Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt
spiralförmig in die Baumrinde einfügen. Obwohl der Gloucester Tree der am meisten von Touristen besuchte Aussichtsbaum in der Gegend war, kletterten wir stattdessen auf den 200jährigen David Evans Baum, der mit 70 Metern Höhe noch größer ist.
Nach einem kurzen Spaziergang durch den Karriwald, erreichten wir den Fuß des David Evans Trees. Ich blickte auf: eindrucksvoll! Ziemlich groß! Jetzt war es Zeit, auf den Baum zu klettern. Ich griff nach dem Seil, das alle Metallsprossen bis ganz nach oben zusammenhielt und begann meinen Weg die DNA-förmige Leiter hinauf. Natürlich hatte ich kein Gurtzeug oder irgendeine Art von Schutzvorrichtung. Ich kletterte für eine Weile einen Schritt nach dem anderen hoch, ohne nachzudenken.
Dann, etwa 20 Meter über dem Boden, blickte ich nach unten. Oh Scheiße! Das war ein Fehler! Mein Verstand sagte mir, dass es keine gute Idee war und ich fing an, mir allerlei disaströse Szenarien vorzustellen. Ich dachte: “Ich kann nicht mehr nach unten blicken, sonst werde ich nie in der Lage sein, den Baum hoch zu klettern.” Der Baumaufstieg war eine ‘Tu’s auf eigene Gefahr’-Aktivität. Ich denke, dass ist ein Code für: “Wenn du fällst, stirbst du!” Weil ich sterben würde, wenn ich fiel! Von jetzt an blickte ich nur in den blauen Himmel und kletterte eine Sprosse nach der anderen weiter nach oben. In dem Moment lebte ich wirklich im ‘Jetzt’. Das kann ich dir versichern! Und dann, ganz plötzlich, war ich oben! Fantastisch! Was für eine Aussicht hier oben! Ich konnte alle Baumkronen im Wald, sowie den schönen blauen, australischen Himmel sehen! Von oben sahen die Leute unten am Fuß des Baumes so winzig aus, wie kleine Ameisen, die umherliefen! Und dann war es Zeit, wieder runter zu gehen! Dieses Mal hatte ich einen Trick: Ich konzentrierte mich auf meine Hände, die die Sprossen hielten, eine nach der anderen, auf eine monotone Art, während ich gleichzeitig die Sprosse darunter mit meinen Füßen erreichte. Nach einer Weile wurde es eine Routinebewegung und ich genoss es ziemlich! Aber es dauerte eine Weile! Als ich jedoch den Boden berührte, fingen meine Beine zu zittern an! Die Angst auf dem Weg nach oben, das erhebende Gefühl, als ich dort ankam und der hypnotisierende Abstieg führten zu einem so großen Gefühl der Erleichterung, als ich den Boden berührte, sodass ich wie Espenlaub zitterte. Wieder festen Boden!!
Der schönste Teil des Trips war der Tree Top Walk, den wir im Valley of the Giants in Denmark machten. Diese Gegend war nach den riesigen Red Tingle Bäumen, Eucalyptus jacksonii, benannt, die nur in diesem sehr nassen, kühlen Teil Australiens wachsen. Wir erkundeten den Waldbaldachin auf einem 600 Meter Tree Top Fußweg, einem Technikwunder aus Stahlgerippe auf Stahlpfeilern. Kannst du dir vorstellen, einen Wald 70 Meter über dem Boden zu besuchen? Originelle Idee! Es war eine komplett andere Perspektive, aus der man den Wald betrachtete! Wieder auf dem Boden sah ich Bäume mit 16 Meter Durchmesser, Bäume so groß, dass wir zu zehnt im Inneren eines Baumstammes stehen konnten, in den aus irgendeinem Grund ein großes Loch eingeschnitzt worden war.
Als ich nach Perth zurückkehrte, rief ich meinen Vater an, um zu sehen, wie es ihm ging und hatte auch Gelegenheit, mit meiner Mutter zu sprechen. Sie erzählte mir, dass es meinem Großvater viel besser ging und er sich jetzt erholte. Er hatte 18 Kilogramm verloren, war jetzt aber außer Gefahr, also würde er wieder in Ordnung kommen! Tolle Neuigkeiten! Meine Mutter sagte mir auch, dass sie mich vermisste und mich besuchen wollte. Meine Freunde dachten, dass ich mich in ein Hippiemädchen verwandelte, zu viel nachdachte und mir selbst zu viele Fragen stellte! Tat ich das vielleicht?
II Südaustralien und Northern Territory
30. November 2002
Nach einem schönen Aufenthalt in WA war es jetzt Zeit, weiter zu reisen. Es war ein guter Übergang zwischen dem Mittleren Osten, Afrika und dem, was noch kommen würde! Ich buchte einen Flug nach Adelaide und Jana fing an, in einer anderen Kneipe in einem anderen Ort von WA zu arbeiten. Bevor wir uns verabschiedeten, versprachen wir einander, dass wir Weihnachten zusammen in Sydney verbringen würden! Zwei Freunde von mir aus England, Kate und Delphine, hatten auch geplant, mich in Sydney zu Weihnachten zu treffen!
Im Flugzeug ließ ich mir meine letzten Tage in Perth noch einmal durch den Kopf gehen: Ich war mit
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