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Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Titel: Mini-Dame mit Maxi-Schnitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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und...«
Ich unterbrach mich, als ich Lenore in Lachen ausbrechen sah.
    »Das ist doch keine echte,
Danny .« Nur mühsam konnte Lenore das Kichern
verbeißen, als sie mir einen Martini in die Hand
drückte. »Entschuldigen Sie, aber Sie hätten nur Ihr Gesicht sehen sollen, als
Sie sich zu uns umdrehten!
    Das ist nur so eine aufblasbare
Gummipuppe, die man überall kaufen kann .«
    »Und das Abendkleid?«
    »Das war Dions Idee. Es stammt
aus der Kollektion vom letzten Jahr. Er sagt, die Puppe symbolisiert die
Kurzlebigkeit der Mode. Alle Kreationen vom letzten Jahr sind bereits tot,
ertrunken und vergessen .«
    »Der muß doch den Verstand
verloren haben«, japste ich.
    »Modeschöpfer sind alle ein
bißchen verrückt«, höhnte Polly Peridot. »Zumindest erfolgreiche wie Dion.«
    »Aber er ist wirklich sehr
talentiert«, murmelte Libby Cathcart, immer noch mit geschlossenen Lidern. »Das
sollten wir nicht vergessen .«
    Die Augen der Älteren nahmen
ein boshaftes Funkeln an. »Ach, dann schläft er jetzt also mit dir? Und
ich dachte, er hätte mich für irgendeinen Sport wie Tennisspielen aufgegeben .« Sie brach in schallendes Gelächter aus. »Aber vielleicht
hat er das ja auch, wenn ich genau darüber nachdenke .«
    »Wenn ich richtig gehört habe«,
gab die Dunkelhaarige süß zurück, »will niemand mehr mit dir schlafen — es sei
denn für Geld .«
    Polly Peridot erhob sich
langsam und ging mit grimmiger Entschlossenheit auf Libby Cathcarts Liegestuhl zu. Libby stand ebenfalls auf und trat ihr entgegen; ein vages
Lächeln um die Lippen.
    »Manchmal ist eine Ohrfeige das
einzige Mittel, mit dem man sich eines in Gold gefaßten Weibstücks erwehren
kann .«
    Libbys Lächeln wurde noch
strahlender. »Welch ein Zufall! Gerade hab’ ich dasselbe gedacht .«
    Ihre rechte Hand schoß
blitzschnell vor und traf die Wange der ihr gegenüberstehenden älteren Frau. Ich
machte mich gerade auf eine unschöne Szene gefaßt; doch die Peridot machte keine Miene, zurückzuschlagen. Sie blieb einen Augenblick stehen
— den Abdruck von Libbys Hand wie ein rotes Mal auf der Wange —, dann brach sie
plötzlich in Tränen aus und rannte laut schluchzend auf das Haus zu. Die
Dunkelhaarige sah ihr nach, dann zuckte sie immer noch lächelnd die Schultern.
    »Arme Polly«, sagte sie
amüsiert. »Ich glaube, sie wird langsam alt .« Dann
nahm sie Tasche und Handtuch auf und ging ebenfalls, leise und etwas falsch vor
sich hinsummend, auf das Haus zu. Ich stürzte meinen Martini in drei Schlucken hinunter, drückte Lenore das leere Glas wieder in die
Hand und sank auf den Liegestuhl, den Libby gerade freigegeben hatte.
    »Darüber brauchen Sie sich
keine Gedanken zu machen, Danny .« Grinsend mixte mir
Lenore einen neuen Drink. »Das kommt hier praktisch jeden Tag vor .«
    »Stimmt es denn, daß die
Cathcart mit Freidel schläft ?« fragte ich taktvoll wie
immer.
    »Anzunehmen .« Lenore reichte mir mein volles Glas und setzte sich mir gegenüber. »Sie müssen
wissen, daß Dion der größte Bulle aller Zeiten ist .« Sie kicherte etwas. »Ja, glauben Sie denn ernsthaft, wir brauchten sonst drei
ständige Hausmannequins ?«
    »In dem Moment, als ich sein Arbeitszimmer
betrat, wußte ich, daß ich mir die falsche Branche ausgesucht habe«, bekannte
ich. »Ich frage mich nur, woher nimmt er die Zeit, neue Modelle zu entwerfen —
ich meine, bei drei Hausmannequins, der Dame Cathcart« — ich sah ihr direkt ins
Gesicht — »und Ihnen .«
    Sie kniff die Lippen kurz
zusammen, dann schüttelte sie hastig den Kopf. »Ich nicht, Danny. Klar, er
hat’s natürlich versucht, aber ich bin eine viel zu gute Zuschneiderin, als daß
er mich verlieren könnte, und das weiß er auch. Bestimmt ist Dion ein
attraktiver Mann, aber ich bin altmodisch und halte nichts davon, wenn ein
Mädchen mit seinem Chef schläft .«
    »Diese animalischen Aktivitäten
werden Eldridge wohl kaum sehr viel Freude machen — oder ?«
    »Sie scherzen wohl .« Wieder mußte sie kichern. »Sie bringen den armen Kerl
schier um den Verstand. Von Flavians Gesichtspunkt aus ist Dions Interesse an
der Weiblichkeit einfach anormal .«
    »Großartig.« Ich seufzte tief.
»Dieser ganze Zauber mit den zerschnittenen Kleidern könnte sehr gut auf
Eifersucht beruhen. Wer ist also auf Freidel eifersüchtig? Oder besser: Wer ist
nicht auf ihn eifersüchtig? Die Peridot ist wütend auf
ihn, weil er sie abserviert hat, die drei Hausmannequins streiten abwechselnd
um seine Gunst, und

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