Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11
real ist. Dass es für immer ist.“
„Hältst du mich etwa für den Typ
Mann, der sich mit weniger zufriedengibt?“
Sie schüttelte den Kopf, die
Augen nass vor Freude, beugte sich zu ihm hinunter und küsste ihn.
Das hektische Klopfen an der Tür
ignorierten sie einige Sekunden lang, aber dann erklang Lucans tiefe Stimme auf
der anderen Seite. Der Krieger klang angespannt. „Wie geht’s da drin?“
„Komm rein, Lucan“, rief Elise
dem Anführer des Ordens zu.
Nach allem, was sie am heutigen
Tag zusammen durchgemacht hatten, war er für sie ein guter, vertrauter Freund
geworden.
Trotz seines protestierenden
Stöhnens erhob sie sich von Tegans Körper und ging hinüber, um Lucan zu
begrüßen, als er eintrat. Er hatte sich gesäubert und seine Wunden heilten auch
schon, aber es würde noch einige Zeit dauern, bis sich sein Körper wieder
vollständig erholt hatte. Mit einem matten Lächeln sah er zu, wie Tegan die
Beine vom Bett schwang und aufstand.
„Was ist los?“, fragte Tegan,
auch nach stundenlangem Schlaf sofort wieder im Kriegermodus. „Was ist
passiert?“
Lucan redete nicht um den heißen
Brei herum. „Dante und die anderen haben gerade aus Prag angerufen. Sie haben
die Gruft in den Bergen gefunden, genau wie Kassia es uns in ihren Hinweisen
gezeigt hat. Es war alles da, T. Eine in den Berg gemeißelte Gruft, eine
Überwinterungskammer voller Dermaglyphensymbole und die Knochen der Menschen,
die Dragos an seinen Vater verfütterte, um ihm Kraft für seinen langen
Winterschlaf zu geben.“
„Aber?“, drängte Tegan und zog
Elise an sich, als brauchte er etwas, um sich daran festzuhalten.
„Aber sie war leer.“ Lucan
schüttelte den Kopf, fuhr sich mit der Hand durch das dunkle Haar. „Die
gottverdammte Gruft ist schon geöffnet worden. Jemand hat den Bastard befreit.
Wie lange das her ist, können wir nur schätzen, aber es muss schon vor Jahren
gewesen sein. Wenn nicht Jahrzehnten.“
„Dann … ist er irgendwo da
draußen?“, fragte Elise, auch wenn sie die Antwort auf ihre Frage schon kannte.
„Was werden wir tun?“
„Wir fangen an, ihn zu suchen“,
sagte Tegan. „Himmel, wenn wir mal annehmen, dass der Alte am Leben ist, dann
könnte er überall sein. Eine Nadel im Heuhaufen.“
Lucan nickte. „Und wir werden
alle Ressourcen brauchen, die wir bekommen können. Ruht euch aus, ihr beiden.
Wir fliegen nicht nach Boston zurück, bis nicht auch die anderen heute Nacht
aus Prag zurückgekommen sind.“
Damit drehte sich Lucan um und
ging auf die Tür zu. Auf halbem Weg blieb er stehen. Er kam an Tegans Bett
zurück, die Miene ernst. „Von Anfang an warst du mir mehr ein Bruder als alle
meine Blutsverwandten, Tegan. Das bist du immer noch.“
Tegan empfand dasselbe, trotz
allem, was sie miteinander durchgemacht hatten. Oder vielleicht gerade deshalb.
„Ich werde dir immer den Rücken freihalten, Lucan. Darauf kannst du dich
verlassen.“
Lucan streckte ihm die Hand hin.
Als die beiden Krieger ihre Handflächen aufeinanderpressten, spürte Tegan die
Wärme der Freundschaft und Brüderlichkeit zwischen ihnen pulsieren. Es
überraschte ihn, wie willkommen dieses warme Gefühl der Zuneigung ihm war. Und
wie sehr er es vermisst hatte.
Lucan nickte. Die Augen des
mächtigen Gen-Eins-Vampirs erwärmten sich in unverkennbarem Respekt, als er
sich Elise zuwandte.
„Der Orden steht tief in deiner
Schuld“, sagte er zu ihr und streckte auch ihr die Hand hin. „Dafür, was du
getan hast, um uns Dragos’ Geheimnis zu bringen, und dafür, was du heute für
Tegan und mich getan hast … dafür stehe ich persönlich in deiner Schuld. Ich
danke dir, Elise.“
Sie schüttelte leicht den Kopf,
als sie ihre Finger in seine breite Handfläche legte. „Du musst mir nicht
danken. Ich bin bereit zu tun, was ich kann, um dem Orden zu helfen. Und
Tegan.“
Lucan lächelte, als er ihre Hand
an die Lippen hob. Sein dankbarer Kuss war keusch und ehrlich, entlockte Tegan
aber trotzdem ein leises Knurren.
Lucan sah mit einem klugen Blick
zu Tegan hinüber. „Du hast eine gute Gefährtin gefunden“, sagte er.
„Ja, das habe ich“, stimmte
Tegan ohne das leiseste Zögern zu. Er grinste Elise an, Begehren blitzte in ihm
auf, wie immer, wenn er sie ansah, im Wissen, dass sie durch irgendein Wunder
des Schicksals jetzt zu ihm gehörte. „Ich habe eine wunderbare Gefährtin
gefunden.“
Lucan nickte. „Ruht euch aus.
Ich werde euch nicht noch einmal stören, erst wenn wir bereit zum
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