Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
Vom Netzwerk:
Freund."
    Beklommen sah ich hin. Kurz zuvor hatte ich im Traum annähernd das gleiche Bild gesehen - eine Vielzahl beweglicher Gestirne zwischen unbeweglichen. Aber in meiner Vision waren mir die beweglichen Lichter freundlich erschienen, da es sich um unsere Schiffe handelte, dies jedoch waren die Kreuzer der Feinde, die uns sphärisch umschlossen.
    "Rund zweihundert Schiffe gegen drei", sagte Oshima. "Sie haben große Angst vor uns, Admiral!"
    "Wir werden ihnen abermals beweisen, daß sie Angst vor uns haben müssen. Bereiten Sie das Schiff zum Kampf vor, Oshima. Übermitteln Sie diesen Befehl auch der ,Fuhrmann' und der Jagdhund'."
    Wir flogen den Geschwadern des Feindes entgegen.

12
     
    "Eine langweilige Geschichte", sagte Romero und gähnte. "Und ich sehe da keinen Ausweg."
    Es waren schon viele Tage seit dem Augenblick vergangen, da wir frontal gegen den Feind angestürmt waren, doch zu einem Zusammenstoß wollte es nicht kommen. Die gegnerischen Schiffe, die wir verfolgten, rissen aus, diejenigen, von denen wir uns indessen abwandten, setzten uns nach. Versuchten wir diese aufs Korn zu nehmen, gaben sie Fersengeld, während sich diejenigen, die eben noch Ausreißer gewesen waren, in Verfolger verwandelten. Die Taktik des Gegners war einfach: uns nicht hinauslassen, eine Schlacht mit uns vermeiden.
    "Wenn sich wenigstens ein inaktiver Stern melden würde!" rief ich ärgerlich aus. "Sollte es in der Ansammlung keinen einzigen von Galakten besiedelten Stern mehr geben?"
    Romero schwieg, doch ich konnte seine Gedanken lesen: Wir waren nicht als Touristen gekommen, sondern wollten verwandte Völker befreien, die in Not geraten waren - sie könnten wenigstens reagieren, wenn man ihnen die Befreiung ankündigte. Immer mehr bedrückte uns der Unterschied zwischen dem, was sich während des Fluges der "Raumfresser" getan hatte, und dem, was jetzt war.
    Damals hatten uns die inaktiven Sterne, die nicht imstande waren, die Metrik zu ändern, verzweifelt gerufen, sie hatten uns vor Gefahren gewarnt, sich über unseren Erfolg gefreut. Die Feinde aber hatten diese Rufe energisch unterdrückt, die interastralen Räume waren voll gewesen von Signalen und Geräuschen, Wellen hatten gegen Wellen gekämpft.
    "Hinter der Sphäre der feindlichen Sternenflugzeuge kommt ein dunkler Herumtreiber zum Vorschein", sagte Oshima und wies auf die Karte. "Wenn wir ihn erobern, gewinnen wir Handlungsfreiheit."
    Oshima befahl den Schiffen, sich in den Einsteinschen Raum zu werfen. Bald darauf tauchten die "Fuhrmann" und die "Jagdhund" in der Optik auf.
    Wir stoppten unseren Flug im Überlichtbereich, und unserem Beispiel folgend, erstarben die Kreuzer des Feindes in der Ferne.
    In der "Bootes" landeten Planetenflugzeuge. Die "Fuhrmann" befehligte Kamagin; den zweiten Kapitän, Artur Petri, kannte ich flüchtig.
    "Wichtige Beschlüsse müssen gefaßt werden", sagte ich auf der Konferenz der Kommandeure. "Sie haben ebenso wie ich das ziellose Kreuzen rings um den Orangefarbenen satt."
    "Ich erhebe Einspruch gegen den neuen Plan", erklärte Kamagin. "Unsere Aktivstoffreserven reichen nicht aus, um die feindliche Flotte einzuholen und zu vertreiben. Ich bezweifle, ob die Eroberung des Herumtreibers etwas ändert."
    "Sie sind dagegen, den Herumtreiber in unsere Gewalt zu bringen!"
    "Nein, Eli. Aber ich bin dagegen, den eroberten Planeten für eine neue aussichtslose Jagd auf die feindlichen Schiffe zu benutzen."
    "Und wenn wir ihn verbrauchen, um den Weg zu einem freundschaftlichen Stern freizulegen?"
    "Blindlings durchzubrechen ist nicht besser als blindlings umherzuirren."
    "Wenn es so ist, warum sollen wir dann den Herumtreiber erobern?"
    "Um zu den Unsrigen zu fliehen", sagte Kamagin kalt.
    "Lehnen Sie es ab, den Erfolg unserer geglückten Invasion auszuweiten?" fragte Oshima feindselig. Kamagins Einwände hatten keinen Eindruck auf ihn gemacht. Kamagin wandte sich lebhaft Oshima zu. "Ich weigere mich, die Invasion als geglückt zu betrachten.
    Sie gleicht eher einem Fehlschlag als einem Erfolg.
    Worin bestand denn der Plan? Darin, daß zunächst drei Sternenflugzeuge und dann alle übrigen Schiffe der Flotte durchbrechen sollten. Und was ist dabei herausgekommen? Die Flotte ist zurückgeworfen worden, und wir rasen wie vergiftete Ratten umher.
    Es ist höchste Zeit, daß wir fliehen."
    "Fliehen?" fragte Romero lächelnd. "Meinen Sie, uns stehe ein Fluchtweg offen, lieber Kapitän? Oder haben Sie die Absicht, Olgas Experiment zu wieder

Weitere Kostenlose Bücher