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0269 - Killer-Bienen

0269 - Killer-Bienen

Titel: 0269 - Killer-Bienen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Ernie, reiß dich zusammen!« fuhr Hobson den Mann an. »Was ist nur mit dir los, Mensch?«
    An die Biene dachte er nicht mehr. Auch nicht an die zweite, die noch immer auf der Lauer lag.
    Ernie, der Co-Pilot, hörte die Worte zwar, aber er reagierte nicht. Matt und erschlafft hing er in seinem Sessel, die Augen und den Mund weit geöffnet. Speichel rann über die Lippen. Er hatte eine seltsame Färbung angenommen und leuchtete in einem intensiven Gelb.
    Hobson erschrak. Ihm war plötzlich bewußt, daß da etwas nicht stimmte. So konnte sich ein Mensch innerhalb von Minuten nicht verändern, das war unfassbar.
    »Wie ist es, Hobson?« hörte der Ingenieur die Stimme des Kapitäns.
    »Seltsam.«
    »Was?«
    »Das mit Ernie. Er hat sich verändert. Dieser Bienenstich muß schlimme Folgen haben. Der ist fast hin…«
    »Machen Sie keinen Quatsch…«
    Hobson hob den Blick. »Wenn ich es Ihnen sage, Sir. Er braucht dringend ärztliche Behandlung.«
    »Okay, ich werde mich mit dem Tower in Verbindung setzen.«
    »Das wäre gut, Sir.«
    Während der Kapitän sprach, kümmerte sich Hobson um seinen Kollegen. Er redete auf ihn ein, hob ihn wieder an und setzte ihn zurück auf den Sessel.
    Der Kopf des Mannes kippte nach hinten. Mit dem Nacken blieb er auf dem oberen Ende der Lehne. Hobson erkannte, daß Ernie dicht vor einem Kollaps stand. Sein Atem ging röchelnd, und in seinen Augen stand ein seltsam gelbes Licht, das sogar ein Muster innerhalb der Pupillen bildete.
    Hobson zuckte zurück. Plötzlich fürchtete er sich vor diesem Mann, und er sah nicht die zweite Biene, die ihn in seinem Rücken anflog, ihren Platz auf seinem Nacken fand und zustach.
    »Ahhh!« Hobson fuhr noch mehr in die Höhe, drehte sich, hörte das Summen und sah die Biene davonfliegen. Sein Schlag puffte ins Leere.
    »Verdammt, die hat mich auch gestochen!«
    Der Kapitän wurde grau im Gesicht. »Hobson, machen Sie keinen Mist, Mensch! Wir sind noch nicht unten.«
    »Das weiß ich, Sir.« Hobson taumelte zu seinem Sitz und ließ sich schwer nieder.
    Selbst dem abgebrühten Flugkapitän durchfuhr es kalt, als er seine beiden Männer sah. Auch Hobson hatte es erwischt. Von einer Sekunde zur anderen war er ein anderer geworden. Lethargisch hockte er auf seinem Platz, die Augen aufgerissen, den Mund ebenfalls, und über seine Lippen drang ein abgehacktes Keuchen.
    »Hobson!« schrie der Kapitän den Ingenieur an. »Reißen Sie sich zusammen. Sie können doch nicht…«
    »Mir ist so heiß, verflucht. Ich spüre mein Blut. Es… es kocht. Da ist alles anders.«
    »Warten Sie noch ein paar Minuten!« drängte der Kapitän. »Noch ein paar Minuten, dann ist der Arzt da…«
    »Okay, okay…«
    Der Chefpilot mußte sich wieder um seine Maschine kümmern. Er dachte an die zahlreichen Passagiere. Die Maschine war fast bis auf den letzten Platz besetzt. Zumeist Geschäftsleute, die in Paris zu tun gehabt hatten.
    Der Tower meldete sich. Eine Stimme fragte quäkend, ob alles okay wäre.
    Nichts ist okay, gar nichts. Das allerdings sprach der Pilot nicht aus, er gab eine positive Meldung durch.
    Danach konzentrierte er sich auf die Landung. Ein Kinderspiel für ihn, den erfahrenen Flugzeugführer. Er sah die Beleuchtung bereits. Sie brannte auch am Tage. Und wie eine gewaltige Straße öffnete sich vor und unter ihm die Landebahn.
    Ein riesiger grauer Streifen, der in die Unendlichkeit zu führen schien und an beiden Seiten von grünschimmerndem Rasen flankiert wurde.
    Das Fahrwerk war ausgefahren, die Maschine zur Landung bereit.
    Alles lief normal, wäre da nicht die Biene gewesen.
    Sie schwirrte vor den Augen des Flugkapitäns. Er schlug nach ihr, hatte Glück und schloß die Faust.
    »Verdammtes Biest, jetzt habe ich… ahhh …« Der Schrei war nur kurz, fast so kurz wie der Stich, aber beides reichte aus, um den Flugkapitän wissen zu lassen, daß er nun an der Reihe war.
    Ihn hatte es als dritten und letzten erwischt.
    Für einen Moment starrte er auf seine Hand und schaute sich die Stichstelle an.
    Sie wurde sehr rasch größer. Innerhalb von Sekunden wuchs sie an und hatte bereits die Ausmaße eines Kirschkerns. Auch leuchtete sie rot mit einem gelben Kranz darin. Sie sah erschreckend aus. Der Kapitän hatte sich auch erschrocken und stellte danach fest, daß er bereits über der Piste schwebte.
    Er mußte runter.
    Die Bewegung, die den Landevorgang einleitete, waren tausendmal und mehr geübt. Da konnte er sich überhaupt nicht verkalkulieren. Es gab

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