Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
Vom Netzwerk:
"
    "Genug!" polterte der Herrscher. "Bei der dir eigenen Übermittlungsmethode sind deine Reden allzu wortreich. Mag jetzt Orlan berichten, wie sich die Gefangenen fühlen und was mit ihnen zu tun ist."
    Etwas Wichtiges äußerte Orlan nicht. Die dem Admiral auferlegten Prüfungen bedrückten die Gefangenen, der Admiral selbst sei munter, obwohl entkräftet und außerstande, sich fortzubewegen. Doch dieses Leben begeistere ihn, etwas anderes sei von ihm nicht zu erreichen.
    Alles, was Orlan der Versammlung mitteilte, wußte ich besser als er.
    Dagegen brachte die Diskussion viel Neues. Orlan begann sie mit den Worten: "Was wir mit den Gefangenen tun wollen, hängt davon ab, was wir selber tun wollen."
    "Evakuieren!" donnerte der Herrscher. "Der Nickelplanet ist angriffsgefährdet. Wir verlegen unseren Stützpunkt auf den Mangan- oder den Natriumplaneten. Die Gefangenen nehmen wir mit."
    "Weder auf dem Mangan- noch auf dem Natriumplaneten läßt sich ihre Existenz sichern. Die Menschen sind biologisch schwache Objekte, das Spektrum ihrer Lebensbedingungen ist schmal."
    "Das ist ihre Sache, ob ihr Spektrum schmal ist oder breit! Sollen sie wissen, daß man mit solchen biologischen Strukturen nicht die Herrschaft im All erobern kann, denn sie erstreben genau wie wir die Herrschaft, obwohl sie von allgemeiner Freundschaft faseln. Die Menschen und alle, die mit ihnen sind, ins eroberte Sternenflugzeug verfrachten und morgen zum Manganplaneten abschicken!"
    "Wird ausgeführt, o Großer! Was den Admiral anbelangt ... Hast du ihm das Leben garantiert, o Großer?"
    "Ich habe ihm nur garantiert, daß ich ihm nicht nach dem Leben trachte. Wenn dieser eingebildete Pechvogel an seinem eigenen Eifer verreckt, werde ich nicht traurig sein. Noch weniger wird mich der Tod seiner Freunde bekümmern. Von allen Sternvölkern, die wir unterworfen haben, sind die Menschen die abscheulichsten. Allerdings haben wir sie noch nicht unterworfen, aber wenn das eintritt, sind sie selber schuld!"
    Ich mußte laut lachen, wälzte mich auf dem Fußboden und erstickte fast vor Lachen.
    Plötzlich riß der Fieberwahn ab, wie aus weiter Ferne hörte ich, was mir in der Vision wie triumphierendes Gelächter vorgekommen war ein schwaches Schluchzen, klägliches Murmeln. Ich lag an der unsichtbaren Wand, derart entkräftet, daß ich die Hand nicht rühren konnte. Wahrscheinlich war es die größte physische Anstrengung meines Lebens, als ich meinen Kopf wandte und hob.
    Von der anderen Seite der Barriere schaute mich Romero an. Er sagte hoffnungsvoll: "Mir scheint, Sie hatten wieder einen merkwürdigen Traum."
    Ich stand auf. "Ein vortrefflicher Traum!" flüsterte ich. "Sie werden lachen, Pawel."
    Zu Romero gesellten sich Kamagin und Lussin, nach ihnen traten Oshima und Petri heran. Sie hörten mir aufmerksam und mit ernsten Mienen zu. Ich konnte mich des Lachens nicht erwehren. Jetzt, bei taghell leuchtenden Wänden, erschienen mir die phantastischen Figuren und Schatten der Redner, ihre unsinnige Sprache noch spaßiger.
    Oshima zuckte schweigend die Schultern, Kamagin rief: "Die Visionen sind phantastisch, die Wirklichkeit ungeheuerlich! Leider ist der Spott, wenn auch nur in der Phantasie, unsere einzige Möglichkeit, diesen gräßlichen Wesen die Stirn zu bieten."
    "Allzu kompliziert sind die Träume, um nur Träume zu sein", sagte Romero zweifelnd.
    "Wollen Sie sagen, ein unbekannter Freund versorge den Admiral mit geheimen Informationen, indem er sie in Traumbilder kleidet?"
    Romero entgegnete zurückhaltend: "Ich will sagen, daß ich mich überhaupt nicht wundern würde, wenn es so wäre. Jedenfalls gibt mir der galaktische Beobachtungsraum zu denken, den der Admiral zweimal besucht hat, daß Allart den Perseus stürmt, indem er einen Rammsporn annihilierbarer Planeten zwischen die Gestirne treibt, daß auf dem Dritten Planeten, der mächtigsten Festung der Zerstörer, Defekte aufgetreten sind und daß unsere Freunde, die Galakten, irgendwelche biologischen Waffen besitzen, vor denen die Zerstörer zittern. Sie müssen zugeben, daß wir noch nie von etwas Derartigem gehört haben, bevor Eli es träumte."
    Der kleine Kosmonaut brauste auf: "Fieberphantasien eines Darbenden - das sind diese Informationen!" Reuevoll wandte er sich an mich: "Admiral, ich wollte Sie nicht kränken."
    Mühsam lächelte ich. "Darbe ich etwa nicht? Und ich leugne auch nicht, daß das alles Wahnvorstellungen sind."
    Romero sagte kalt: "Folgendes soll gelten: Wenn sich eine

Weitere Kostenlose Bücher