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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
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größer werde entsetzlich!"
    Obwohl ich meine Phantasie anstrengte, wollte keine Furcht in mir aufkommen - wir wuchsen schnell, spürten es aber nicht.
    Auf dem Asteroiden erwarteten uns bereits Oshima, Trub, Orlan und Gig, die in Spezialanzügen vor uns ausgestiegen waren.
    Die Zeremonie, während der sich die Galakien und unsere Sternenfreunde kennenlernten, schien mir eigenartig. Oshima begrüßten sie so herzlich wie vordem uns, Trub wurde ebenfalls freundlich angelächelt, als sie sich jedoch an die Zerstörer wandten, entstand höfliche Kälte. Die Furcht und Feindseligkeit von tausend Jahren war nicht im Handumdrehen aus dem Gedächtnis zu verdrängen.
    Für den Rundflug auf dem Asteroiden bot man uns ein seltsames Ding an, so etwas wie einen fliegenden Wal, mehr Lebewesen als Maschine. Wir konnten die Empfindung nicht loswerden, als säßen wir in einem Leib, nicht in einem Raum.
    Mary sagte lachend: "Hoffentlich verdaut uns diese fliegende Konstruktion nicht! Ich fürchte, gleich sondern die Wandungen Magensaft ab."
    Nicht Magensaft breitete sich über die Wandungen, sondern mildes Leuchten. Sie wurden durchsichtig.
    Wir flogen über die Oberfläche des Asteroiden. Selten bin ich einem so düsteren Bild begegnet. Die ferne Sonne, etwa so groß wie eine Kinderfaust, schien, ohne zu wärmen. Aschig trübes Licht erhellte unwirkliche Berggipfel über grundlosen Schluchten der Asteroid bestand aus mehreren Stücken, die grob aneinandergefügt waren. Auf den Felsen lag eine dicke Schicht zu Schnee erstarrter Atmosphäreschwere Gase, aufgelöst in erstarrtem Wasser.
    Die Galakten führten uns zu einer riesigen unterirdischen Anlage. Das Merkwürdige begann damit, daß ein See unter einer Kuppel lag, einer durchsichtigen, dickwandigen Kuppel von solch unverkennbarer Festigkeit, daß weder Laser sie durchbrennen noch Geschosse sie sprengen konnten. Unter der Kuppel brodelte flüssige Masse. Der See wallte, Protuberanzen wirbelten auf, die zunächst weiß waren und dann gelblich wurden er warf sich gegen die Kuppel, als wäre er lebendig, überflutete sie von innen, versuchte durchzubrechen, wuchs, blähte sich, sank wie erschöpft zurück und zog sich zusammen nur die gilbenden Zungen brachen aus der Masse hervor.
    Nach kurzer Zeit wiederholte sich alles das Wachsen, das Schwellen, das Füllen der Kuppel, der wütende Versuch, sie zu sprengen ...
    "Was ist das?" fragte ich Tigran.
    "Ihr habt das mächtigste biologische Geschütz unseres Sternenbezirks vor euch. Zweitausend fast ebenso starke Geschütze sichern die Planeten des Flammenden gegen Überfälle von außen."
    Eine Weile betrachteten wir schweigend den tobenden See. Er machte auf uns den Eindruck eines in einen Steinkäfig gesperrten Lebewesens.
    Von Tigran erfuhren wir, daß der See tatsächlich ein riesiges Lebewesen war der flüssige Kern des steinernen Asteroiden. Wir sahen nur einen unbedeutenden Teil von ihm, das winzige, durch eine Kuppel geschützte Auge, alles übrige war kilometertief verborgen.
    Obwohl dieses Wesen, das biologische Geschütz, ohne Verstand in unserem Sinne war, einem stumpfen Riesentier ähnlich, so war es doch von launischem und eigensinnigem Charakter. Es mußte nicht nur gut gefüttert - seine Nahrung stammte von den inneren Planeten-, sondern auch mit Wärme, spezieller Bestrahlung und elektrischen Entladungen bedacht werden. Toste der See, dann zeugte das von der Ruhe des Kerns, war der Kern aufgebracht, dann erhob sich ein Sturm, daß der Asteroid wie epileptisch zuckte. Der --Kern produzierte eine Strahlung, die im Nu alles Lebendige vernichtete.
    Kuppeln wie diese gab es an verschiedenen Stellen des Asteroiden. Von wo ein feindliches Schiff auch angriff, auf seiner Flugachse befand sich stets eine dieser Kuppeln. Im erforderlichen Augenblick öffnete sich die Höhle, die Schutzglocke änderte die Molekularstruktur, und ein Strom tödlicher Strahlung schnellte hinaus, der alles Lebendige auf dem feindlichen Schiff in ein Häufchen Asche verwandelte.
    Die Tanew-Annihilatoren sahen schöner aus als die Kolonien tobender Zellen hinter der durchsichtigen Glocke. Doch neben diesem ungeheuren lebenden Kern wirkten sie, obwohl sie an sich gewaltig waren, wie Winzlinge. Romero fragte Tigran: "Im Laufe der Zeit sammelt sich unter der Glocke die nicht abgegangene Strahlung an. Beeinträchtigt das nicht die Lebenstätigkeit des Kerns?"
    Romero hatte einen komplizierten Punkt berührt, Es ist verboten, die angesammelte Strahlung

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