Microsoft Word - Atlan 027 - Auf verlorenem Posten.rtf
reichte sie Tekener. “Diese Scheibe stecken Sie in den Programmpiloten des Prallgleiters, den ich Ihnen geben werde. Das Fahrzeug wird Sie zu dem Versteck führen. Darüber hinaus werde ich Ihnen auf einer Karte noch genau zeigen, wo sich das Raumschiff befindet.”
“Und Sie, Haahl-Al? Sie bleiben hier?” fragte Kennon.
Der Barniter wandte sich dem Robotmenschen zu. Kennon hatte inzwischen eine neue Kombination angelegt.
“Ich bin ein harmloser Händler”, antwortete Haahl-Al. “Niemand wird mir etwas anderes beweisen können.”
*
Eine halbe Stunde nach diesem Gespräch raste der Prallgleiter, den sie von dem Barniter bekommen hatten, bereits durch die Außenbezirke von Orbana. Wenig später erreichte er freies Land. Sie hatten keine Schwierigkeiten mehr gehabt, die Stadt zu verlassen. Offensichtlich beschäftigte das zerstörte Galaktische Einkaufszentrum den SWD noch immer so sehr, daß er jetzt am Rande Orbanas weniger Kontrollen durchführte.
Obwohl sie auch außerhalb der Stadt von niemandem mehr aufgehalten wurden, erreichten sie die Sultaun-Berge, in denen das Versteck lag, erst nach Mitternacht.
Der erste Silberschimmer zeigte sich bereits am Horizont, als sie in eine Schlucht einflogen, die genau in westöstlicher Richtung verlief. Von da an ging alles schnell.
Der Prallgleiter verlangsamte seine Fahrt und blieb dann vor einem Wasserfall stehen. Tekener zog die Steuerscheibe aus dem Programmpiloten, drehte sie um und schob sie wieder hinein. Neben dem Wasserfall teilte sich der Fels. Tekener schwenkte den Gleiter herum, so daß die Scheinwerfer auf den Spalt zeigten.
Eine Space-Jet stand vor ihnen.
Die beiden USO-Spezialisten sprangen aus dem Fahrzeug, nachdem sie es so weit zur Seite gestellt hatten, daß es der Space-Jet nicht im Wege stand.
Das Schleusenschott öffnete sich. Tekener setzte sich in den Pilotensessel. Sein Blick fiel auf die Borduhr. Sie zeigte den 12. Mai 2408 nach terranischer Zeit an.
Seine Hände glitten über die Kontrollen. Das Raumschiff erwachte. Die Instrumente zeigten Grünwerte an.
“Alles ist okay”, sagte Tekener. “Wir können starten.”
Die Jet schwebte, von Antigravfeldern getragen, aus der Höhle im Felsen, stieg aus der Schlucht empor und schoß dann in hoher Fahrt auf die niedrig hängenden Wolken zu.
“Achtung, Ortung!” sagte Kennon.
Er zeigte auf die Außenschirme. Drei automatische Abwehrstationen lösten sich aus den Wölken. Zugleich erhellte sich ein weiterer Bildschirm. Das harte Gesicht eines Akonen schälte sich aus den wirbelnden Farbfeldern. Der Mann trug die weinrote Uniform des SWD.
“Sie sind erstaunlich weit gekommen, Mr. Tekener”, sagte der Akone. Er lächelte flüchtig. “Mit dem Prallgleiter wären Sie unserer Ortung fast entwischt.”
Die Space-Jet hatte die Wolken erreicht. Sie stieg noch immer.
“Kehren Sie jetzt sofort zu Ihrem Startpunkt zurück, Mr. Tekener”, fuhr der SWDMann ruhig fort. “Wir geben Ihnen drei Minuten. Sind Sie danach nicht gelandet, dann werden wir die Space-Jet vernichten.”
Tekener und Kennon sahen sich kurz an. Der Major nickte. Es wäre sinnlos gewesen, unter diesen Umständen den Durchbruchsversuch fortzusetzen.
“Okay”, gab Tekener nach. “Ich lande.”
Drei Minuten später stand die SpaceJet wieder in der Schlucht neben dem Wasserfall. Tekener und Kennon verließen das Raumschiff waffenlos. Der Akone, der mit ihnen gesprochen hatte, näherte sich ihnen. Ein gepanzerter Prallgleiter parkte weiter unten in der Schlucht. Kennon konnte zwei weitere Männer sehen, die im Fahrzeug warteten.
Ronald Tekener blieb vor der SpaceJet stehen. Er verschränkte die Arme vor der Brust und blickte mit einem geringschätzigen Lächeln auf den Akonen herab. Kennon und er hatten beschlossen, ihre bisherigen Rollen weiterzuspielen, bis sich zeigte, daß ein derartiger Versuch aussichtslos geworden war.
Der Galaktische Spieler verwandelte sich wieder in den arroganten, absolut überlegenden Mann, der ausschließlich Geschäfte im Sinn hat.
“Der SWD ist schnell”, sagte er herablassend. “Er wartet nicht einmal ab, ob wir den Versuch machen, die Blokkade zu durchbrechen.”
Der Akone blickte Tekener abschätzend an. Er schüttelte den Kopf.
“Es geht nicht um die Quarantänebestimmungen, Mr. Tekener”, erklärte er ruhig. “Sie waren etwas zu eifrig um einige Dinge bemüht, die einmal Tschen Bahark gehört haben.”
Ronald Tekener lächelte. Es war das berühmt-berüchtigte Lächeln, das ihm den Namen “the
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