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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Nachbarschaft hinaus absetzen.
    Und, so schien es, in der direkten Nachbarschaft war niemand zu Hause.
    Das hatte sie nun davon, dass sie die Schule geschwänzt hatte.
    Beug den Kopf vor, oder wir tun es.
    Sie hatte sich nicht gerührt. Sie musste Zeit schinden, bis ihre Mutter nach Hause kam. Ihre Mutter wusste, wie man solche Kerle aufhalten konnte.
    Ihre Mutter hatte sie davor gewarnt, dass Fremde kommen könnten. Ihre Mutter hatte ihr gesagt, dass sie den Mond verlassen hatte, weil die Leute dort sie mit jemand anders verwechseln würden, mit einer Kriminellen. Hier war es sicherer, aber ihre Mutter hatte immer befürchtet, die Fremden könnten kommen und den gleichen Fehler noch einmal begehen.
    Und hier waren die Fremden.
    Aber Talia verstand nicht, warum sie wollten, dass sie den Kopf vorbeugte.
    Nein, hatte sie gesagt. Und dann hatte sie wie ein Baby hinzugesetzt: Ihr könnt mich nicht zwingen.
    Aber sie konnten. Der große Kerl hatte ihr den Kopf nach vorn gedrückt, und der kleine Mann hatte in ihrem Haar herumgewühlt. Einmal hatte er geflucht – zumindest glaubte sie, einen Fluch vernommen zu haben; es hatte sich angehört wie ein Fluch, aber die Worte, die er benutzt hatte, hatte sie noch nie gehört, und ihre Links lieferten ihr derzeit keine stille Übersetzung – und dann hatte er gefragt: Wie alt bist du?
    Wie alt bist du?, hatte sie ihn angeblafft.
    Spiel mit, Kind, dann müssen wir dir nicht wehtun.
    Zu spät. Sie hörte sich härter an, als sie war.
    Wie alt bist du?
    Der kahle Kerl legte ihr seine massige Hand auf den Schädel und deckte ihn vollständig ab. Dann legte er die andere Hand an ihren Halsansatz und drehte langsam ihren Kopf, bis sie ein Krachen hörte. Ihr Hals war nicht gebrochen, aber er hätte es sein können.
    Sie wusste es.
    Uns ist egal, in welchem Zustand du bist, solange du am Leben bist. Der kleine Mann mit dem lockigen Haar trat vor sie, damit sie sein Gesicht sehen konnte. Heutzutage können die Ärzte beinahe jede Verletzung heilen, vorausgesetzt, man stirbt nicht schon vorher. Aber sie können dir nicht den Schmerz nehmen, den du erleben wirst, bis die Wunden geheilt sind. An diesen Schmerz wirst du dich dein Leben lang erinnern. Dafür können wir garantieren.
    Dann lächelte er.
    Also, sagte er mit einer Stimme, die so falsch freundlich klang wie die Stimme, die Haus derzeit benutzte, sag mir, wie alt du bist.
    Kahlkopfs Fingerspitzen bohrten sich in ihren Kopf. Ihr Herz pochte heftig. Mom sagte immer, es sei besser, mitzuspielen, als verletzt zu werden. Versteck dich, wenn du kannst, renn davon, wenn du kannst, aber wenn du nicht kannst, dann bleibt dir nur, Zeit zu schinden oder Spuren zu hinterlassen.
    Ich bin dreizehn, sagte Talia.
    Dreizehn! Er hörte sich überrascht an. Hör auf zu lügen.
    Ich lüge nicht, erwiderte sie. Ehrlich, das tue ich nicht.
    Ein Teil ihres Kopfes verkündete, dass Ehrlich, das tue ich nicht der wohl dümmste Satz war, den sie je ausgesprochen hatte. Und da wusste sie, dass sie wirklich in Panik war. Mom hatte ihr das Gefühl beschrieben, das Gefühl, bei dem sich ein Teil der eigenen Person abspaltet, sich zurückzieht, zusieht, wie der andere Teil irgend etwas durchleidet.
    Du kannst nicht dreizehn sein, sagte er.
    Ich bin dreizehn. Und dann, weil sie es einfach nicht verhindern konnte – ihr dämliches Mundwerk brachte sie ständig in Schwierigkeiten –, fügte sie hinzu: Sie haben die falsche Familie.
    Du bist Rhonda Shindos Tochter, richtig?, fragte der kleine Mann.
    Ja, antwortete sie. Aber Sie haben meine Mutter mit jemand anderem verwechselt. Mit einer Kriminellen.
    Er lachte. Dann ist also deine Mutter die Lügnerin in der Familie.
    Meine Mutter lügt nicht, protestierte Talia.
    Deine Mutter ist eine sehr gute Lügnerin. Das muss sie sein, sonst hätte sie nicht so lange überlebt.
    Der kleine Mann blickte zu dem Kahlkopf auf. Dessen Finger bohrten sich immer noch in Talias Kopf. Sie drückten. Talia bekam Kopfschmerzen.
    Ich glaube, das Kind denkt, es wäre dreizehn, sagte der kleine Mann.
    Der Kahlkopf räusperte sich. Vielleicht hat ihre Mom ihr Alter um neunundzwanzig Erdenmonate kürzer angegeben.
    Vielleicht zählen sie ihr Alter auch nicht in Erdenzeiteinheiten. Also?
    Talia brauchte eine ganze Minute, bis ihr klar wurde, dass der Mann nun wieder mit ihr gesprochen hatte.
    Ich bin dreizehn Erdenjahre alt, sagte sie, und nun zitterte ihre Stimme. Diese Kerle machten ihr Angst. Schlimme Angst. Und Mom würde erst in

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