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Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab

Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab

Titel: Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ludwig
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rief: »Ich sehe weiße Mäuse, ich sehe weiße Mäuse!«
    Aber es waren keine weißen Mäuse, es waren braune Mäuse, die da über die Bühne flitzten. Und zwar jede Menge.
    »Sie kommen aus dem Harmonium!«, schrie Frau Klawitter und sprang auf.
    »Sie setzen sich sofort wieder hin und spielen weiter!«, zischte ihr Frau Sauermann zu.
    »Ich denke nicht daran«, rief Frau Klawitter. »Ich kann Mäuse nicht ausstehen.« Und sie ist hinter die Bühne gestolpert und hat sich mit den Noten Luft zugefächelt.
    Das Publikum hat geklatscht und gedacht, das gehört zum Stück. Clemens, der eigentlich noch gar nicht dran war, hat sich schnell die Weihnachtsmannmütze vom Kopf gezogen, sich ans Harmonium gesetzt und einfach weitergespielt.
    Plötzlich ertönte aus dem Publikum ein Schrei: »Hilfe, eine Maus!«
    »Hier ist auch eine!«
    »Unter meinem Stuhl sind gleich zwei!«
    Alles sprang auf und schrie und wedelte mit den Armen und wir konnten nicht weiterspielen.
    Nun standen wir auf der Bühne und haben uns das Theater angeschaut, das die Eltern da veranstalteten.
    »Wie kann man nur Angst vor so ein paar kleinen Mäusen haben«, hat Tobias gesagt.
    »Ihr könnt die paar kleinen Mäuse ja einfangen«, hab ich gesagt. »Schließlich sind es eure.«
    »Die passen doch gar nicht alle in unseren Käfig«, meinte Albrecht. »Das müssen ja mindestens fünfzig sein oder noch mehr.«
    In diesem Moment ist Miss Braitwhistle aufgestanden, hat in ihre Trillerpfeife geblasen und ist langsam den Gang der Aula entlang und zur Tür gegangen und die Mäuse sind ihr hinterher. Dann hat sie die Tür aufgemacht und die Mäuse sind ganz brav in Zweierreihen rausspaziert.
    »Wie beim Rattenfänger von Hameln«, hat Clemens gesagt.
    Nachdem die Mäuse weg waren, hat sich alles beruhigt, die Eltern haben die umgekippten Stühle aufgehoben und sich wieder hingesetzt.
    Bis zur Pause ging auch alles glatt, wenn man mal davon absah, dass Polly und Molly ihre Kostüme verwechselt haben und nun Polly die Morgenröte und Molly die Abendröte war, aber außer den beiden hat das bestimmt keiner gemerkt.
    Es gab jedenfalls viel Applaus und Frau Sauermann hatte zum ersten Mal nichts zu meckern.
    »Das war eine gute Leistung, Hugo«, hat sie gesagt. »Ich hab doch gesagt, du musst nur ordentlich üben.«
    »Hab ich nicht«, meinte Hugo und rülpste Frau Sauermann ins Gesicht. »Miss Braitwhistle hat mir Ingwerbier zu trinken gegeben.«
    »Sie hat dir Bier gegeben?«, kreischte Frau Sauermann. »Erst raucht sie, dann füllt sie die Schüler mit Alkohol ab. Aber das wird ihr das Genick brechen! Endlich.«
    Sie hat Hugo am Arm von der Bühne gezerrt und ist mit ihm durch die Aula und in den Flur. Da standen schon die Eltern und aßen Schnittchen und tranken Sekt und waren gut gelaunt.
    Hugos Mutter ist die gute Laune dann aber schnell vergangen. »Was machen Sie da mit meinem Sohn?«, hat sie Frau Sauermann angeschnauzt.
    »Das fragen Sie besser seine Lehrerin«, hat Frau Sauermann gesagt und auf Miss Braitwhistle gezeigt, die gerade von einem Lachsbrötchen abbiss. »Die hat ihm Alkohol gegeben!«
    »Was?«, rief Frau Harnisch. »Bist du deshalb auf der Bühne rumgetorkelt?«
    »Aber ich musste doch rumtorkeln, Mama«, hat Hugo ganz kleinlaut gesagt. »Das gehört zur Rolle.«
    »Haben Sie diesem Jungen etwas zu trinken gegeben, ja oder nein?«, hat Hugos Mutter Miss Braitwhistle angebrüllt.
    »Aber ja, und es hat Hugo geschmeckt sehr gut«, hat Miss Braitwhistle ganz ruhig gesagt und sich die Finger an einer Serviette abgewischt. »Sie mussen unbedingt probieren die Schnittchen mit die Lachs, kostlich.«
    Aber Frau Harnisch interessierte sich nicht für Lachsschnittchen. »Und was haben Sie ihm gegeben?«
    »Ginger Beer, naturlich.«
    »Bier!«, hat Frau Harnisch entsetzt geschrien und Frau Sauermann hat sehr zufrieden ausgesehen.
    »Herr Fischli! Kommen Sie sofort her und hören Sie sich das an!«
    Ich glaube, Herr Fischli wäre lieber bei Frau Obermeier geblieben, denn die belegte ihm gerade ein Brötchen mit Schweizer Käse.
    »Was ist denn, Frau Harnisch?«
    »Diese Lehrerin hat meinen Sohn mit Alkohol vergiftet, er muss sofort in ärztliche Behandlung.«
    Das war nun Frau Sauermann überhaupt nicht recht. »Nichts da, wir brauchen Hugo noch.«
    »Die Vorstellung muss natürlich sofort abgebrochen werden«, hat Hugos Mutter gesagt. »Eigentlich ist das ein Fall für die Polizei. Die muss diese Miss sofort verhaften wegen Körperverletzung.«
    Nun

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