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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
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die Planeten vernichten, nehmen sich meine Mikroben wie ein Schwärm Wespen neben einem Tiger aus."
    Mary berichtete mir, auf der Erde wären kürzlich erstaunliche Körperchen synthetisch hergestellt worden - mikroskopisch winzige Atomwerke. Bei genügender Energiezufuhr bauten sie die Atomkerne um, die Bestandteil ihrer Nahrung sind.
    "Diese Winzlinge hier ernähren sich von reinem Eisen", sagte Mary und betrachtete den Kolben wohlgefällig. "Und nachdem sie ihre Arbeit getan haben, ist kein Eisen mehr vorhanden, dafür Sauerstoff und Wasserstoff, Silizium und Kohlenstoff ... Wenn wir irgendwo einem Planeten aus reinem Eisen begegnen, infiziere ich ihn mit diesen Bakterien, und nach ein paar Jahrtausenden hat sich auf dem leblosen Metall eine auflockerbare Schicht gebildet, die durchaus geeignet ist, Pflanzen zu ernähren."
    Befriedigt sagte ich: "Du darfst dich weiter mit deinen winzigen Ungeheuern abgeben, für das Sternenflugzeug sind sie ungefährlich. Eisen wird im Schiffsbau seit langem nicht mehr verwendet."
    Mary schaute mich verschmitzt an. "Ich habe noch zwei Dutzend Kolben, die diesen gleichen, und in jedem befindet sich Schlamm ... Doch der zerfrißt nicht Eisen, sondern andere Elemente."
    Aster hatte uns zugehört. Wo Mary war, da war auch er. Jetzt hockte er auf dem Fußboden und bastelte an einem defekten Spielzeugdrachen.
    "Papa, repariere den Gravitator", bat er. "Ich bin schon zweimal zu Boden geplumpst."
    An dem Drachen waren die Gravitationskontakte schlecht eingepaßt das übliche Malheur bei diesem Spielzeug.
    Nachdem ich die Strahler mit einer kleinen Bürste gesäubert hatte, tollte Aster im Laboratorium umher, bald flog er zur Decke, bald rasselte er mit den Flügeln an meinem Ohr.
    "Hast du keine Angst, daß er abstürzt?" fragte mich Mary vorwurfsvoll. "Ich war froh, als diese scheußliche Echse streikte. Wenn es doch einmal einen Tag ohne Schrammen und blaue Flecke abginge!"
    "Ein Junge ohne Schrammen ist kein richtiger Junge", versetzte ich und beobachtete Aster verstohlen, um ihm notfalls zu Hilfe zu eilen.
    "Wenn Mama mein Tier nicht gefällt, bitte ich Lussin, mit mir auf dem Donnerschleuderer zu reiten!" schrie Aster von der Decke. Er hielt sich oben mit den Händen fest; die Beine zügelten den vorwärts strebenden Drachen.
    Ich schimpfte mit ihm. Er schwebte herab.
    Mary hatte bald erraten, daß mich etwas bedrückte.
    "Es gibt etwas Neues", antwortete ich. "Die Wege ins Innere des Sternhaufens sind abgeriegelt. Wir werden die Methode anwenden, die Olga bei der Flucht aus dem Perseus benutzte."
    Ich sprach leise, doch Aster hatte ein gutes Gehör.
    "Ihr wollt Sterne annihilieren?"
    Es hatte keinen Sinn, weiter ein Geheimnis daraus zu machen. "Wo denkst du hin Sterne! Wir beschränken uns auf planetenähnliche Herumtreiber.
    Das gibt ein famoses Schauspiel, es wird dir gefallen, Aster."
    Er erklärte stolz: "Ich habe auf dem Raumbildschirm gesehen, wie du mit Kapitän Olga Trondike den bösen Goldenen Planeten annihiliert hast. Das war ein toller Schlag, so einen hat vor euch noch nie jemand geführt!"
    "Wir bekamen damals auch tüchtig etwas ab, mein Sohn.
    Aber du hast recht: Die Annihilation glückte, wir schufen uns ein Maximum an leerem Raum."
    Mary hatte mir und Aster mißbilligend zugehört.
    Jetzt wurde sie böse. "Geh in dein Zimmer, Aster!" sagte sie streng.
    Wenn Mary diesen Ton anschlug, stritt man besser nicht mit ihr. Aster ging gehorsam hinaus.
    "Ich spüre es, ohne Rüffel komme ich nicht davon", sagte ich lachend.
    "Du vergötterst deinen Sohn maßlos!" rief Mary zornig. "Wie du mit ihm sprichst!"
    "Normal. Ich spreche mit ihm, wie ich mit dir oder Romero spreche."
    "Eben. Aber Pawel und ich sind erwachsene Menschen, er ist ein Kind! Ich bedaure, daß es auf den Sternenflugzeugen keine Internate gibt; manche Eltern, zu ihnen gehörst auch du, üben einen schlechten Einfluß auf ihre Kinder aus."
    "Soll ich ihn hätscheln und tätscheln, wie es in alten Zeiten die Ammen taten?"
    "Nicht hätscheln und tätscheln, nein! Du sollst nur mit dem Kleinen nicht so sprechen, als wäre er Newton oder Einstein."
    "Mit Newton oder Einstein könnte ich nicht so wie mit Aster sprechen", erwiderte ich ruhig. "Sie würden mich nicht verstehen. Sie waren Leuchten der Wissenschaft, doch über vieles wußten sie nicht so gut Bescheid wie Aster."
    Marys Zorn schlug in Heiterkeit um. Solche Stimmungsumschwünge hat sie oft.
    "Ich bin deiner Paradoxe müde", erklärte sie.
    "Wo siehst du

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