Midnight Breed - Alles über die Welt von Lara Adrians Stammesvampiren
kämpfte? Ich hatte keine Ahnung, wollte aber diesen zentralen Erzählbogen der
Midnight-Breed
-Serie abschließen und in
Erwählte der Ewigkeit
die noch losen Fäden zusammenlaufen lassen.
Vor allem wollte ich die noch unerledigte Sache mit Sterling Chase aufklären. Wie war es weitergegangen mit ihm, nachdem er in Ungnade gefallen war, wie stand es um seine Rettung und Heilung? Der Roman setzt ein an einem Punkt, an dem Chase eigentlich nicht tiefer sinken kann. Durch seine negative Art und sein rücksichtsloses Verhalten hat er Freundschaften aufs Spiel gesetzt und den Respekt der Ordensmitglieder verloren. Seine Blutgier, die er nicht in den Griff bekommt, lässt ihn fast zum Rogue mutieren. Am Ende des letzten Bandes hat er sich nach einer Schießerei in der Privatvilla eines angesehenen Senators aus Massachusetts freiwillig der Polizei gestellt.
Nun einer schönen jungen Frau im eskalierenden Krieg zwischen Dragos und dem Orden als Retter zur Seite zu springen, war das Letzte, was Chase jetzt brauchen konnte. Andererseits – vielleicht brauchte er gerade das? Dem Zusammentreffen von Chase und Tavia Fairchild hatte ich schon seit sechs Bänden entgegengefiebert. Endlich konnte ich das Geheimnis von Tanias Existenz lüften!
Was mich nämlich schon seit Langem beschäftigt hatte, war die Frage, warum es eigentlich keinen weiblichen Stamm gab. Und je weiter sich die Geschichte – ursprünglich als Trilogie, dann als Sextett angelegt – entwickelte, desto mehr fing ich an, an den Gesetzen der Serie zu kratzen. War es wirklich unabdingbar, dass die Nachfahren des Stammes ausschließlich männlich waren? Dummerweise hatte ich bereits früher eine Regel eingeführt, die besagte, dass dem Stamm im Hinblick auf Befruchtung und Geburt jegliche Art von biologischem oder technologischem Eingriff verboten war.
Bingo! Wenn also auf
natürliche
Weise ausschließlich männliche Nachfahren entstanden, dann konnten doch durch Genmanipulationen auch andere Resultate entstehen? Einer wie Dragos würde bestimmt keine Rücksicht auf irgendwelche Stammesgesetze nehmen, wenn es um die Durchsetzung seiner wahnsinnigen Vorhaben ging …
Schon während der Entstehung des vierten Bandes, als ich darauf vertrauen konnte, dass die Serie so lange weiterlief, wie ich es für richtig hielt, hatte ich also geplant, dass in Band zehn eine völlig neue Wendung eintritt. Der erste weibliche Vampirkrieger sollte die Bühne betreten. Also nicht bloß eine Stammesgefährtin – diese Vampirin hier ist aus der genetischen Verbindung des Erbguts eines Ältesten und der DNA einer Stammesgefährtin hervorgegangen. Sie kann als Erste ihrer Art unbemerkt unter den Menschen leben – aber nur mit den richtigen Medikamenten und einer guten ärztlichen Betreuung.
Sie ist stark und mächtig wie ein Gen-Eins-Krieger, kann aber der Strahlung der Sonne trotzen und menschliche Nahrung vertragen. Wenn sie Nachfahren zeugen würde, könnten sich daraus interessante Handlungsstränge für weitere Fortsetzungen der Serie ergeben – also her mit den Stammesvampirinnen und Tagwandlern!
Die Szene, in der Chase plötzlich begreift, womit er es bei Tavia zu tun hat, ist meine Lieblingsstelle in
Erwählte der Ewigkeit
. Diese Figur einzuführen, hat mir riesigen Spaß gemacht – wie sie in all ihrer vampirischen Pracht zischt und sprüht und funkelt, als sie auf die Ordensmitglieder Tegan, Hunter, Niko und Renata trifft, die Chase in Mathias Rowans Dunklem Hafen in Boston für einen Auftrag rekrutieren wollen.
Doch Tavia bleibt nicht die letzte Überraschung im großen Finale.
Denn Jenna setzt noch eins drauf mit ihrer Enthüllung (nachdem sie Zugang zu den Erinnerungen des Ältesten hatte), dass die schiffbrüchigen außerirdischen Eroberer vor Tausenden von Jahren nicht die einzigen übernatürlichen Wesen auf der Erde waren. Es gab damals auch die Atlantiden, eine mächtige, unsterbliche Spezies, die sich mit den Ältesten eine unerbittliche Schlacht lieferte. Obwohl die Königin von Atlantis ihren Untertanen jede Verbindung zu Menschenwesen untersagt hatte, gab es immer Überläufer, die sich dennoch verpaarten und so ihren eigenen Stamm auf der Erde begründeten.
Ihre Töchter tragen als Erkennungszeichen das atlantidische Symbol einer Träne, die in eine Mondsichel fällt.
Die Entstehungsgeschichte der Stammesvampirinnen ist zugegebenermaßen nachgeschoben. Auf die Idee wurde ich während meiner ersten Lesereise durch Deutschland gebracht. Eine Leserin
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