Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt
ich nach Tahiti flog. Ich rief meine Eltern ein letztes Mal vor Ende meines Trips an. Was ich an meinem Vater mochte, war, dass er immer sehr daran interessiert war, Fakten über die Länder zu wissen, die ich besuchte, die Menschen und ihre Kultur. Er hörte meinen Geschichten und meiner Erfahrung des Landes immer gut zu. Meine Mutter auf der anderen Seite machte sich mehr und mehr Sorgen über meine Rückkehr nach Europa. Kein Zuhause und kein Job! Ich wollte ihr nur sagen, dass sie sich nicht sorgen sollte. Ich würde in einigen Monaten als eine neue Person mit neuen Träumen und neue Zielen, die es zu erreichen galt, zurück kommen. Ich würde voller Energie und persönlicher Erfahrung zurückkehren. “Mach dir keine Sorgen, Mama!”
Als ich an dem Abend im Bett lag, fand ich es schwer, einzuschlafen. Ich konnte nicht glauben, dass ich in einigen Stunden in Französisch-Polynesien sein würde. Für Franzosen ist Französisch-Polynesien eine Gruppe idyllischer Inseln, die jeder zu besuchen träumt; aber sehr selten findet man jemanden, der tatsächlich da gewesen ist. Ich war im Begriff, eine der wenigen Glücklichen zu werden …
III Französisch-Polynesien
30. März 2003
Französisch-Polynesien war der letzte Teil der Welt, den ich besuchen wollte, bevor ich zurück kommen würde in die Realität, wenn man die wenigen Stunden Zwischenstopp in LAX auf dem Weg zurück nach London nicht mitzählte! Langsam oder vielleicht schnell, näherte sich mein Sabbatjahr dem Ende. Langsam musste ich aufwachen und mich allmählich zurück in die ‘reale Welt’ bewegen. Aber ich hatte noch immer zwei Wochen!
Papeete
Ich verließ Auckland am Sonntag, den 30. März 2003 und kam wegen der Zeitverschiebung am Samstag, den 29. März 2003 am Faa’a Airport in Tahiti an. Es bedeutete, dass ich den Abend von Samstag, dem 29. März 2003 zweimal erlebte, einmal in Auckland und dann noch mal am folgenden Tag in Papeete. Seltsam, oder?
Tahiti hieß mich mit einer sehr heißen und feuchten Atmosphäre willkommen. Ich stieg aus dem Flugzeug und war komplett durchnässt von schwerem Regen auf dem kurzen Lauf vom Flugzeug zum Flughafengebäude. Es war genau so, als wäre man unter einer warmen Dusche, außer, dass ich völlig bekleidet war! Im Terminal hießen mich schöne tahitianische Damen in traditionelle tahitianische Outfits gekleidet mit schönen ‘fleurs de thiaré’ oder tahitianischen Gardenien willkommen.
Während ich am Kofferband darauf wartete, meinen Rucksack einzusammeln, dachte ich über meine Optionen nach, das Zentrum von Papeete zu erreichen. Wie gewöhnlich hatte ich keine Unterkunft gebucht, aber ich hatte die Adresse eines Hostels, zu dem ich gehen wollte. Es war ziemlich spät am Abend und sehr dunkel. Das Letzte, was ich tun wollte, war, mitten in Papeete umher zu wandern und zu versuchen, alleine meine Jugendherberge zu finden. Ich schaute mich um, um zu sehen, ob andere Backpacker da waren. Nach einer Schnellsuche bemerkte ich einen Mann, der aussah wie der typische Backpacker. Gut! Vielleicht konnte ich ihn fragen, wie er vorhatte, ins Zentrum von Papeete zu gelangen! Ludovic war aus Lyon und war einige Monate lang ein Paragliding-Instrukteur in Neuseeland gewesen und war auf seinem Weg zurück nach Frankreich. Wie viele Backpacker benutzte er Tahiti als einen Zwischenstop, bevor er nach Los Angeles flog. Nach einer kurzen Unterhaltung beschlossen wir, ‘Le Truck’ zu nehmen. Was? ‘Le Truck’ ist ein leuchtend rot-weißes Holzabteil, das auf einem Pritschenlastwagen angebracht war, der hauptsächlich von den Einheimischen als eine Art Bus benutzt wurde. Es war ein billiges Transportmittel in Tahiti und war perfekt für Backpacker! Kurz bevor wir das Flughafengebäude verließen, trafen wir auf ein holländisches Paar, das ein bisschen verloren aussah und unsicher, was sie tun wollten. Sie sprachen kein Französisch, sodass sie froh waren, als ich sie einlud, mit uns ‘Le Truck’ zu nehmen!
‘Le Truck’ ließ uns im Zentrum der Hauptstadt raus und wir fanden leicht die Jugendherberge, die ich im Sinn hatte. Das holländische Paar und Ludovic entschieden sich, in der gleichen Jugendherberge zu wohnen. Sobald wir eingecheckt hatten, gingen wir auf einen Drink in die Stadt. Die Nacht war noch jung ...! Im Café bestellte ich vier Bier und konnte nicht glauben, wie viel ich zahlen musste. Wie in Neukaledonien war das Leben in Französisch-Polynesien sehr teuer: 40% teurer
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