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Metro2033

Titel: Metro2033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ins Gesicht blicken, prüfen, ob sie überhaupt eines hatten ... Und plötzlich ergriff ihn Angst.
    Die Umrisse der Gebäude begannen sich zu verdichten und zu verdunkeln, bis sie drohend über ihm hingen. Artjom lief immer noch hinter den Kindern her, doch es schien ihm, als klänge ihr Lachen gar nicht mehr fröhlich, sondern böse und erwartungsvoll. Da nahm er alle Kraft zusammen und packte einen Jungen am Ärmel. Dieser versuchte sich loszureißen und kratzte wie ein kleiner Teufel, aber Artjom packte ihn mit eiserner Hand an der Kehle und blickte ihm ins Gesicht: Es war Wanetschka.
    Dieser brüllte los, bleckte die Zähne, wand den Hals, versuchte Artjom in die Hand zu beißen, so dass Artjom ihn panisch fortschleuderte - worauf Wanetschka sich plötzlich von den Knien erhob, den Kopf nach hinten legte und jenes entsetzliche, gedehnte Heulen ausstieß, vor dem Artjom an der WDNCh geflohen war. Die Kinder, die bis dahin durcheinander herumgelaufen waren, blieben nun stehen und begannen sich ihm langsam zu nähern, immer noch mit abgewandten Gesichtern und ohne ihn anzublicken. Hinter ihnen türmten sich tiefschwarze Gebäuderiesen auf, die sich ebenfalls auf ihn zuzubewegen schienen. Schließlich stimmten die Kinder, die den verbliebenen freien Raum zwischen den gigantischen Gebäuderümpfen bereits komplett ausfüllten, in Wanetschkas Heulen ein, ein Heulen, das von animalischem Hass und beklemmender Trauer zugleich erfüllt wurde. Und dann drehten sie sich zu ihm. Sie hatten keine Gesichter, nur Masken aus schwarzer Haut, mit ausgefransten Mündern und glänzenden, dunklen, pupillenlosen Augäpfeln ...
    Und plötzlich hörte Artjom eine Stimme, die er nicht erkannte. Sie war nicht laut, in dem furchtbaren Heulen kaum zu verstehen, doch sie wiederholte beharrlich ein und dasselbe, und während er ihr lauschte und versuchte, nicht auf die sich nähernden Kinder zu achten, begriff er endlich, was es war: »Du musst gehen.« Und dann wieder. Und wieder. Und dann erkannte Artjom die Stimme.
    Es war Hunter ...
    Er öffnete die Augen und warf die Decke ab. Im Zelt war es dunkel und sehr schwül, sein Kopf war schwer wie Blei, und seine Gedanken kamen nur träge und schwerfällig in Gang. Er wusste nicht, wie lange er geschlafen hatte, ob es Zeit war, aufzustehen und sich auf den Weg zu machen, oder ob er sich wieder auf die Seite legen konnte, in der Hoffnung, einen schöneren Traum zu erleben.
    Ein Zeltflügel hob sich, und in der Öffnung zeigte sich der Kopf jenes Grenzers, der sie am Eingang kontrolliert hatte. Konstantin ... wie war noch mal sein Vatersname?
    »Michal Porfiritsch! Michal Porfiritsch! Steh auf, Michal Porfiritsch! Na, hat er etwa den Löffel abgegeben, oder was?« Ohne auf Artjom zu achten, der ihn erschrocken anblickte, betrat der Beamte das Zelt und begann den schlafenden Alten zu rütteln.
    Als Erstes erwachte Wanetschka und maulte unzufrieden. Der Ankömmling würdigte ihn keines Blickes, und als Wanetschka versuchte, nach seiner Hand zu schnappen, verpasste er ihm eine schallende Ohrfeige. Nun wachte endlich auch der Alte auf.
    »Michal Porfiritsch! Steh schnell auf!«, flüsterte der Grenzer. »Ihr müsst gehen! Die Roten wollen, dass wir dich als Verleumder und feindlichen Propagandisten an sie ausliefern. Ich hab es dir doch gesagt: Wenigstens hier, wenigstens an unserer verlausten Station sprich nicht von deiner Universität! Hast du mir nicht zugehört?«
    »Mit Verlaub, Konstantin Alexejewitsch, was soll das denn?« Der Alte schüttelte verwirrt den Kopf und erhob sich ächzend von seiner Bettstatt. »Ich habe doch gar nichts gesagt, keine Propaganda, Gott bewahre, nur dem jungen Mann hier habe ich davon erzählt, aber leise, ohne Zeugen ...«
    »Deinen jungen Mann kannst du gleich mitnehmen! Du weißt doch, was für eine Station hier nebenan ist. Die bringen euch zur Lubjanka und reißen euch den Hintern auf, und den Kerl hier stellen sie gleich an die Wand, damit er nichts ausplaudert. Nun los, schneller, was wartest du noch, sie kommen gleich! Noch beraten unsere Leute, was sie für diesen Dienst von den Roten verlangen können, also beeilt euch!«
    Artjom war bereits auf den Beinen, den Rucksack auf dem Rücken. Er wusste nur nicht, ob er seine Waffe herausholen sollte oder ob er auch ohne zurechtkommen würde. Der Alte beeilte sich nun auch, und eine Minute später liefen sie bereits die Gleise entlang, wobei Konstantin Alexejewitsch mit heldenhafter Leidensmiene Wanetschka den

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