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Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail

Titel: Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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geglaubt, ich wäre eine so leichte Beute wie mein armer Cory, der nur ein Baby war?
    Ich wollte mich umdrehen und davonlaufen. Ich wollte mich so weit weg wie möglich vor diesem Vampir verstecken. Der alte Biss an meinem Hals begann zu pochen, und der Schmerz breitete sich zu der Schulter hin aus, die Littleton verletzt hatte.
    Das war sein Fehler, denn der Schmerz schnitt durch meine Angst und gestattete mir zu erkennen, dass sie mir von außen aufgedrängt worden war. Sobald ich das wusste, war sie einfacher zu ignorieren.
    Ich schlurfte weiter nach vorn und beugte mich vor, als ich mit den Knien gegen die Bettkante stieß. Meine Finger fanden seine Brust, dann den Pflock, und ich streckte die Hand weiter ins Dunkel, bis ich seine Kehle berührte.
    Er drehte den Kopf so schnell wie eine Schlange und biss
mich ins Handgelenk. Schmerzen entfalteten sich in meinem Kopf wie ein Atombombenpilz. Ich bewegte die Hand, und sein Kopf folgte ihr, reckte sich nach oben, als befände sich der einzige Muskel, den er noch beherrschte, in seinem Kinn.
    Zees Messer schnitt Andres Kopf problemlos ab. Danach benutzte ich es vorsichtig, um mein Handgelenk zu befreien – ich wollte mich nicht noch mehr verletzen, als Andre es schon getan hatte. Ich musste durch seinen Kieferknochen schneiden, um mein Handgelenk von seinen Zähnen zu lösen.
    Als ich fertig war, brauchte ich einen Moment, um mich zu übergeben, und dann benutzte ich Zees Messer noch einmal, um meine Leinenjacke in Streifen zu schneiden, damit ich mein Handgelenk verbinden konnte. Es gab ohnehin keine Möglichkeit, diese Jacke je wieder sauber zu bekommen.
    Ich war desorientiert und halb im Schock, also brauchte ich eine Weile, um den Rucksack wieder zu finden. Das Drachenmedaillon war wärmer als meine Finger.
    Diesmal fiel es mir leichter, das Bett zu finden. Meine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt, und der Strahl der Taschenlampe, so trübe er sein mochte, spendete zumindest ein wenig Licht.
    Ich legte das Medaillon auf seine Brust.
    »Drache«, sagte ich, und plötzlich gab es mehr Licht, als meine Augen verkraften konnten.
    Geblendet wie ich war, musste ich einen Augenblick dort stehen bleiben, wo ich war. Als ich wieder sehen konnte, hatte sich das Feuer von dem Vampir aufs Bett ausgebreitet, und Rauch erfüllte den Raum. Ich konnte nicht länger warten und mir Medaillon und Pflock zurückholen, denn sonst wäre ich am Rauch erstickt. Also ließ ich die Sachen zurück und kletterte die Leiter hinauf, nur Zees Messer in der Hand.

    Der Himmel war dunkel und brodelte vor Energie, und als ich aus der zerbrochenen Terrassentür stolperte, riss der Wind einen Ast von einem Baum in der Nähe. Der Wind, oder etwas anderes, zerrte mich vom Haus weg. Ich musste die Augen schließen, weil Erde und Pflanzenteile durch die Luft gepeitscht wurden.
    Ich taumelte zu dem Picknicktisch und berührte den Mann an der Schulter. »Kommen Sie«, sagte ich. »Wir müssen zum Auto gehen.«
    Aber er sackte vornüber, fiel von der Bank und auf den Boden. Erst jetzt begriff mein Hirn, was meine Nase und meine Ohren mir hatten sagen wollen. Er war tot. Die Frau lag mit Kopf und Schultern auf dem Tisch, als hätte sie kurz den Kopf aufgestützt und wäre dann eingeschlafen. Mein Herz war das Einzige, was noch schlug. Sie war ebenfalls tot.
    Als ich verdutzt dastand, fiel mir auf, dass etwas fehlte. Die ganze Zeit hatte ich die Toten spüren können, deren Anwesenheit die Ränder meiner Sinne berührte. Aber jetzt gab es hier keine Geister mehr.
    Was bedeutete, dass Vampire in der Nähe waren.
    Ich fuhr herum und sah mich um, aber ich hätte ihn niemals sehen können, wenn er das nicht gewollt hätte.
    Wulfe lehnte an der Wand des Hauses und blickte zum Himmel auf. Er schlug den Kopf immer wieder gegen die Hauswand, im gleichen Rhythmus, in dem mein Herz wie wild schlug.
    Dann hörte er auf und sah mich an. Seine Augen waren umnebelt, aber ich bezweifelte nicht, dass er mich sehen konnte.
    »Es ist Tag«, sagte ich.
    »Einige von uns sind nicht so eingeschränkt wie andere«, antwortete er. »Inzwischen werden Andres Todesschreie die
Siedhe aufgeweckt haben. Marsilia wird wissen, dass er tot ist – sie waren schon lange Zeit aneinander gebunden, sie und Andre. Es muss nicht mehr viel dunkler werden, bevor die anderen herkommen können. Du musst sie wegbringen.«
    Ich starrte ihn an, dann wurde mir klar, dass er nicht mit mir sprach – denn eine kalte Hand packte mich am

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