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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
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sie enthüllt die Ähnlichkeit alles Lebendigen. Und wenn vieles in der Symphonie für den Menschen schwierig ist, so ist das kein Unglück, vielleicht entspricht gerade das dem Geschmack anderer Wesen. Dies und das hat euch gefallen, manches wird den Wegabewohnern gefallen, etwas anderes erfreut die Ankömmlinge vom Fomalhaut. Mein Werk ist gelungen, wenn es die verschiedenen Wesen innerlich bewegt. Die Harmonie des Alls erschöpft sich nicht darin, was sich in euren Herzen vollzieht.“
    Romero lächelte spöttisch. „Mit Ihrem Werk haben Sie den armen Menschen streng auf sein bescheidenes Plätzchen im All verwiesen, aber es ist doch möglich, daß sich der Mensch nicht mit der Rolle eines Mitteldings zwischen einer scharfsinnigen Eidechse und einem dümmlichen Engel abfindet. Haben Sie daran nicht gedacht. André?“
    André wartete, was ich sagen würde. Ich wollte ihn nicht betrüben, durfte mich aber auch nicht in Schweigen hüllen. „Deine Absichten sind vortrefflich, André, doch nicht zu verwirklichen. Mir scheint, es gibt keine Kunstwerke, die auf sämtliche vernunftbegabten Wesen des Alls wirken. Das Menschliche dem Menschen. Und den denkenden Fischen etwas Besonderes, das sich vielleicht unserem Verständnis verschließt.“
    Ich erinnere mich keines Falls, daß André einem Gegner sofort nachgegeben hätte. Unbedingt sucht er überraschende Züge, erfindet verwickelte Varianten, die nachgeprüft werden müssen - um seine Niederlage nicht einzugestehen.
    „Mögen die Sternenbewohner selbst unseren Streit entscheiden. Setzen wir die Diskussion auf der Ora fort!“
    Wir wurden verlegen. Es fiel mir schwer, André anzusehen.
    „Weißt du denn nicht“, sagte Olga vorwurfsvoll, „daß Eli nicht mit uns zur Ora fliegt?“

6
     
    André blickte mich an, als glaubte er es nicht.
    „Nichts zu machen“, sagte ich. „Ihr begebt euch auf die Reise, um mit Sternenbewohnern Bekanntschaft zu schließen, und ich breche wieder auf, um künstliche Sonnen zu montieren, sobald ich meine dienstlichen Aufträge auf der Erde erledigt habe.“
    „Der Leichenbitterton paßt nicht zu deiner spöttischen Visage“, rief André. „Ich will wissen, warum es sich plötzlich so ergeben hat!“
    Ich erklärte, von Plötzlichkeit könne keine Rede sein. Als die Anwärter ausgesucht wurden, habe man bei mir nicht die Vorzüge gefunden, mit denen meine Freunde glänzten. Ohne Olga, Allan und Leonid seien ferne Reisen unmöglich sie seien Ingenieure und Kommandeure kosmischer Schiffe. André dürfe ebenfalls nicht übergangen werden kaum jemand könne sich mit ihm im Entschlüsseln unbekannter Sprachen messen. Lussin werde möglicher weise andere Lebensformen kennenlernen und dann versuchen, einige von ihnen künstlich nachzubilden.
    Der Altertumskenner Romero müsse erst recht dabeisein. Wer weiß, ob nicht manche Gebräuche und Gesetze der neuentdeckten Gesellschaften wiederholten, was einst schon auf Erden blühte und verwelkte! Wer aber braucht mich dort?
    „Mein Lebtag habe ich keinen größeren Dummkopf als dich getroffen!“ schrie André. „Hast du dich bemüht, in die Expedition aufgenommen zu werden? Was hast du dafür getan?“
    Geduldig erläuterte ich André, daß ich mich vor einem Jahr für den Ausscheidungswettbewerb gemeldet hatte. Vor drei Monaten hatte die Große Staatsmaschine mit der Bearbeitung des Materials begonnen. Insgesamt hatten sich rund sechzig Millionen Menschen beworben, nach dem ersten Ausscheid, der nach Alter und Gesundheit vorgenommen wurde, blieben dreieinviertel Millionen übrig.
    „Warst du unter denen, die den ersten Ausscheid überstanden?“
    „Ja. Aber leichter wurde mir davon nicht. Konsequent engte die Maschine den Kreis der Ausgewählten ein. Schließlich waren noch hunderttausend Menschen übrig, die alle Wettbewerbsbedingungen erfüllten, unter diesen war wiederum ich. Dann entschied das Los. Auf mich fiel eine Niete.“
    Andrés Miene hatte sich verdüstert. Ich erriet, daß er eine Möglichkeit suchte, meinen Antrag zu erneuern.
    „Ohne Eli fahre ich nicht!“ sagte er fest ... Schon in der Schule haben wir davon geträumt, die erste Reise in andere Sternbilder gemeinsam zu unternehmen.“
    „Ich habe einen Plan“, erklärte Romero. „Ich werde Wera bitten, Eli zu helfen. In fünf Minuten fliege ich in die Hauptstadt. Um elf erfahren Sie, Eli, ob Ihnen das Schicksal günstig ist.“

7
     
    In Kairo liebe ich die Sommerabende, obwohl sich die klimatischen Unterschiede

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