Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Millennium Falke

Millennium Falke

Titel: Millennium Falke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
Vom Netzwerk:
ausgestreckt auf dem schrägen Deck. Bloß seine Fingerspitzen und seine gekrümmten Zehen hielten ihn an Ort und Stelle.
    Nach der Art und Weise zu urteilen, wie der Lift zur Seite gekippt war, vermutete Han, dass er aus irgendeinem Grund genau dazu entworfen worden war, was bedeutete, dass der Schaft, der die Vorrichtung bewegte, unter dem Deck aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem komplett kippbaren Gelenk verbunden war. Er wägte seine Möglichkeiten ab, aber nur flüchtig. Falls er sich irrte, war das Steuerbord-Fahrwerk des Falken drauf und dran, einiges einstecken zu müssen. Doch wenn er recht hatte, konnte er die Sache in Ordnung bringen.
    Er nahm einen tiefen Atemzug, um sich zu beruhigen. Dann justierte er behutsam die Repulsorlift-Kontrollen und sorgte dafür, dass das Schiff hart auf den Steuerbord-Landestreten aufsetzte. Sofort richtete sich die Plattform waagerecht aus, doch dabei schlug die herabhängende Mandibel des Falken auf, was die bereits beschädigten Manövrierdüsen komplett lahmlegte.
    Wieder krachte das Schiff auf seine Backbordseite, und das Turboliftdeck kippte in dieselbe Richtung.
    Jadak war gerade wieder auf die Füße gekommen, als die Backbordmandibel des Falken nach unten zu sacken begann. Auf genau so eine Eventualität vorbereitet lief er auf das Schiff zu und machte sich die Kippbewegung des Lifts zunutze, um sich auf die stumpfe Nase des vorderen Sichtfensters katapultieren zu lassen, wo er dann hing, als habe das Cockpit ihn in den Bauch gerammt.
    Hans Miene war eine Mischung aus Erstaunen, Zorn und Bewunderung.
    »Können Sie die Mandibel-Zugangsluke vom Cockpit aus öffnen?«, rief Jadak, eine Wange gegen den Transparistahl gedrückt.
    Han kletterte förmlich über die Instrumententafel, um ihn besser hören zu können.
    »Wiederhol das!«
    »Öffnen Sie die Zugangsluke! Dann versuche ich, die Düsen in Ordnung zu bringen!«
    Han nickte, kehrte in den Pilotensessel zurück und legte einige Schalter um, die am hinteren Schott angebracht waren. Jadak wartete auf Hans Okay, ehe er sich wieder auf den schrägen Turbolift fallen und sich unter den Bauch des Schiffs rutschen ließ. Er fing seinen Schwung ab, indem er die vorderen Landestreben packte, kletterte auf die Mandibel hinauf, bahnte sich seinen Weg zu der entriegelten Luke und verschwand im Innern.
    Leia und Poste hatten nicht einmal den Versuch unternommen, aufzustehen, doch sie hatten sich das kurzzeitige Auspendeln des Decks in die Waagerechte zunutze gemacht, um hastig zu den Lampen zu krabbeln, die den untertassenförmigen Leib des YTs umrandeten. Leia hatte einen perfekten Blickwinkel auf Allana und C-3PO, der das Mädchen jetzt mit einem Arm festhielt.
    Tief in der Macht ließ Leia Poste Ausdauer und Allana Kraft und Han Unterstützung zuteilwerden, dessen Angst um Leias und Allanas Sicherheit an seiner Fähigkeit nagte, das Schiff zu stabilisieren. Genau wie Leia war er verzweifelt bemüht, allen Schaden von Allana abzuwenden. Doch tief unter seiner Pein vergraben dachte er an Jacen .
    Bat Jacen um Hilfe.
    Zum ersten Mal begriff Leia das ganze Ausmaß von Hans Kummer und Leid. Und sie machte sich die Quelle von Hans Aufgewühltheit zunutze.
    »Hör mir zu, Kleines«, rief sie Allana zu. »Dein Vater verstand die Wesen, die diese Welt transformiert haben. Lange vor deiner Geburt waren wir im Krieg mit ihnen, doch dein Vater war eine Kraft des Friedens, und seine Fähigkeiten waren denen jedes anderen Jedi überlegen. Er wollte, dass du in einer Galaxis ohne Krieg aufwächst. Er wollte dich um jeden Preis beschützen. Ich will, dass du tief in dich hineinhorchst und nach ihm suchst. So schmerzhaft das auch ist, du musst deinen Vater finden. Schick deine Gefühle nach ihm aus. Nutze die Macht!«
    Han versuchte, sich davon abzubringen, sich um Leia und Allana zu sorgen, jedoch vergeblich. War jede seiner Aktionen Sekunden zuvor noch ein Werk wahren Pilotengenies, fummelten seine Hände jetzt an den Repulsorlift- und Manövrierdüsenkontrollen herum. Ein weiteres Absacken wie gerade eben konnte den Falken über die Kante befördern, um vermutlich alle mit sich in die Tiefe zu reißen.
    Jadak befand sich noch immer im Innern des Wartungsnische der Backbord-Mandibel, doch was für Reparaturarbeiten er auch immer durchführte, sie zeigten bislang noch keinerlei Wirkung.
    Leia … Allana … Jacen …
    Und das war alles, was nötig war.
    Jadaks Improvisation hatte zu Resultaten geführt, auf die Han nicht vorbereitet

Weitere Kostenlose Bücher