Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt
ein Foto! Wir verbrachten mindestens eine halbe Stunde damit, diese Gruppe zu beobachten, bevor sie sich entschieden, weiter zu ziehen. Wir setzten dann unseren Weg ebenfalls fort und folgten ihnen langsam in unserem LKW, als plötzlich die Matriarchin, das älteste Weibchen, das die Gruppe führte, beschloss, vor uns die Straße zu überqueren. Der Rest der Gruppe folgte ihr. Wir mussten anhalten, um sie überqueren zu lassen. Als sie die Straße überquerte, hielt die Matriarchin vor dem LKW, begann mit ihren Ohren zu schlagen und zu rumpeln. Sie versuchte, uns einzuschüchtern und uns zu zeigen, dass wir ihr nicht folgen sollten. Sie blieb vor dem LKW - wie es schien - eine Ewigkeit stehen, flappte endlos mit ihren Ohren, starrte uns an und machte keine Anstalten, wegzugehen. Hinten im LKW hörten wir alle auf, zu reden und warteten, dass etwas passierte. Was würde passieren? Was würde sie tun? Den LKW angreifen? Dann dachte ich an den LKW-Fahrer Gerard und unsere Reiseleiterin Meike, die in der LKW-Kabine saßen. Sie waren in der ersten Reihe. Wenn der Elefant den LKW angreifen sollte, würden sie die ersten sein, die getroffen würden! Wie fühlten sie sich? Als das Elefantenweibchen merkte, dass ihr Einschüchterungsspiel nicht funktionierte, tat sie so, als sei nichts passiert und graste weiter und zeigte ihrer Gruppe, dass sie die Situation unter Kontrolle hatte. Sie musste ihrer Herde zeigen, dass sie immer noch die Führerin und immer noch in der Lage war, sie zu beschützen, wenn irgendetwas Gefährliches passierte!
Otjitotongwe-Geparden-Erhaltungsfarm
2. September 2002
Von Etosha fuhren wir zur Otjitotongwe-Geparden-Erhaltungsfarm, genau südlich vom Etosha-Park, aber noch immer im Norden von Namibia. Das Ziel dieser Non-Profit-Organisation war es, ein natürliches Umfeld für Geparden zu bieten. Die 7.000 Hektar Farm hatte sowohl wilde als auch zahme Geparden. Diese brachte man auch zur Farm, um zu verhindern, dass sie von Farmern getötet wurden, die sie als Bedrohung für ihr Vieh sahen. Diese Erhaltungsfarm entstand, als eine deutsche Familie nach Namibia migrierte, um eine Farm zu gründen. Kurz nachdem sie ankamen, stellten sie fest, dass in der Gegend die Geparden von den Farmern wie die Pest behandelt wurden, die nicht zweimal darüber nachdachten, bevor sie sie erschossen. Das Traurige ist, dass es nicht mehr viele Geparden auf der Welt gibt, nur 7.500 und davon leben 6.000 in Namibia und Südafrika! Einige nationale Schutzprogramme waren entwickelt worden, um zu versuchen, Geparden zurück in ihren natürlichen Lebensraum zu führen. Aber solche Projekte waren wegen ihrer hohen Kosten nicht sehr erfolgreich. Afrikanische Regierungen hatten nicht die Art von finanziellen Ressourcen und setzten andere Prioritäten! Also beschloss diese deutsche Familie, dass sie selbst etwas tun mussten, um Geparden besonders in dieser Gegend zu schützen. Sie gründeten den Erhaltungspark und begannen ein Zuchtprogramm. Die Geparden, die wir sahen, lebten in einem natürlichen Umfeld, waren aber in einem großen Gebiet eingeschlossen.
Mario, einer aus der Familie, führte uns durch die Farm. Am späten Nachmittag nahm er uns mit auf seine ‘Fütterungstour’: Er fuhr mit uns zu verschiedenen Teilen des Grundstücks, wo die Geparden sich versammelt hatten und geduldig auf ihre tägliche Fütterung warteten. Jedes Mal hielt Mario das Auto an, stieg aus und holte das Essen. Dann warf er das Fleisch in die Luft, ein Stück nach dem anderen. Das Fleisch berührte nie den Boden. Es wurde wild von den schnellsten Geparden in der Luft gegriffen! Jeder Gepard wartete ungeduldig darauf, dass er an der Reihe war, das Fleischstück zu greifen, das ihm ‘gehörte’. Sie schienen sehr unruhig und bereit, für ihr Fleisch zu kämpfen! Sobald sie alle ein Stück Fleisch in ihren Mäulern hatten, verschwanden sie, um ihr Essen alleine, weit weg von allen anderen, in Frieden zu fressen. Sie wegrennen zu sehen, zeigte perfekt, warum diese Tiere die schnellsten auf der Erde sind! Manchmal sprangen zwei Geparden zur gleichen Zeit in die Luft. Sie kämpften dann einige Sekunden bis der Stärkere der beiden erfolgreich das ganze Stück Fleisch zu fassen bekam und damit weglief! Während der paar Minuten der Fütterungszeit gab es so viel Feindschaft zwischen den Geparden und ihre Leidenschaft für Fleisch war beeindruckend beängstigend!
Wieder in der Herberge stellte uns Mario einige seiner zahmen Geparden vor, die frei
Weitere Kostenlose Bücher