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Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Titel: Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Krieger
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ist unserem Herrn besonders gut gelungen. Böses stößt ihn ab wie das Weihwasser den Leibhaftigen.“
    Mathäus bemerkte den spöttischen Blick, den die Bewacher der Toten miteinander wechselten, zog es aber vor, sie vorläufig nicht wegen dieser Unverschämtheit zu maßregeln. Er war es gewohnt, dass man sich lustig machte über sein menschenähnliches Verhältnis zu seinem Gaul.
    „Wer von euch Strolchen hat sie gefunden?“, fragte er die beiden.
    „Keiner von uns, Herr. Benno, der Junge der Köchin Guta, fand sie hier beim Spiel.“
    „Wie lange ist das her?“
    „Etwa zwei Stunden. Der Junge hat sofort den Vogt informiert. Herr Paulus war schon hier. Er befahl, nach Euch zu schicken.“
    „Hat man alles so belassen, wie man es vorfand?“
    „Ich denke schon, Herr.“
    „Du kannst denken? Tja, das ist immerhin etwas. Die Leiche – liegt sie wirklich noch so, wie sie gefunden wurde?“
    „Äh ja, Herr!“
    Blieb zu hoffen, dass dies der Wahrheit entsprach und dieser Hohlkopf von Burgvogt nichts durcheinander gebracht hatte. Mathäus beugte sich über die junge Tote. Ihre gebrochenen Augen und ihr verzerrter Mund zeugten von dem grausigen Schmerz, den sie durchlitten haben musste. Offensichtlich war Ihr Kehlkopf mit brachialer Gewalt eingedrückt worden. Die Leiche war noch nicht steif. Der Zeitpunkt desVerbrechens konnte nur wenige Stunden zurückliegen. Er wandte sich an die beiden Wächter. „Ihr werdet mir jetzt die Sibylle herholen.“
    „Wir sollen …
wen
herholen?“
    „Habt ihr was mit den Ohren?“
    „Sibylle? Die alte Kräuterhexe?“
    „Wenn sie nicht so eifrig Kräuter sammeln würde, dann hätte schon mancher von euch Eseln das Zeitliche gesegnet. Also, holt sie mir her. Hurtig!“
    Die beiden bestiegen achselzuckend ihre Pferde und entfernten sich.
    „Braucht Ihr mich noch, Herr?“ Dietrich war hinter den Dorfherrn getreten, der, auf dem Boden hockend, die Tote gründlich musterte.
    „Ja, Dietrich. Wissen der Wolfsbauer und seine Frau bereits von dem Unglück?“
    „Herr Paulus hat einen seiner Knappen geschickt, es ihnen mitzuteilen.“
    Mathäus atmete erleichtert auf. Wenigstens dieser Gang blieb ihm erspart. Andererseits konnte er nur hoffen, dass der Todesbote mehr Einfühlungsvermögen und Feingefühl besaß als sein ritterlicher Herr, der Burgvogt.
    „Na schön. Reite zurück und sorg dafür, dass man die Leiche der jungen Anna in spätestens einer Stunde abholt. Bis dahin hoffe ich, hier fertig zu sein.“
    Als das Hufgetrampel verklungen war, verspürte Mathäus mit einem Mal Leere in seinem Kopf. Was konnte das Leben doch für ein Jammertal sein. Noch gestern um diese Zeit war Anna ein Wesen aus Fleisch und pulsierendem Blut gewesen, eine junge Frau mit Bedürfnissen und den üblichen Wünschen für die Zukunft. Dem Wunsch nach einem liebenswertenMann und seiner Liebe, dem Wunsch nach Heirat, nach Kindern, nach Glück, dem Wunsch, in Frieden alt zu werden und so selten wie möglich Hunger zu leiden. War Anna nicht verlobt gewesen? Mit dem Ältesten des Bauern Rudolf? Richtig, Mathäus erinnerte sich. Vor wenigen Monaten hatten die Eltern der jungen Leute die Heirat ihrer Kinder beschlossen. Jetzt war alles vorbei. Kein Unfall, keine Krankheit und keine Schwergeburt hatte ihrem Leben ein Ende gesetzt. Sondern ein
Mensch
. Ein Meuchler und Todsünder.
    Mathäus kippte nach vorn, als ein sanfter Stoß ihn in den Rücken traf. „Hast ja Recht, Brauner. Trübsal hilft nicht weiter.“ Er beschloss, die nähere Umgebung in Augenschein zu nehmen.
    Das Körbchen mit den Beeren fand er in etwa fünfzig Schritten Entfernung. Anna schien vor ihrem Mörder geflohen zu sein. Der Tod aber hatte sie unerbittlich eingeholt. Mathäus suchte nach Fußspuren, doch der Gewitterregen musste sie, sofern es auf dem sommerlich trockenen Waldboden welche gegeben hatte, weggespült haben. Wenigstens konnte Mathäus sich anhand geknickter Zweige und niedergetrampelten Farnes ein ungefähres Bild vom Verlauf dieser unheilvollen Jagd machen.
    Gerade wollte er sich wieder zu der Leiche begeben, da fiel ihm etwas ins Auge: Am dornigen Zweig eines Strauches baumelte etwas Rotes. Zunächst dachte er an ein rohes Stück Fleisch, doch als er näher trat, entpuppte es sich als Stofffetzen.
    „Wer sagt’s denn“, jubilierte Mathäus leise und nahm das Relikt in Augenschein. Roten Stoff gab es nicht allzu häufig, erst recht nicht von solch edler Verarbeitung. Eines war jetzt schon sicher: Wenn dieser

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