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Missing in Action

Missing in Action

Titel: Missing in Action Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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es, einen unangenehmen Geruch zu vertreiben.
    »Ist das ein Befehl?«

    »Ja, verdammt!«
    Zum ersten Mal sah John einen Riss in der ansonsten so perfekten Fassade des Managers. Hinter dem ewigen Lächeln blanke Nerven zu entdecken, gefiel ihm ausgesprochen gut. Die Leibwächterin zeigte keine Regung, sondern nickte nur bestätigend und folgte Bull dann in den Korridor. Der junge Techniker schickte sich an, es ihr gleichzutun, als Shakeys Kontaktversuche unvermittelt von Erfolg gekrönt waren. Alle hielten einen Moment inne, denn plötzlich drangen Worte durch das Rauschen der Kommunikationseinheit.
    »Äh … Shuttle Zwölf? Hier ist Control«, antwortete eine männliche Stimme.
    »Na endlich«, blaffte Shakey. »Was ist denn bei euch da oben los?«
    »Wir haben ziemliche Probleme. Ein Feuer, glaube ich.«
    »Was heißt hier: glaube ich?«, mischte sich John ein. »Sortiert mal euren Laden.«
    »Ich … wir … Es tut mir leid. Robertson ist mit dem Notfallteam weg, und ich … Sie sind alle im Einsatz.«
    Verblüfft ob der offenkundigen Verwirrung des Mannes, schwieg John.
    Stattdessen redete Alonzo Garrello: »Barry, bist du das?«
    »Ja! Wer ist da?«
    »Garrello. Was bedeutet das, sie sind alle weg?«
    »Wir haben den Kontakt zu den Rettungsteams verloren«, sprudelten die Worte mit einem Mal nur so aus dem Lautsprecher. »Die Sensoren spielten verrückt. Es
gab niemanden vor Ort, der etwas tun konnte. Robertson ist mit allen Leuten los, um zu helfen und den Einsatz zu leiten. Er sagte, ich solle hierbleiben, es würde eh nichts passieren. Ich … ich weiß doch gar nicht …«
    Die Stimme verklang. Garrello beugte sich zu John hinüber und sagte: »Barry ist frisch an Bord. Macht gerade den praktischen Teil seiner Ausbildung.«
    »Wollen Sie mir sagen, dass da oben ein Azubi an den Kontrollen sitzt?«
    Garrello zuckte mit den Schultern und nickte. Sein Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Besorgnis und der ganz speziellen Form der Freude, die man empfindet, wenn man selbst nicht die Schuld an einer Misere trägt.
    »Bull«, sagte John, und der Beta verstand sofort und führte die Zivilisten aus dem Cockpit. Aus den Lautsprechern drang nur leises Rauschen und das entfernte Heulen des Alarms, und John brauchte einige Momente, um sich zu sammeln.
    »Hören Sie, Barry. Wir sitzen hier fest. Können Sie die Klammern lösen? Wir haben Gäste an Bord und würden die Farspace Horizon gern verlassen, bis die Lage geklärt ist.«
    Es laut auszusprechen, machte John plötzlich bewusst, wie ernst die Situation war. Es gab nur einen Grund, die sichere Andockposition zu verlassen: bei akuter Gefährdung der Station.
    »Ich … negativ. Sie brauchen eine Freigabe und …«
    »Das ist eine Notsituation, Barry«, unterbrach ihn
John. »Wir haben keine Zeit für Freigaben. Ich bin sicher, dass man Ihren Entschluss loben wird, wenn die ganze Sache vorbei ist.«
    Schweigen.
    »Barry?«
    »Ich kann nicht.«
    »Öffnen Sie die verdammten Klammern! Hier spricht Simon Reinhards, ich besitze die notwendige Autorität!«
    »Ich kann nicht«, wiederholte der Techniker. »Ich weiß nicht, wie!«
    Resigniert schüttelte John den Kopf. Robertson würde gehörigen Ärger dafür bekommen, einen vollkommen unerfahrenen Techniker allein gelassen zu haben.
    Falls er noch lebt. Warum verlässt er den Kontrollraum überhaupt? Weil sie da oben so sehr in der Scheiße stecken, dass er keine andere Wahl hat . Die Erkenntnis sandte einen Adrenalinstoß durch Johns Adern.
    »Finden Sie es heraus, Barry. Wir zählen auf Sie. Sie sind dafür ausgebildet worden, Sie schaffen das.«
    »Ich versuche es«, kam die wenig ermutigende Antwort, in deren Tonfall bereits die Gewissheit der Niederlage mitschwang. Dann aber hörten sie einen triumphierenden Aufschrei. »Ich hab es!«
    Unvermittelt wechselte die Beleuchtung im Shuttle von normal auf Rotlicht. Die Sprungwarnungssirene ertönte. Shakey fluchte.
    »Das war es nicht«, gab John möglichst ruhig zurück, auch wenn er am liebsten in das Mikro gebrüllt hätte.

    »Das Tor ist heiß«, murmelte Shakey unnötigerweise. Die blechern klingende Stimme des Hauptcomputers hatte bereits mit dem Countdown begonnen: »Sprung in T minus 10.«
    »Oh, tut mir leid.« Barry wirkte zerknirscht. »Ich suche weiter. Moment, hier habe ich was. Ich … was? Nein! Ihr Götter, nein!«
    Nun rauschte der Lautsprecher nur noch; selbst die Alarmsirenen waren verstummt.
    »Sprung in T minus 9:30.«
    »Barry? Control, hören Sie

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