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Millionenkochen: Ein Mira-Valensky-Krimi

Millionenkochen: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Millionenkochen: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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seine Zwecke ausnutzt?
    Ich habe keine Probleme, Fran in die MillionenKochen-Halle zu bringen. Man kennt mich inzwischen.
    „Was wirst du machen?“, fragt er leise.
    „Keine Ahnung“, ist meine ehrliche Antwort. Ich werde die Sendung abwarten. Ich sollte Zuckerbrot anrufen. Mir bleibt nichts anderes übrig. Aber ich werde zuerst mit Klaus Liebig Klartext reden. Natürlich nicht allein, für alle Fälle. Ich habe das Gefühl, dass die Aufmacherstory der nächsten „Magazin“-Ausgabe nicht von Moslemführern handeln wird. Geht es mir darum? Was weiß ich, ich will endlich wissen, was los ist. Punkt. Und ich werde darüber schreiben.
    Mir scheint, die Atmosphäre im Studio ist angespannter als sonst. Vielleicht hat sich herumgesprochen, dass Lena Sanders geht. Und jetzt rätseln alle, warum – und wer ihr nachfolgen wird. Der Moderator vor ihr soll ein ziemliches Ekel gewesen sein, ein deutscher Spitzenkoch mit Starallüren. Keine Sendung, in der nicht jemand aus dem Team geweint haben soll. Was ist eigentlich aus ihm geworden? Und was, wenn er hinter den Anschlägen steht? Aus gekränkter Eitelkeit? Unsinn.
    Wir stehen zusammengedrängt im Foyer, noch ist kein Einlass ins Studio. Wahrscheinlich muss man die Reste der aufgezeichneten Vorrunde erst wegräumen. Nein, heute gibt es keine Aufzeichnungen. Ab morgen ist Sommerpause. Ich will nach drinnen, dränge mich vor, sehe die Redakteurin, die mich schon einmal betreut hat.
    „Ist mein Fotograf schon im Studio?“, frage ich. „Wenn es geht, würde ich gerne mit ihm ein paar Positionen besprechen.“
    „Es ist noch niemand drin“, sagt sie kurz angebunden.
    „Mir scheint heute alles etwas … hektisch, ist irgendwas los?“
    Sie sieht mich mit einem forschenden Blick an. „Was sollte los sein? Wir lassen das Studiopublikum immer genau 20 Minuten vor Sendebeginn hinein.“
    „Ich gehöre nicht zum Publikum.“
    Sie lächelt. „Ich weiß, aber ich kann keine Ausnahme machen. Es sind auch einige Ihrer Kollegen da, sie sitzen, glaube ich, noch in der Kantine.“
    „Ihr Pech, oder?“
    Sie schüttelt freundlich, aber bestimmt den Kopf.
    Jemand fasst mir an die Schulter. Heinz, mein Fotograf.
    „Fotografiere so viel, wie du kannst“, flüstere ich ihm zu, „mach auch Nahaufnahmen, von allen dreien, vor allem aber von Klaus Liebig.“
    „Ist was Besonderes?“, fragt er.
    „Wir werden sehen. Und: Bitte bleib danach bei mir. Ich mache wahrscheinlich noch ein paar Interviews. Wenn dich jemand nicht dabeihaben will oder auch wenn ich dich rausschicke, dann versuch trotzdem, irgendwie zu Fotos zu kommen, ja?“
    „Wenn da nicht was im Busch ist …“
    Ich seufze. „Ich weiß es noch nicht.“
    „Ist ja okay. Und wer ist der da?“ Er deutet auf Fran.
    „Ein Ferialpraktikant.“
    „Hi“, grüßt Heinz.
    „Hi“, grüßt Fran zurück.
    Dann endlich werden wir eingelassen. Die Redakteurin fragt mich, ob ich beim Studiopublikum sitzen will. Ich schüttle den Kopf. „Ich bleib lieber in der Kulisse“, sage ich.
    „Aber dann sind Sie weiter weg. Ich hab einige Sessel beim Studioausgang, das ist alles, was ich Ihnen anbieten kann. Sie wissen:
    Während der Sendung muss der Fotograf auch hinten bleiben. Und natürlich kein Blitz.“
    „Ich weiß.“
    In diesem Moment sehe ich Vesna. Sie steht etwas abseits in der Nähe der Kamera 1, sie trägt einen schmal geschnittenen beigen Hosenanzug. „Bleib da“, sage ich zu Fran. Er hat seine Mutter auch entdeckt.
    „Hat dich Jana erreicht?“, frage ich.
    Vesna nickt.
    „Wie bist du reingekommen?“
    „Ganz legal. Valentin hat gefragt, ob ich komme. Und danach Abschied von der Operndiva mitfeiere. War was auf dem Computer?“
    „Er hat ab 1 Uhr in der Früh nach Polizeidaten gesucht.“
    „Dann ist er Mörder.“
    „Oder er kennt ihn und hat ihn erpresst.“
    „Ist andere Möglichkeit. Heute nach Feier werde ich Valentin die Wahrheit sagen.“
    „Ich habe ihn noch gar nicht gesehen.“
    Vesna deutet nach vorne. Er steht vor der Kulisse und redet mit einem Redakteur. Er ist schon ein Mann, in den man sich verlieben kann. Allein wenn man auf Äußerlichkeiten Wert legt. Ihr Halilovic ist einen Kopf kleiner und hat sicher noch nie so ein schwarzes Leinensakko getragen. Würde ihm auch nicht stehen.
    Das Publikum wird auf die Sendung eingestimmt, ein fröhlicher Redakteur kommt, macht übers Mikro ein paar Scherzchen, man übt Klatschen, auch wenn das meiste davon ohnehin aus der Konserve, entsprechend

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