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Mindfuck: Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können (German Edition)

Mindfuck: Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können (German Edition)

Titel: Mindfuck: Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Bock
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fand. Genau da setzten wir an, und mit der zweiten Präsentation bekam sie das Geld.
    Es sind aber nicht nur diese akuten Störmanöver in unserem Kopf, die Schaden anrichten. Mentale Selbstsabotage kann uns auch dazu bringen, in ein Leben zu geraten, das gar nicht zu uns passt.

Der Mann, der im falschen Leben steckte
     
    Auf einem Flug von Berlin nach London kam ich einmal mit einem Geschäftsmann ins Gespräch. Er mochte um die 40 sein, und als er erfuhr, dass ich von Beruf Coach bin, erzählte er mir, dass er das Leben, das er im Moment führe, keine 20 Jahre mehr aushalten würde. Er arbeite wie ein Verrückter in einer Stadt, die er nicht mag, mit Menschen, die er nicht leiden könne, in einem Beruf, den er eigentlich nie machen wollte.
    Als ich ihn fragte, was er denn tun würde, wenn er ganz frei entscheiden könnte, sagte er, ohne lange nachzudenken: alles hinschmeißen, seine Frau und seine Kinder einpacken und erst einmal eine Weltreise machen. Er geriet ins Schwärmen. Während er zu Beginn genervt, ausgepowert und schwach wirkte, glänzten seine Augen jetzt, er hatte sich aufgerichtet und gestikulierte lebhaft. In all den Jahren hatte er das Träumen also nicht verlernt. Aber irgendetwas hinderte ihn daran, diese Träume umzusetzen und die Dinge zu tun, die ihm wirklich etwas bedeuteten.
    Ich fragte ihn, wann er sich denn auf den Weg machen wolle. Da stockte er und sank wieder in den Stuhl zurück. Und setzte gleich darauf ein Pokerface auf und sagte mit sonorer Stimme, geschäftsmäßig, wie dahingeschnurrt: »Also hören Sie mal, was denken Sie denn? Meine Kinder gehen noch zur Schule, meine Frau und ich haben einen gewissen Lebensstandard. Meinen Kindern will ich die beste Ausbildung ermöglichen. Ich kann mir gar nicht leisten, an so was zu denken. Ich muss auf jeden Fall noch ein paar Jahre durchhalten. Aber wissen Sie was? Freunde von mir werden es schaffen, mit 55 in Rente zu gehen. Wenn ich so weitermache, kriege ich das auch hin, und dann ist immer noch genug Zeit für Weltreisen und solchen Kram.« Das Licht in seinen Augen war wie erloschen. Er entschuldigte sich für einen Moment und griff, nachdem er zurück zu seinem Platz kam, nach einer Wirtschaftszeitung, in deren Lektüre er sich bis kurz vor der Landung vertiefte. Als das Flugzeug aufsetzte, sagte er zu mir: »Sie denken bestimmt, ich sei ein hoffnungsloser Fall. Aber das bin ich nicht,
ich bin einfach nur Realist. Ich habe keine Wahl.
«
    Zu meiner Verwunderung ließ er sich dennoch meine Visitenkarte geben, und zwei Jahre später bekam ich seinen Anruf. Er bat mich, ihn dabei zu begleiten, sein Leben neu zu überdenken. Einer seiner Freunde, der mit 55 in Rente gehen wollte, war mit 45 im Urlaub an einem Herzinfarkt verstorben.
    Für diesen Geschäftsmann hieß vernünftig sein, sich selbst einer rigiden Vorstellung von Pflicht und dem, »was man tut und was nicht«, zu unterwerfen. Das bedeutete, es zu machen wie die anderen und ein Leben zu führen, das nach außen hin gelungen wirkt, egal, wie es sich innerlich anfühlt. Ein Leben weit weg von echter Erfüllung, aber voller Pflichten, Sorgen, Befürchtungen, Zweifel und Ambivalenzen. Es war, als ob er innerlich nach einem falsch ausgerichteten Kompass lebte.
    Es kostet eine Menge Kraft, so etwas über Jahrzehnte durchzuziehen.
    Manchmal sind es harmlos erscheinende innere Dialoge, die wir mit uns selbst führen.
Freu dich lieber nicht zu früh, es kann ja auch schiefgehen,
denken wir, wenn wir merken, dass wir uns riesig auf eine Begegnung freuen.
Ist eh alles Schnee von gestern,
wenn wir ansetzen, einen Vortrag zu halten.
Hätte auch der erste Platz sein können,
wenn wir den zweiten machen. Dann gibt es die schwerwiegenderen mentalen Entgleisungen. Sie klingen so:
Ich bin nicht gut genug, um das zu schaffen, ich habe es nicht verdient, wirklich geliebt zu werden, auf mich und meine Arbeit wartet sowieso keiner,
oder
wenn es mir richtig gut geht, passiert etwas Furchtbares.

Was ist MINDFUCK?
     

    Video Inhalt kann nicht abgespielt werden. Sie können das Video hier abrufen: http://youtu.be/rB7NEigJA5c
    Videodatei: Was ist Mindfuck? (00:27)
     
    Egal, ob es darum geht, auf den Punkt genau eine gute Leistung zu erbringen, die richtigen Entscheidungen für das eigene Leben zu treffen, sich beruflichen Herausforderungen oder privaten Themen zu stellen: Wir alle stören uns immer wieder selbst durch unsere Art zu denken. Ich nenne dieses Denken, das wie eine eigene Sprache in

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