Microsoft Word - Atlan 019 - Tödliche Tiefen.rtf
schleuderte ihn zur Seite. Der USO-Spezialist wirbelte durch die Luft, prallte gegen den Druckhelm eines Akonen und überschlug sich mehrfach, ehe es ihm gelang, seinen Sturz zu stabilisieren. Er geriet zwischen die Beinsäulen eines Druckpanzers und klemmte sich ein. Er konnte sich jedoch sofort wieder befreien, stieg bis zur Decke auf und suchte nach Veltron.
Der Akone beugte sich über einen der vier Druckbehälter mit den Fremden und starrte durch das Rundfenster nach unten.
Monty Stuep führte einen erbitterten Kampf gegen die tobende Natur des Planeten. Wolkenfetzen jagten mit atemberaubender Geschwindigkeit an ihm vorbei. Dutzende von tonnenschweren Eisbrocken zerschellten an dem Stützgerüst zwischen den vier Masten. Monty Stuep hing plötzlich in einem dichten Schauer aus faustgroßen Eisklumpen. Das erstarrte Ammoniak trommelte gegen den Schutzschirm seines Druckpanzers und verflüssigte sich. Der Ertruser verschwand in einer Dunstwolke. Nur ab und zu konnten die Männer in der Station einen Arm oder ein Bein sehen.
“Monty—stehen Sie durch?” fragte Tekener.
Der USO-Spezialist stöhnte.
“Schicken Sie mir nur keinen anderen Mann herunter”, antwortete er. “Das hält niemand aus.”
Plötzlich wurde die Luft wieder klar. Der Kosmoingenieur wurde wieder deutlich sichtbar. Sein Druckanzug hatte sich unter dem Aufprall der Energien geschwärzt. Stuep hangefte sich an einem Leitergerüst herunter und erreichte endlich die zerfetzte Leitschiene. Er trennte das freie Stück mit seinem Desintegrator ab. Der Sturm riß es davon wie eine Papierschlange. Monty Stuep lachte dumpf.
“Das wär’s, Mr. Tekener. Der Korb kann jetzt kommen.”
Einige der Akonen murmelten protestierend. Sie glaubten nicht daran, daß sich der Fahrstuhl gefahrlos über diese Bruchstelle hinwegbewegen konnte.
Bront von Okaylis sprach ihre Befürchtungen aus; “Wenn erneut ein Eisregen über uns hereinbricht, dann wirft er die Gondel aus den Führungsschienen heraus.”
“Es kommt kein Eisregen”, sagte Tekener ruhig. Der Lift fuhr an. Sie hörten die beiden Motoren, die jetzt die Hauptarbeit leisten mußten, laut dröhnen. Monty Stuep hing im Stützgestänge unter ihnen und wartete auf die Fahrkabine.
Kamla Romo fuhr. zusammen. Im Sturzflug jagte er zum Hüftgurt Ald Veltrons hinunter. Er befürchtete, daß der Wissenschaftler gerade diese Gelegenheit nutzen würde, da sich alle Aufmerksamkeit von dem Ertruser abwandte. Er hatte sich getäuscht. Veltron hatte offensichtlich beschlossen, noch etwas zu warten.
Er richtete sich auf, um die Bildschirme beobachten zu können. Dadurch bekam der Siganese eine Chance, sich dem Schaltknopf erneut zu nähern. Wieder nahm er seine Desintegratorwaffe, hielt sich an den Metallschalen fest und zielte auf den Knopf. Mit dem ersten Schuß gelang es ihm, die Kuppe abzutrennen. Sie fiel in die Schale und blieb dort liegen. Kamla Romo richtete seine Waffe erneut auf den abgetrennten Teil und konnte ihn jetzt völlig auflösen. Danach bemühte er sich, auch den Rest des Knopfes noch zu beseitigen. Obwohl Veltron sich bewegte und den Siganesen dabei heftig herumschleuderte, traf der Schuß voll. Nur noch ein kleiner Stummel sah aus der Kontaktöffnung heraus. Der Akone hatte so gut wie keine Chance mehr, die Bombe zu zünden.
Wenig später öffnete sich das Seitenschott. Die Titanengestalt des Ertrusers wälzte sich in die Kammer. Es schien, als zöge er einen ganzen Schauer von faustgroßen Eisklumpen hinter sich her. Das Ammoniak hagelte mit großer Wucht auf die Männer herab, konnte die Druckpanzer jedoch nicht durchschlagen.
“Festhalten”, riet Ronald Tekener.
Der Lift erreichte die schadhafte Stelle in der Schienenführung. Jetzt konnte er sich nur noch an zwei Stellen fest gegen die Stahlstränge stützen.
Die Männer lehnten sich mit dem Rücken an die Wände und versuchten, sich auf die Erschütterungen vorzubereiten. Dann verließ der Korb die sichere Führung. Er schwankte heftig hin und her, ruckte und taumelte. Dann erfolgten mehrere Stöße, die die Männer von den Beinen rissen. Einige der Akonen schrien auf. Es schien, als habe der Korb jeglichen Halt verloren und stürze unkontrolliert in die Tiefe. Die Motoren tourten leer. Der Fahrstuhl rutschte aus den Halterungen und fiel einige Meter nach unten, wobei er sich jedoch im Gestänge der Führungsschienen hielt. Dann rasteten die Zahnräder wieder ein. Die Antriebsmotoren an den Seiten fielen aus, und der Aufschlag warf die
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