Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
Vom Netzwerk:
geblendet vom Licht der Bäume", sagte Mary. Die Bäume waren größer als unsere irdischen manche bis zu einem halben Kilometer hoch, wie wir später feststellten. Ihre Äste hingen nicht herab und luden auch nicht nach den Seiten aus, sondern strebten empor. Sie waren nicht nur verschiedenfarbig wie unsere Vegetation, sondern leuchteten funkelnde Lichter - rote, blaue, violette, gelbe und orangefarbige in allen Schattierungen ...
    "Nachts ersetzen die Bäume den untergegangenen Stern", erläuterte Tigran. "Werden eure Planeten nicht von Bäumen erhellt?"
    Höflich hörte er sich die Antwort an, aber sicherlich kamen ihm unsere Lampen und Scheinwerfer, unsere leuchtenden Wände und Decken wie wilde Barbarei vor. Bei den Galakten steht in jedem Zimmer ein Bäumchen es spendet Licht und klimatisiert die Luft.
    Mitten im Waldmassiv öffnete sich ein heller Streifen, der Aerobus landete auf einem weiten Platz.
    Groß war unsere Überraschung, als wir gewahr wurden, daß nicht nur Galakten zu unserer Begrüßung erschienen waren. Engel drängten sich um uns, sechsflüglige Grashüpfer mit Menschengesichtern, schöne Wegabewohner. Ich fürchtete schon, man habe Phantome auf uns losgelassen, Kopien der in unseren Gehirnen haftenden Gestalten, aber dann erblickte ich viele seltsame Wesen, daß niemand sie sich ausgedacht haben konnte.
    Wir wanderten aus einer Umarmung in die andere.
    Als sich das Feuerwerk der Farben legte, das Bacchanal der Laute schwächer wurde und sich der Strudel der Bewegungen beruhigte, flogen wir in eine Stadt.
    Sie glich unseren Städten und war ihnen doch nicht ähnlich. Es gab Straßen, irdisch weitläufig und breit, Längs der Straßen erhoben sich nicht Häuser mit Fenstern und Türen, sondern blinde Mauern, in denen hier und da ein Tunnelschlund gähnte. Über der Straße wölbte sich nicht der sternenübersäte Himmel, sondern die Kronen von leuchtenden Riesenbäumen ihre Stämme waren hinter den Mauern verborgen die Äste über der Straße zu einem Dach verflochten.
    Wir wurden in einen Tunnel geführt und gelangten in einen Saal.
    Tigran machte uns mit einem Galakten bekannt der noch stattlicher und schöner war. In der Menschensprache hieß er Grazi - der Name paßte zu ihm.
    "Auf den Planeten wird Grazi mich vertreten", teilte Tigran mit. "Er wird auch die Verhandlungen mit euch führen."
    Am Abend fand unser erstes Gespräch statt. Ich nannte die Gründe, die dringlich ein Bündnis zwischen Menschen und Galakten erforderten.
    Das Zerstörerreich sei durch innere Kräfte zerrissen, man brauche nur zuzuschlagen, damit es endgültig auseinanderfalle. Zu dem Zweck müsse der menschlichen Flotte geholfen werden, die in den Perseus eindringe.
    Die Galakten hörten höflich zu, das strahlende Lächeln wich nicht von ihren Gesichtern. Ich spürte, daß ich eine Wand vor mir hatte und mit dem Kopf dagegen anrannte.
    "Wir werden euren Vorschlag den Völkern auf den Planeten des Flammenden unterbreiten, desgleichen den Galaktengesellschaften, die die Systeme anderer Sterne bevölkern", versprach Grazi. "Einstweilen bitte ich euch, an einem Fest euch zu Ehren teilzunehmen."
    "Nein", sagte ich. "Keine Feste, solange wir eure Meinung nicht kennen."
    Grazi zog erstaunt die Brauen hoch. "Ich kann der Entscheidung unserer Völker nicht vorgreifen. Es erheben sich viele Einwände gegen eine Teilnahme am offenen Krieg."
    "Teilt uns wenigstens mit, welche Einwände ihr habt, damit wir beizeiten darüber nachdenken können."
    Durch Blicke verständigte sich Grazi mit den Galakten. "Ich nenne die beiden Haupteinwände: Wenn wir den Menschen ein Geschwader zu Hilfe schicken, das mit biologischen Geschützen ausgerüstet ist, dann können die Geschütze in dem entbrennenden Kampf ein Ziel verfehlen. Bei dem bloßen Gedanken daran packt uns Entsetzen."
    "Haha, ein schöner Einwand!" rief Gig aus.
    "Selbst wir, die Unsichtbaren, schießen vorbei. Ein ungenauer Schlag - das ist in Schlachten doch gang und gäbe!"
    Ich ermahnte Gig durch einen strengen Blick.
    "In gewöhnlichen Schlachten ja", sagte Grazi so höflich wie zuvor. "Aber eine Schlacht, an der biologische Geschütze beteiligt sind, ist ungewöhnlich.
    Wenn ein Bündel dieser Strahlen das Ziel trifft, wird das Ziel vernichtet, die Strahlen sind ausgelöscht.
    Wird das Ziel verfehlt, jagt das Strahlenbündel im All dahin, unsichtbar, unabwendbar, jagt jahrelang dahin, Jahrtausende, Millionen, Milliarden Jahre, durchdringt die Sternensysteme, die Galaxien,

Weitere Kostenlose Bücher