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Millennium Falke

Millennium Falke

Titel: Millennium Falke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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sie aggressiver wirken lässt.« Ihn durchlief ein Schauder. »Selbst wenn ich mit einem Anzati in einem Raum schlafen müsste, würde ich mich sicherer fühlen.«
    »Sie sind tatsächlich aggressiver«, sagte der Gossam. »Und Ihre … wie soll ich das ausdrücken? Ihre gesunde Korpulenz wird gewiss ihren Hunger wecken.«
    Taunts Augen weiteten sich. »So was will ich gar nicht hören!«
    Lu San lächelte freundlich. »Aus diesem Grunde muss das Vierbeinerfleisch ausgeladen werden, bevor wir uns blicken lassen. Abgesehen davon, dass das Eopie als Tauschmittel dient, wird das Fleisch sie lange genug ablenken und beschwichtigen, dass wir unsere Geschäfte machen und zum Abschluss bringen können. Als die Handelsföderation ihre erste Droideka-Bestellung aufgab, hat diese Taktik jedenfalls gut funktioniert.«
    »Aber Neimoidianer beginnen ihr Leben als Larven. Da gibt es gewisse Gemeinsamkeiten.«
    Lu San winkte in einer abschätzigen Geste mit seiner kleinen Hand. »Die Colicoiden sind weithin dafür bekannt, sich sogar an Angehörigen ihrer eigenen Art zu laben.«
    Taunts großer Mund zuckte. »Hast du schon mal gesehen, wie sich einer von denen zusammengerollt hat – wie die Droidekas?«
    »Bloß einmal«, sagte Lu San. »In Gegenwart eines Hueche – ein Raubtier, das einst auf Colla Vier ihr natürlicher Feind war.«
    »Hätten wir nicht einen von denen mitnehmen können, für alle Fälle?«
    »Angeblich haben die Colicoiden sie ausgerottet. Vielleicht hätten wir uns ein Exemplar von einem Kloner besorgen können, wenn wir die Zeit dazu gehabt hätten.«
    Taunt erhob sich und marschierte im Abteil auf und ab. »Was muss ich sonst noch wissen?«
    Lu Sans hervortretende, echsenartige Augen behielten ihn im Blick. »Das Protokoll schreibt vor, dass Sie Ihre Kinne gesenkt halten müssen.«
    Taunt, der beinahe so viele Speckrollen unter seinem Kiefer hatte, wie die schwangeren Weibchen seiner Spezies Brüste besaßen, drückte seine Kinne gegen die Oberbrust. »Ungefähr so?«, brachte er hervor.
    »Das wird genügen. Wichtig ist, dass Sie unter allen Umständen darauf verzichten, Ihren Hals zu zeigen.«
    Taunts Blick schwang zu Lu Sans spindeldürrem, von Ringen umschlossenen Hals. »Machst du dir um dich selbst keine Sorgen?«
    Der Gossam wies auf sich. »Ich habe nicht annähernd genug Fleisch auf den Rippen.«
    »Die Hoffnung stirbt zuletzt.«
    Als er durch den Ringkorridor wankte, während die Zweite Chance mit voller Geschwindigkeit von dem Tion-Planetoiden davonraste, versuchte Taunt vergeblich, seine Fassung wiederzugewinnen. In seinen Jahren auf Nar Shaddaa war er Zeuge der brutalen Hinrichtung von Kollaborateuren und Vertrauensbrechern geworden. Er hatte mitangesehen, wie Möchtegernaussteiger an Rancoren verfüttert und Verräter durch die Hände von Droiden gefoltert wurden, die auf Sadismus programmiert waren. Doch er konnte von Glück sagen, wenn es ihm je gelang, die Colicoiden aus seiner Erinnerung zu verbannen.
    Wie sie einer plötzlichen Seuche gleich aus den Höhlen auftauchten, die den Planetoiden aushöhlten, und geiferten, während das blitzaufgetaute und mikrowellenerwärmte Eopie-Fleisch aus dem Schiff gebracht wurde; wie sie sich mit solcher Gier darauf stürzten, dass sich Blutwölkchen in der dünnen Luft bildeten, die sich wie Morgentau auf Taunt und Lu San legten; wie Viss und Heet von Bord des Schiffs gingen …
    Ihr Fressrausch hatte die Colicoiden so in Raserei versetzt, dass Taunt sich sicher war, dass er und sein gesamtes Gefolge Gliedmaße für Gliedmaße in Stücke gerissen und bei lebendigem Leib verschlungen werden würden, bevor Lu San das Geschäft wegen der Buzz-Droiden abschließen konnte.
    Doch irgendwie schaffte der Gossam es, den Deal zu tätigen, und die kugelförmigen Droiden waren mit der gebührenden Eile in dieselben Frachträume verladen worden, in denen sich zuvor das Fleisch befand. Dann jedoch hatte der arme Viss beim Einladen der Fracht seinen Hals gereckt, um Falten auf den Schultern glattzustreichen, und da hatte ihre Fressgier die Oberhand gewonnen. Ein halbes Dutzend der grausamen Insektoiden stürzten sich auf ihn und rissen ihm das Fleisch schneller von den Knochen, als Taunt erfassen konnte … Taunt presste die ganze Zeit über seine Kinne gegen die Brust, und Lu San, dem bedauernswerten Lu San, gelang es nicht, die Tragödie zu verhindern, und er zahlte einen tödlichen Preis, als er einzuschreiten versuchte. Sobald die Colicoiden die plötzliche Furcht

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