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Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Titel: Merlins Drache 01 - Basilgarrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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vorausgesagt hatte, war das
lange vergessene Land
an seine Küste zurückgekehrt. So unwahrscheinlich dieses Ereignis auch war, vielleicht war es nicht unwahrscheinlicher als der wunderbare Anblick der Meerbewohner, die aus den Tiefen stiegen, um einen strahlenden Bogen zu bilden. Und nicht unwahrscheinlicher, dachte Merlin, während er einen Blick auf die zusammengesunkene Gestalt seines alten Feindes warf, als ein unerwarteter Akt der Gnade, der ein Leben verschonte.
    Merlin nickte. Er dachte über das alles nach, während er sich fragte, ob weitere Wunder zu erwarten waren. Wunder, die ihn vielleicht befähigten, den unsterblichen Rhita Gawr zu besiegen, dessen Gier, diesesmagische Reich zu erobern, nie nachgelassen hatte. Würde diese Welt – oder eine neue Welt – die kommende Schlacht überstehen?
    Sein Blick wanderte zu dem glänzenden grünen Ei an seinen Füßen. War sein eigenes Schicksal genauso verborgen, genauso geheimnisvoll wie der Inhalt dieses Eis? Würden die erhofften Wunder – aus dem Mut der Kinder entstehend, der Treue von Freunden und der Tiefe der Magie – überdauern? Würden sie dieser Welt eine neue Zukunft öffnen, so wie neues Leben aus einer Eierschale schlüpft?
    Plötzlich hatte er eine Idee. Wo er stand, kniete er nieder, legte die Hände flach auf den Boden, der noch feucht vom Gischt der See war, und spürte die Gabe der Erde zur Erneuerung. Das Land unter ihm, das schließlich zu Fincayras Küste zurückgekehrt war, fühlte sich endlich vollständig an. Genau wie sein eigenes Herz, das vor Kurzem einen Feind verschont hatte, sich vollständig fühlte. Er griff in seinen Lederbeutel und holte behutsam etwas Kostbares heraus.
    Einen Samen. Einen magischen Samen. In seiner Hand pulsierte er langsam wie ein lebendiges Herz.
    Der junge Magier betrachtete diesen Samen und erinnerte sich an die geheimnisvolle Person, von der er ihn bekommen hatte. Obwohl diese Person sich geweigert hatte zu enthüllen, was aus dem Samen werden würde, hatte sie Merlin gesagt, er würde sich zu etwas Wunderbarem entwickeln. Zu etwas wahrhaft Wunderbarem.
    Instinktiv wusste Merlin, dass jetzt die richtige Zeitund hier der richtige Ort war, um diesen Samen zu pflanzen. Und so grub er nur eine Handbreit von dem grünen Ei entfernt eine kleine Vertiefung in den Boden. Behutsam legte er den Samen in die feuchte Erde. Er bedeckte ihn, klopfte die Stelle vorsichtig glatt und stand auf.
    Wenig später ging er fort. Er konzentrierte sich auf die wundervolle Kraft des Springens   – Magie, deren Stärke der große Geist Dagda, Herr der Anderswelt,
das großartige und herrliche Lied der Sterne
nannte. In einem Augenblick stand Merlin auf dem Boden über seinem frisch gepflanzten Samen, im nächsten war er verschwunden. Bald würde er auf der fernen Seite Fincayras seinem Feind Rhita Gawr begegnen – und seinem Schicksal als Zauberer gegenüberstehen.
    Wenige Sekunden lang war diese Stelle so still, als wäre sie in der Zeit festgefroren. Kein Wind strich über den Boden, kein Flüstern durchbrach das Schweigen. Ein paar Sandkörner fielen von dem nahen Klippensims und funkelten wie Diamanten in dem verblassenden Licht. Doch sonst atmete oder rührte sich nichts. Das Land schien zu warten. Nur zu warten.
    Von allen Geschöpfen, die in Fincayra lebten – und allen, die eines Tages in der neuen Welt von Avalon leben würden   –, erlebte nur eins als Zeuge das allererste Zeichen eines Wechsels. Dabei konnte es nicht klar sehen – es konnte überhaupt nicht sehen.
    Es war das Geschöpf, das im Ei verborgen lag. Obwohl es nicht durch die Schale spähen, den Hauch einesneuen Lebens riechen oder das Knistern der Elektrizität in der Luft hören konnte, fühlte es die erste feine Bewegung der Erde.
    Denn aus der kleinen Vertiefung im Boden, die Merlins Hand ausgehöhlt hatte, stieg ein dünner, zerbrechlicher Spross von etwas Grünem heraus. Während Funken ringsum knisterten und in der Luft glänzten, begann der Trieb anzuschwellen, immer stärker anzuschwellen. Risse erschienen im Boden, wie Blitzstrahlen breiteten sie sich vom unteren Ende der Pflanze aus.
    Die Erde bebte. Das kleine grüne Ei rollte wieder, hüpfte über einen Erdklumpen und lehnte sich schließlich an den schnell wachsenden Trieb, der aus Merlins magischem Samen wuchs.
    Während der Spross größer wurde und sich zu einem jungen Baum entwickelte, blieb das Ei in der Gabel eines der ersten Äste hängen. Der junge Baum wuchs und trug das Ei

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