Miles Flint 06 - Kallisto
auch gleich mit auf.« Dann sah er wieder Talia an. »Bist du sicher, dass du nicht noch etwas Zeit brauchst?«
»Ich bin auch so schlau genug, zu erkennen, was meinen Interessen am besten entspricht«, gab sie zurück.
»Na dann.« Flint stand immer noch auf den Beinen, und nun wusste er nicht recht, was er tun sollte. »Wie geht es jetzt weiter?«
Die Frage galt Gonzalez, aber Talia beantwortete sie.
»Wir holen mein Zeug.«
Sie hörte sich so verletzlich an, sah aber nun, da sie ebenfalls aufgestanden war, nicht mehr so verletzlich aus. Sie war beinahe so groß wie er, und ihre Größe ließ sie irgendwie jünger erscheinen.
Er fragte sich, worauf er sich gerade eingelassen hatte. Und mit einem kaum wahrnehmbaren Seufzer machte er sich etwas bewusst: Er hatte lediglich eine Verpflichtung wieder aufgenommen, der er schon einmal zugestimmt hatte. Vor beinahe sechzehn Jahren hatte er sich entschlossen, Teil einer Familie zu werden. Dann war diese Familie zerstört worden. Und nun war ein Teil der Familie zu ihm zurückgekehrt.
Es lag an ihm, zu lernen, wie er damit umzugehen hatte. Es lag an ihm, Talia das Beste Leben zu bieten, das sie sich wünschen konnte.
An ihm. Alles lag nun an ihm.
»Okay«, sagte er zu ihr. »Dann zeig mir mal dein Haus, damit ich immer weiß, wo dein Herz ist.«
Überrascht sah sie ihn an, und er bedachte sie mit einem unsicheren Lächeln.
Er würde bald erfahren, wo ihr Herz war. Und er hatte gerade herausgefunden, wo das seine stets geblieben war.
Emmeline war tot.
Dieses Mädchen – diese Kindfrau – hatte Emmelines DNA, aber sie hatte nicht das Leben, das sie geführt hätte, hätte Rhonda nicht für Aleyd gearbeitet. Talia war ein anderes Kind, beinahe wie eine Schwester, die ein paar Jahre später zur Welt gekommen war.
Aber sie war sein Kind.
Und das war alles, was zählte.
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