Midnight Breed - Alles über die Welt von Lara Adrians Stammesvampiren
bewundere: emotionale Belastbarkeit. Das Leben kann hart sein, und wir alle haben unsere persönlichen Höllen und Qualen durchzustehen. Die Fähigkeit, nach einem Tiefschlag wieder aufzustehen oder sich über etwas zu erheben, das uns hinunterzuziehen droht, beeindruckt mich total. Mutig kann jeder sein, besonders wenn man sich nie bewähren musste. Aber es gehört noch etwas mehr dazu, aus einem Rückschlag oder einer Demütigung stärker hervorzugehen. Jede meiner Figuren hat diese Eigenschaft, und ich hoffe, ihre Geschichten illustrieren meinen Leserinnen und Lesern, dass keine Herausforderung zu groß ist, um gemeistert zu werden, und dass uns alles, was wir im Leben erleiden müssen, nur umso stärker macht.
Als Sie die Serie begonnen haben, haben Sie sich Lucan je als Vater vorgestellt?
Michelle N., Olmsted Falls, Ohio, USA
Nein! Als ich mit Lucans Geschichte anfing, konnte ich mir sein Leben über dieses eine Buch hinaus überhaupt nicht vorstellen, und schon gar nicht seine derzeitige Rolle zehn Bücher später, als Vater und diplomatischer Anführer, der zu werden er immer kategorisch abgelehnt hatte. Das war eine sehr interessante Entwicklung, eine Zeit voller Überraschungen für ihn und für mich!
Nachdem ich alle Ihre Bücher bis zu Miras Geschichte gelesen habe, frage ich mich, ob es je ein Buch oder eine Figur gab, die zu schreiben Ihnen gefühlsmäßig schwergefallen ist?
Nikki N., Marion, Indiana, USA
Keine meiner Figuren war schwieriger zu schreiben als andere, allerdings gab es ganz am Anfang der Serie einen Fall, in dem ich mich gegen eine bestimmte Figur entschieden habe, weil es für mich sonst zu persönlich geworden wäre. Ursprünglich hatte ich mir für Tegan eine völlig andere Gefährtin ausgedacht als Elise. Für ihn hatte ich eine Konzertpianistin vorgesehen, die tödlich an Leukämie erkrankt – was sich allerdings als Fehldiagnose herausstellt, weil sie eigentlich eine Stammesgefährtin ist und Tegan sie entführen und ihr mit seinem Blut das Leben retten soll. So hatte ich die Geschichte 2005 als Teil einer Trilogie verkauft. Aber noch bevor ich mit Tegans Buch anfing, wurde mir klar, dass diese Handlung für mich zu persönlich werden würde.
Damals, müssen Sie wissen, wurde Leslie, die älteste Tochter meines Mannes, wegen Leukämie behandelt, die nach einer Chemotherapie vor einigen Jahren wieder zurückgekommen war und die später eine Knochenmarkstransplantation erforderlich machte. Ich hatte mir gedacht, dass es irgendwie therapeutisch für mich sein würde, ein Happy End für eine Heldin zu schreiben, die eine ähnliche Schlacht zu kämpfen hat, aber als es Leslie immer schlechter ging und sie im Januar 2006 verstarb, wusste ich, dass ich so etwas auf keinen Fall noch einmal durchleben wollte, weder in der Fiktion noch in der Realität. Während ich also im selben Jahr
Gefangene des Blutes
schrieb, beschloss ich, umzudisponieren und Sterling Chases verwitwete Schwägerin Elise zu Tegans Gefährtin zu machen.
Sie bekommen viele Fanbriefe und Kommentare. Beeinflussen Sie die Kommentare Ihrer Fans bei Ideen und der Richtung einer Handlung? Wenn ja, geben Sie uns bitte ein Beispiel.
Madeline P., Escondido, Kalifornien, USA
Ich bekomme E-Mails mit Vorschlägen für Handlungslinien oder Figuren, und obwohl ich den Enthusiasmus und die emotionale Beteiligung sehr zu schätzen weiß, die manche Leserinnen und Leser für die Serie entwickelt haben (ernsthaft, das ist ein Riesenkompliment für mich!), muss ich meiner eigenen Vision für die Serie treu bleiben. Ich bin die Einzige am Steuer, was auch passiert, und der Kontrollfreak in mir will es auch nicht anders haben. Aber … eine einzige Ausnahme gab es trotzdem.
Vor ein paar Jahren hatte ich meine erste Promotiontour in Deutschland. Bei einer meiner Veranstaltungen hat mir eine Leserin in einem Publikum von über 150 Personen wirklich zugesetzt mit der Frage, was die Stammesgefährtinnen denn so anders als normalsterbliche Frauen macht. Sie wollte wissen,
warum
sie besondere Bluteigenschaften hatten, die es ihnen ermöglichen, den Nachwuchs des Stammes auszutragen, und
warum
sie diese übersinnlichen Fähigkeiten haben. Sie bestand darauf, dass da mehr dahinterstecken müsse als meine zugegeben lahme Antwort: »Ähm, sie sind halt einfach anders.« In meiner ganzen Plotentwicklung hatte ich den Ursprung der Stammesgefährtinnen bislang nie klar definiert.
Ich kam mit der Erkenntnis zu Hause an, dass ich da etwas
Weitere Kostenlose Bücher