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Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail

Titel: Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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steckte den restlichen Keks in den Mund, leckte mir die warme Schokolade von den Fingern und bedeutete ihm, hereinzukommen.
    Er packte meine Hand und zog meinen Ärmel zurück. Ich hatte mich selbst mit Samuels Erste-Hilfe-Kasten verarztet, der viel besser ausgerüstet war als meiner. Ich hatte die Wunde,
die Andre an meinem Handgelenk hinterlassen hatte, mit Wasserstoffperoxyd gesäubert – und schuldete Sam nun eine neue Flasche. Mit einem frischen, sauberen Verband sah die Wunde gar nicht so schlimm aus. Es fühlte sich trotzdem so an, als hätte er mir beinahe den Arm abgebissen.
    »Ben sagt, du hast Andre gefunden«, sagte Adam, während er mein Handgelenk anstarrte. An seiner Wange zuckte ein Muskel. »Er wartete in Menschengestalt auf mich. Aber du hast Ben nicht verraten, wo du den Vampir gefunden hast, also sind wir jagen gegangen, Ben und ich – bis Jesse anrief, um mir zu erzählen dass dein Auto wieder da sei.«
    »Andre gibt es nicht mehr«, sagte ich. »Er wird nicht wiederkommen.«
    Er hielt mein Handgelenk mit einer Hand fest und legte mir die andere auf die Wange. Sein Daumen ruhte oberhalb des Pulsschlags an meiner Kehle. »Wenn ich dich töten würde, wäre es zumindest schnell und sauber. Die Herrin wird sich ein bisschen mehr Zeit lassen, wenn sie dich erst in ihren Fängen hat.«
    »Warum sollte sie?«, fragte ich leise. »Zwei Leute aus Andres Herde haben das Haus niedergebrannt, während er schlief.«
    »Das wird sie niemals akzeptieren«, erwiderte er.
    »Stefan denkt, dass sie es glauben wird.«
    Er starrte mich an, bis ich den Blick senkte. Dann zog er mich an sich und hielt mich einfach fest.
    Ich sagte ihm nicht, dass ich immer noch Angst hatte, denn das wusste er. Ich sagte ihm nicht, dass ich mich viermal übergeben hatte, seit ich nach Hause gekommen war. Ich sagte ihm nicht, dass ich jede einzelne Lampe im Haus eingeschaltet hatte, und dass ich die Gesichter dieser beiden armen Seelen nicht vergessen konnte, die der Magier getötet hatte, weil
Stefan mich beschützen wollte. Ich sagte ihm nicht, dass ich immer wieder daran denken musste, wie sich der Pflock anfühlte, als er in Andres Fleisch eindrang, oder dass ich niemals wieder würde schlafen können. Ich sagte ihm nicht, dass Stefan mich geküsst hatte – Stefan, der zwei Menschen getötet hatte, um mich zu retten. Er hatte Recht damit gehabt, dass ich ihm das nie verzeihen würde – ihm war nur nicht klar, dass ich ihn immer noch für verantwortlich hielt, ganz gleich, wer die Tat ausgeführt hatte. Wulfe war es egal, ob diese Leute lebten oder starben. Er war zu Andres Haus gekommen, um Stefan einen Gefallen zu tun.
    Adam roch so gut. Er würde nie einen Unschuldigen töten – nicht einmal, um mich zu retten. Ich vergrub die Nase zwischen seiner Schulter und seinem Kinn und ließ die Wärme seines Körpers in meine Seele sinken.
    Und dann fütterte ich ihn mit Plätzchen und Milch, bis Samuel nach Hause kam.

    Am nächsten Morgen erwachte ich, weil jemand gegen die Seite meines Hauses schlug. Ich zog gerade die Jeans an, als ich hörte, wie die Haustür aufging und das Klopfen verstummte.
    Die Geräusche hatten Samuel ebenfalls geweckt
    Zwei große rote Laster standen vor meiner Tür. Auf ihren Seiten stand jeweils in Weiß HICKMAN BAUARBEITEN. Drei Männer in Latzhosen und mit breitem Grinsen im Gesicht unterhielten sich bereits mit Samuel.
    »Keine Ahnung, wie sie es gemacht haben«, sagte Samuel. »Ich war nicht hier. Meine Freundin hat sie mit einem Gewehr verscheucht, aber zuvor haben sie sich an der Verkleidung ausgetobt.«
    Wir schauten alle gehorsam den Trailer an.

    »Könnte billiger sein, einen neuen Trailer zu kaufen und diesen hier wegzubringen«, sagte der Älteste der Arbeiter. Er trug eine Kappe, auf der Der Boss stand, und die Schwielen an seiner Hand hatten bereits selbst Schwielen.
    »Die Eltern der Jungen zahlen die Reparatur«, sagte ich. »Und eine Reparatur ist für uns erheblich einfacher, als in ein neues Haus zu ziehen.«
    Der Boss spuckte einen Batzen Kautabak auf den Boden. »Das ist wahr. Na gut. Wir werden es in einem oder zwei Tagen erledigen, abhängig von dem Schaden an den Fundamenten. Die Arbeitsanweisung sagte auch etwas über Löcher im Boden. Die soll ich reparieren und einen neuen Teppich verlegen.«
    »In meinem Schlafzimmer«, sagte ich. »Ich wollte die Nachbarn nicht gefährden, also habe ich in den Boden geschossen.«
    Er knurrte. Ich wusste nicht, ob ihm das gefiel oder nicht.

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