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Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Titel: Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolina Veranen-Phillips
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seiner Familie zu verteidigen. Neun lange Jahre belagerte die griechische Armee Troja und die Stadt fiel nicht. Schließlich ordnete Odysseus, einer der archaischen Krieger, den Bau eines riesigen, hölzernen Pferdes mit einem ‘hohlen Inneren’ an. Als das Pferd fertig war, versteckten sich die besten Krieger einschließlich Odysseus in dem hohlen, hölzernen Pferd und der Rest der griechischen Flotte segelte davon und ging vor der Insel Tenedos vor Anker. Das Pferd hinterließ man vor den Toren Trojas. Als die Trojaner das von den Griechen hinterlassene ‘Geschenk’ entdeckten, trugen sie es in die Stadt und begannen das Ende des Krieges zu feiern. In der Nacht verließen Odysseus’ Männer das hölzerne Pferd, öffneten die Tore der Stadt und begannen eine unbarmherzige Metzelei. Nach zehnjähriger Belagerung fiel Troja schließlich und die Ehre des Menelaos war wieder hergestellt.
    Nach unserem Besuch Trojas fuhren wir weiter nach Süden, durchquerten die geschäftige Hafenstadt Izmir und hielten in einem Wald zwischen Izmir und Selçuk, um unser Nachtlager zu errichten. Peter und ich kochten an dem Abend: gegrilltes Fleisch und Gemüse ... An dem Abend war der Himmel voller großartiger Farben: Eine perfekte Gelegenheit, um einen schönen Sonnenuntergang zu fotografieren. Es ist nicht sehr leicht, Fotos von einem Sonnenuntergang zu machen, wenn man mitten im Wald umgeben von Bäumen ist! Aber einer von uns hatte die tolle Idee auf das Dach des LKWs zu klettern, um zu sehen, ob es besser wäre, den Sonnenuntergang von dort oben einzufangen. Es schien, dass er Recht hatte, denn ein paar Minuten später kletterten alle abwechselnd auf das Dach des LKWs!
    Nach dem Abendessen saßen einige am Feuer, während andere Karten spielten. Ich saß bei Emma, einem australischen Mädchen aus Sydney. Es war meine erste Gelegenheit, mich mit ihr zu unterhalten. Sie machte einen netten und lebhaften Eindruck. Wir legten uns hin und starrten die Sterne am Himmel an. Der Himmel war sehr klar und die Sterne sichtbar. Es muss daran gelegen haben, dass wir weit weg von den Lichtern und der Verschmutzung der Großstadt waren. Emma erzählte mir ein wenig über sich und ich erzählte ihr auch von mir. Sie berichtete mir auch von ihren Träumen. Einige Zeit später gesellte sich John zu uns und wir drei suchten nach Sternschnuppen. Emma und John kannten sich schon von früher: Sie hatten zu Hause zusammen studiert. Eine halbe Stunde später ging ich zurück zu meinem Zelt. Ich wollte vor dem Einschlafen noch eine Weile alleine sein. Während ich dort in meinem Zelt lag, fluteten Bilder der vergangenen Tage durch meinen Kopf. Was war passiert, seit ich Großbritannien verlassen hatte? Ich hatte einen Freund in Griechenland besucht und jetzt war ich in der Türkei, reiste mit Menschen in einem LKW, die ich nicht wirklich kannte. Wir befanden uns alle in einer merkwürdigen Situation: Aus Sicht eines Außenstehenden waren wir eine Gruppe, die zusammen reiste und wir schienen einander zu kennen, weil wir den ganzen Tag miteinander verbrachten! Aber aus Sicht eines Insiders waren wir alle Fremde mit keiner wirklichen Verbindung ... zumindest noch nicht! Ich war mir sicher, mit der Zeit würde diese Verbindung zwischen uns allen entstehen!
    Mit Sicherheit hatte jeder von uns einen Grund auf diesem LKW zu sein: Vielleicht bedeutete für einige dies eine Zeit des Relaxens, eine Art Urlaub; für andere war es vielleicht eine Art Flucht vor etwas. Für mich war es eine Art Suche: Ich suchte etwas, aber wusste nicht wirklich was und am Ende war es unbedeutend, ob ich es fand oder nicht. Worauf es ankam, war die Reise!
    Ich hoffte nur, dass ich auf dem Weg Menschen treffen würde. Im Laufe meines Lebens habe ich es immer geliebt, Menschen kennenzulernen. Ich fühlte mich immer wohl dabei, Fremde zu treffen, Menschen aus anderen Ländern, Menschen, die reinpassen und die nicht reinpassen: einfach Menschen. Ich finde es interessant zu entdecken, wie Menschen das Leben betrachten, die Welt, in der wir leben, und was ihnen wichtig ist. Es hilft mir, mein eigenes Weltbild zu erstellen. Manchmal triffst du Menschen mit Ideen, die deinen sehr ähnlich sind, und du fühlst dich ihnen gegenüber stark verbunden. Ein andermal triffst du Menschen mit ganz anderen Ansichten; Ansichten, die du sogar hassen könntest! Du fühlst dich von ihnen herausgefordert, du fühlst dich aus deiner Komfortzone geworfen: Du hast die Welt noch nie aus diesem Blickwinkel

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