Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11
blutigem,
UV-versengtem Gesicht zum Stehen kam. „Ach, mein lieber Bruder. Dein Tod wird
mir nach all den Jahren des Wartens besonders willkommen sein. Ich wünschte
nur, du könntest leben, um mir dabei zuzusehen, wie ich die Herrschaft
übernehme, bevor wir uns verabschieden.“
Marek hob das Schwert und ließ
es in einem mächtigen Hieb niedersausen. In allerletzter Sekunde rollte sich
Lucan zur Seite - die Waffe seines Bruders biss tief in die harten Holzplanken
und steckte dort einen Moment lang fest.
Wie ein Blitz war Lucan wieder
auf den Füßen. Er packte das erstbeste Ding, das er in die Hand bekommen konnte
- ein kupfernes Leitungsrohr, das die Wand hinauflief -, und riss es los.
Wasser spritzte aus der unterbrochenen Leitung wie ein kleiner Springbrunnen.
„Lucan!“ Tegan rief seinen
Namen, als Marek sein Schwert aus dem Boden riss und herumfuhr, um es in seinen
Bruder zu stoßen.
Lucan wehrte den Hieb ab, indem
er die Abwärtsbewegung mit dem langen Kupferrohr parierte. Es bog sich unter
der Belastung, aber Lucan hielt fest, Wut sprühte aus seinen bernsteingelben
Augen. Mareks dunkle Sonnenbrille verschob sich in dem Tumult und enthüllte
noch mehr bernsteinfarbene Glut, als sich die beiden Brüder in einem
mörderischen Zweikampf gegenüberstanden. Marek versuchte, das Schwert weiter
herunterzudrücken, lehnte sich mit all der beachtlichen Kraft seines rechten
Armes darauf. Doch Lucan wich keinen Zentimeter.
Die beiden Gen-Eins-Krieger
grunzten und keuchten, als sie einander standhielten, beide gleich stark.
Über ihnen wurde der Himmel
heller, heißer, versengte beide dort, wo das Licht nackte Haut berührte.
Aus Mareks Griff entlassen,
hustete und keuchte Elise, rang nach Atem. Ihr Schmerz traf Tegan wie ein
körperlicher Schlag.
Und der Anblick, wie sie blutete
- die hellroten Schnittwunden auf ihren Händen, auf ihrem Gesicht -, sandte ihm
einen blitzartigen Adrenalinstoß durch die Venen. Er riss seinen anderen Arm
aus der Fessel und brüllte wild in die Dachsparren hinauf.
Auf der anderen Seite des Raumes
nahm Mareks und Lucans unentschiedener Zweikampf eine verhängnisvolle Wendung.
Es geschah innerhalb eines Augenblicks, nur Mareks gezischter Fluch war ein
Hinweis darauf, was folgen würde. Während er mit dem rechten Arm weiterhin
Lucan bedrohte, griff er mit der freien Hand in sein Hemd und zog eine kleine
Phiole mit rotem Pulver hervor.
Mit einer schnellen Drehung
seines Handgelenks flog das Crimson auf Lucans Gesicht, bedeckte dessen Augen
und Gesicht mit einer feinen, roten Pulverschicht. Abrupt ließ er das Rohr los.
Oh Gott!
Lucan!
Marek zog sich mit einem Lächeln
zurück, als sein Bruder nach vorne taumelte. Er hob das Schwert hoch über den
Kopf.
Und als er es niedersausen
lassen wollte, flitzte ein Lichtstrahl über Mareks Gesicht und schien ihm
direkt in die Augen. Er war schneidend hell, das Sonnenlicht in einem mächtigen
Strahl gebündelt, der Marek in den Augen brannte und selbst Tegan fast
blendete, dort, wo er stand.
Er wandte den Blick ab und sah
Elise, wie sie in all dem zerbrochenen Glas kniete, in der Hand eine große
Glasscherbe, die sie, ohne eine Miene zu verziehen, festhielt und mit der sie
das reflektierte Sonnenlicht in einem entschlossenen Strahl direkt auf Mareks
Gesicht lenkte.
Mehr brauchte Tegan nicht.
Mit wenigen Schritten hatte er
den Raum durchquert und schwang die Ketten, die von seinen Handgelenken
herunterhingen. Mit der einen bekam er Marek um den Hals zu fassen, zog die
schweren Kettenglieder an und riss den Vampir zu Boden.
Die andere schlang sich um
seinen Schwertarm, sodass Marek die Waffe fallen ließ. Marek bekämpfte Tegan
mit seinem Willen, aber jeder mentale Schlag wurde von Tegans Wut abgefangen.
Er nagelte den Bastard mit seinem Fuß auf dem Boden fest und ignorierte sein
plötzliches Flehen um Gnade und Vergebung.
„Das ist das Ende“, knurrte Tegan.
„Es ist aus mit dir.“
Tegan zog die Kette von Mareks
Arm und beugte sich hinunter, um das Schwert aufzuheben. Er sah zu Lucan
hinüber, als er die Klinge über Mareks Hals hob. Lucan nickte düster. Marek
heulte einen Fluch. Und Tegan ließ in einem schnellen, tödlichen Hieb das
Schwert niedersausen.
„Tegan!“, schrie Elise und
rannte zu ihm hinüber, sobald es vorüber war.
Sie schlang die Arme um ihn,
half ihm, die Ketten von Mareks leblosem Körper zu winden. Dann war sie an
Lucans Seite und half Tegan, ihn in eine schattige Ecke des Raumes zu ziehen.
Tegan
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