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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
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ich Mary, als wir uns unserer Wohnung näherten. "Ich gehe in den Observationssaal. Mach dir keine Sorgen, ich fühle mich gut."
    Noch hatte ich keine zwei Schritte getan, als Aster mit einem Glas in der Hand an mir vorbeirannte. Ich rief seinen Namen, doch er gab keine Antwort. "Wohin läuft unser Sohn?" fragte ich Mary besorgt. "Es ist nicht ungefährlich, jetzt auf dem Sternenflugzeug umherzustreifen!"
    Sie lächelte verschmitzt. "Ihm wird nichts passieren. Warten wir hier, bis er zurückkommt."
    Wenig später war Aster wieder da. Er strahlte. "Alles erledigt, Mama!" rief er schon von weitem. "Zwar ist es mir nicht geglückt, das Schiff kurz zu verlassen, aber ich habe das Glas in den Analysatorkanal geschüttet. Der Planet ist infiziert."
    Ich begriff nichts. "Infiziert? Vielleicht erklärst du mir, Mary, was hier geschieht!"
    Es stellte sich heraus, daß Aster auf Marys Bitte eine Ladung lebensfähiger Bakterien auf dem Planeten ausgesetzt hatte, die sich von Nickel und seinen Salzen ernährten. Der Prozeß würde sich zunächst unmerklich vollziehen, sich dann beschleunigen, bis die Lebensformen auf der Oberfläche und in den Nickeltiefen zum Ausbruch kämen. Und dann ließe sich die stürmische Ausbreitung des Lebens nur durch eine vollständige Vernichtung des Planeten unterbinden.
    "Weißt du, was ich bin?" fragte Aster stolz. "Ein Lebensspender, Vater!"
    "Du bist ein prächtiger Junge!"
    Im Observationssaal entfaltete sich auf den Bildschirmen die Sternensphäre. Wir befanden uns im Zentrum der Gruppe, die nördliche Halbsphäre war am Rande ärmer an hellen Gestirnen als die südliche.
    Ich richtete den Vervielfacher auf den Orangefarbenen. Er war ein Übergigant von so rasender Leuchtkraft, daß er eher einem winzigen Mond als einem verhältnismäßig weit entfernten Stern glich.
    "Erstaunliches hat sich ereignet, wir müssen Klarheit gewinnen", sagte ich. "Ich wüßte gern Ihre Meinung, Pawel!"
    Romero hatte das erste Wort noch nicht gesprochen, als Aster, Lussin und André das Zimmer betraten. André trug einen neuen Mantel, er war rasiert und gekämmt. All das hatten Lussin und Aster in Lussins Wohnung vollbracht. André war gealtert und abgemagert, doch er hatte jetzt mehr Ähnlichkeit mit sich selbst. Nur das abwesende Gesicht, mal zuckte ein listiges Lächeln darüber hin, mal verzerrte es sich erschrocken, und die stumpfen, ausdruckslosen Augen verrieten, daß André die Vernunft noch nicht wiedererlangt hatte.
    "Dürfen wir hierbleiben?" fragte Aster.
    Gegen Aster konnte ich, obwohl er ein kleiner Junge war, nichts einwenden, doch André verwirrte mich.
    "Haben Sie denn nicht bemerkt, daß André in seiner geistigen Umnachtung nicht schwatzhaft ist?" beseitigte Romero meine Zweifel. "Einst behauptete man, jeder werde nach seinem System verrückt. Das Wahnsinnssystem unseres unglücklichen Freundes ist die Verschlossenheit. Andrés Anwesenheit schadet nichts. Sprechen wir über Ihre Träume, Eli.
    Die Träume des Admirals gehören, gebraucht man die alte Terminologie, zu den prophetischen; selbst unser Skeptiker Kamagin wird das nicht mehr bestreiten", sagte er weiter. "Elis Traumgesichte sind eine eigentümliche Form der Information, deren sich unsere geheimen Freunde unter den Zerstörern bedienen."
    "Da ich darauf abzielte, Freunde unter den von den Verderbern unterjochten Völkern und unter den gewöhnlichen Zerstörern zu gewinnen, forderte ich den obersten Klotz zum offenen Streit heraus. Es hat den Anschein, als hätte ich Erfolg gehabt", sagte ich.
    Romero pflichtete mir nicht bei. Es handle sich nicht um Freunde unter den gewöhnlichen treuen Untertanen. Wir hätten geheime Verbündete in der unmittelbaren Umgebung des Großen Zerstörers gewonnen. Woher hätte ich sonst erfahren können, was sich im Kriegsrat der Verderber abspielte? Und wenn auch die Form der Mitteilungen phantasmagorisch sei er bezweifle ebenfalls, daß sich die Strategen der Zerstörer zu Kronen auswüchsen, herausexplodierten und sich in Bächen ergössen , so sei der Inhalt doch durch die Tatsache der Evakuierung erhärtet. Er vermute, zu unseren Gunsten wirkten nicht einzelne Zerstörer, sondern eine Organisation von Freunden. Verberge sich hinter den Störungen auf dem Dritten Planeten nicht vielleicht eine bewußte Diversion?
    Romero schloß so: "Die einzige zuverlässige Informationsquelle sind heute die Traumgesichte des Admirals. Ich bin mir darüber im klaren, daß es unsinnig wäre, Eli aufzufordern,

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