Stützpunkte zurechtgekommen. Doch hatten sie ja gewissermaßen geerbt, und zu ihrem Erbe gehörten auch die auf Erden üblichen Ansprüche auf Komfort. Außerdem hatten sie ja ihre Rechte … Sobald die verglasten Reservate installiert und die entsprechenden Siedlungen unter ihren Schutzdächern errichtet wären, sollte unverzüglich und mit aller Kraft an die Vorbereitungen für den Raumschiffbau gegangen werden. Lumpen lassen würde man sich jedenfalls nicht! Dafür wollte Abel Freeman schon sorgen, der hier vom ersten Tage an als Oberhaupt galt …
     
    Die ersten dreißigtausend Weltraumreisenden hatten es nicht etwa nötig, sich zu dem fernen Planetoiden hinüberzubemühen, der dem Raumschiff als Heimathafen diente. Nein, das Raumschiff kam bis an die Atmosphäregrenze der Erde und begann dann wie ein Trabant langsam um den Planeten zu kreisen, während an die hundert kleine Zubringerraketen in ständigem Pendelverkehr jeweils fünfzig Passagiere mit ihrem Gepäck von der Erde in die Einstieggondeln des Schiffes brachten.
    Auf dem Raketenstartplatz nahe der City sah Ed Dukas seine Eltern und Les Payten zum letztenmal. Jack Dukas schüttelte Sohn und Schwiegertochter herzlich die Hände. Die Mutter war von tapfer verhaltenem Abschiedsschmerz erfüllt. Mochten sie ihr Glück finden bei dem erträumten idyllischen Leben in einem Landhäuschen mit blühenden Obstbäumen und bunten Blumen ringsum … Ed umarmte die Mutter. Sie gedachten gemeinsamer Erinnerungen … „… unendlich viel Zeit haben wir jetzt vor uns, Mom“, sagte Ed zum Abschied. „So viel Zeit, daß wir uns ganz gewiß wiedersehen werden – irgendwann, irgendwo …“
    Bald erreichten Ed und Barbara mit einer der Zubringerraketen die Einstieggondel des majestätischen Raumschiffes. Galant führte Ed seine Frau am Arm die Stufen hinauf.
    Im gewaltigen Gemeinschaftsraum des Schiffes, von wo aus die Passagiere in ihre kleinen Kabinen eingewiesen wurden, herrschte ein Durcheinander von Begrüßungen, fröhlichen Rufen, Scherzen und Gelächter.
    Mitchell Prell war noch nicht an Bord.
    Unaufhörlich trafen neue Reisende ein. Insgesamt dreißig Stunden dauerte die Einschiffung aller Passagiere, jede der Zubringerraketen mußte den vierzigtausend Meilen weiten Weg zwischen Erde und Raumschiff sechs- bis siebenmal zurücklegen, hin und zurück. Jeder Reisende erhielt, sobald er seine Kabine bezogen hatte, eine Injektion; so anpassungsfähig und bedürfnislos die Vitaplasmaorganismen auch sein mochten, schien es doch angezeigt, sie speziell für diese Bewährung noch anpassungsfähiger und bedürfnisloser zu machen: Sie sollten die achtzig Erdenjahre währende Reise im Schlaf überstehen!
    Schließlich war alles startbereit.
    Das Riesenschiff erzitterte – leicht, an Bord war nichts zu spüren von der gewaltigen Heliumentladung und der dann einsetzenden rapiden Beschleunigung. Doch auf der fernen Erde wagte niemand, weder Menschen noch Androiden, mit bloßem Auge die relativ kleine, aber unvorstellbar wütende Lichtexplosion zu beobachten, die in ihren engen Grenzen stärker und gleißender war als der Ausbruch einer Supernova.
    Der Anfang des Abschieds von der Furcht – für die alte Rasse …
    Mancher Fluch folgte dem entschwindenden Schiff, mancher Seufzer der Erleichterung oder des Bedauerns, mancher gute Wunsch … Eigentlich ein Triumph der Menschheit, dieser Fortschritt, der erste Schritt in die wirkliche Weite! Viele wußten das. Viele andere bestritten es …
     
    Hingestreckt in eine kleine Kabine von zwei Meter Länge, einem Meter Breite und einem halben Meter Höhe, hielten sich Ed und Barbara leicht umschlungen. Fünfzehntausend solcher Kabinen gab es an Bord, sinnvoll in Stockwerke gegliedert und von langen Fluren unterteilt. Mitchell Prell war kurz nach dem Start bei der Dukas-Kabine aufgetaucht, hatte den beiden grinsend zugenickt und etwas spöttisch gemurmelt: „Dann also gute Nacht!“
    „… ja, gute Nacht! Genau das wird es sein. Eine lange, gute Nacht, süß und erholsam“, flüsterte nun Ed seiner Frau ins Ohr. „Die achtzig Jahre bedeuten nicht viel, die Halbgötter der alten Mythologie konnten ein Jahrtausend lang schlafen …“
    Das letzte bißchen geheime Angst verflog, der Schlaf kam wie ein beglückendes

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