Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Titel: Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolina Veranen-Phillips
Vom Netzwerk:
sagte uns einer der Reiseführer, dass wir anfangen müssten, zu schreien und viel Lärm zu machen, um sie zu erschrecken, sollten sie noch näher kommen. Andernfalls würden sie wahrscheinlich über die Zelte gehen und den ganzen Campingplatz zerstören. Zu ihrem Glück kamen sie nicht nah genug, dass wir unseren ‘Angst-mach-Tanz’ aufführen mussten!
    Ich fand es witzig, dass wir am Morgen gewandert waren, um Elefanten zu suchen und jetzt, da wir es am wenigsten erwarteten, standen sie genau vor uns! Und dieses Mal sah ich mehr als nur ihre Knöchel! Ich beobachtete sie eine Weile, bevor sie zurück in den Busch verschwanden. Sie gingen einer hinter dem anderen in einer anmutigen Trittfrequenz und schwangen ihre Rüssel langsam von einer Seite zur anderen. Eine Stunde später gallopierte eine Herde wilder Pferde nicht weit von uns über das Feld. Unter den Pferden befand sich ein Zebra. Was tat es da? Den Pferden schien seine Anwesenheit nichts auszumachen. Es schien, als wäre es eines von ihnen, wirklich akzeptiert!
    Am folgenden Morgen verließen wir den derzeitigen Campingplatz in unseren ‘Mekoros’, um in das Dorf Seronga zurückzukehren. Die ‘Mekoros’ folgten einander in einer Linie durch das komplexe Netzwerk des Deltas. Wenn ich zurück gelassen worden wäre, weiß ich nicht, wie ich den Weg zurück ins Dorf gefunden hätte. Überall, wo ich hinblickte, sah es gleich aus: so ein großes Wasserlabyrinth! Ich konnte das sanfte Geräusch des Wassers unter dem ‘Mekoro’ und das Geräusch der langen Gräser hören, die leicht über den Bootsrand strichen, während es langsam durch das Wasser glitt. Die Sonne war hinter den Wolken verschwunden. Ich bemerkte den Mann, der vor mir paddelte. Er war in den Vierzigern. Er war groß und schlank. Er hatte kein Gramm Fett am Körper, nur Muskeln, aber ich bin mir sicher, dass er nicht ins Fitnessstudio ging, um seine Fitness zu erreichen! Hier und dort waren Pferde, die das kühle Wasser tranken und das sattgrüne Gras des Deltas fraßen. Ich lag in dem ‘Mekoro’ und starrte in den Himmel. Obwohl ich einige Sonnenstrahlen auf meiner Haut spürte, wusste ich, dass es bald regnen würde. Mit einer Flut von Gedanken und Träumen, die mir durch den Kopf wanderten, schlief ich ein. Bald würde ich in Australien sein!
    Durch meine Reise wollte ich mich selbst und wie ich auf die Welt reagierte besser verstehen. Ich wollte spirituell und emotional wachsen. Achtzehn Wochen später betrachtete ich mich selbst: Hatte ich mich verändert? Was hatte ich gelernt, das mich anders machte als vor 18 Wochen? Hatte ich irgendwas über mich oder andere gelernt? Es war nicht sofort offensichtlich. Als ich ein wenig tiefer grub, wurde mir klar, dass einige Dinge sich in mir verändert hatten. Ich hatte neue Dinge erlebt, neue Orte gesehen und neue Leute getroffen. Ich hatte mir Zeit genommen, über neue Ideen zu lesen, zu schreiben, nachzudenken und zu reden. Ich hatte einige meiner Niederlagen erkannt und beschlossen, mich ihnen zu stellen. Während dieses Trips erlebte ich Gefühle wie Ungeduld, Wut und Eifersucht. Diese Gefühle fühlten sich nicht gut an. Jedes Mal, wenn ich sie verspürte, war mein ganzer Körper angespannt, mein Verstand nur auf das Gefühl fixiert und ich konnte mich auf nichts Anderes konzentrieren. Ich musste etwas dagegen tun, sonst wäre ich immer ein Gefangener dieser Gefühle. Also versuchte ich zu analysieren, warum ich so wütend, ungeduldig oder eifersüchtig wurde. Warum verschwendete ich meine Energie für diese Gefühle, statt meine Energie für bessere Dinge zu nutzen? Indem ich zurücktrat und mich selbst ‘beobachtete’, fragte ich mich: “Was tue ich der Welt Gutes, wenn ich wütend oder eifersüchtig bin?” Die Antwort war offensichtlich: nichts! Meine Eifersucht und Wut halfen niemandem. Ich beschloss, dass ich in Zukunft jedes Mal, wenn ich die Gefühle erlebte, versuchen wollte, sie zu erkennen und sie mit besseren Gefühlen wie Gelassenheit, Frieden, Liebe und Geduld zu ersetzen. Ich wusste, dass es nicht einfach sein würde und dass ich Zeit zum Üben brauchte. Zu meinem Glück hatte ich auf diesem Trip sehr viel Zeit! Ein ganzes Jahr! Während meiner Reise hatte ich Zeit, zu üben und gut darin zu werden. Achtzehn Wochen nach Beginn meines Trips hatte ich bereits begonnen, daran zu arbeiten. Und ich war stolz auf meine persönlichen Erfolge bisher!
    Das Zweite, was ich während dieses Trips über mich selbst erkannt hatte,

Weitere Kostenlose Bücher