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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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erreichten.
Perry öffnete die Luke und trat ein. Das gedämpfte Licht, das ansonsten im U-Boot herrschte, verstärkte noch die blendende Helligkeit dieses Raumes. Schützend legte er sich die Hand über die Augen.
Der obere Teil der Hülle des ehemaligen Torpedoraums war mit einem Baldachin aus dickem LexanPolykarbonat versehen worden. Die transparente Plastikhaube wölbte sich über sie und nach vorn, sodass sie eine unverstellte Sicht auf das Meer um die Sentinel herum erlaubte, ein Fenster in die Wasserwelt. Von außen sah die LexanKuppel aus wie ein Glasauge, daher ihr Spitzname Cyclops, der einäugige Zyklop.
Perry ignorierte die Hand voll Wissenschaftler, die sich seitlich über Instrumente und Monitore beugten. Die NavyMänner nahmen Haltung an und nickten ihrem Captain zu. Er erwiderte ihren Gruß, konnte seinen Blick aber nicht von der Aussicht losreißen, die der Cyclops ihm gewährte.
Mitten aus dem Herzen der Helligkeit vor ihm kam eine Stimme: »Beeindruckend, nicht wahr?«
Perry blinzelte und entdeckte im Zentrum des Raums eine schlanke Gestalt, umflossen von aquamarinem Licht. »Dr. Reynolds?«
»Ich konnte einfach nicht widerstehen, von hier aus zuzusehen.« Er hörte das warme Lächeln in ihrer Stimme. Dr. Amanda Reynolds war die nominelle Chefin der Driftstation Omega. Ihr Vater war Admiral Kent Reynolds, Befehlshaber der Pazifischen U-BootFlotte. Als NavyGöre aufgewachsen, fühlte sie sich an Bord eines U-Boots ebenso wohl wie jeder Seemann, der die Zwillingsdelphine – das Symbol der amerikanischen Flotte – auf seiner Uniform trug.
Perry ging zu ihr hinüber. Er hatte Amanda vor zwei Jahren kennen gelernt, als man ihm das CaptainAbzeichen verliehen hatte. Ihr Vater hatte die Feier ausgerichtet, und Perry hatte es geschafft, an diesem einen Abend unabsichtlich ihren Kartoffelsalat zu beleidigen, ihr im Laufe eines kurzen Tanzes um ein Haar einen Zeh zu brechen und obendrein darauf zu wetten, dass die Cubs die San Francisco Giants im bevorstehenden Spiel schlagen würden – wobei er auch noch zehn Dollar verloren hatte. Alles in allem war es ein toller Abend gewesen.
Perry räusperte sich und vergewisserte sich, dass Amanda ihn anschaute. »Was halten Sie denn von Cyclops?«, fragte er und artikulierte dabei so deutlich wie möglich, damit sie die Worte von seinen Lippen ablesen konnte. Amanda hatte im Alter von dreizehn Jahren bei einem Autounfall das Gehör verloren.
Sie warf einen Blick nach oben, beugte sich etwas vor und antwortete: »Es ist genau so, wie mein Vater es sich immer erträumt hat.«
Wie sie da unter der Kuppel stand, umgeben von der Arktischen See, sah es aus, als triebe sie im Wasser. Dann drehte sie sich halb um. Ihre dunkle Mähne war zu einem praktischen Pferdeschwanz zusammengebunden, die blaue NavyUniform frisch gebügelt.
Perry trat neben sie unters offene Meer. Als berufsmäßiger U-BootProfi verstand er, warum dieser Raum seiner Crew unheimlich war. Obwohl man auf einem U-Boot das Feuer am meisten fürchtete, traute doch niemand so richtig der rund dreißig Zentimeter dicken Plastikhaube. Irgendwie war sie keine angemessene Alternative zu einem doppelwandigen Rumpf aus Titan und Stahl – vor allem, wenn man von so viel Eis umgeben war.
Auch Perry musste dem Drang widerstehen, sich unter dem Plastikbaldachin wegzuducken. Das Gewicht der ganzen Arktischen See schien auf ihm zu lasten.
»Warum haben Sie mich hierher holen lassen?«, fragte er und berührte leicht ihren Arm, um ihre Augen auf sich zu lenken.
»Deswegen … das ist einfach unglaublich.« Amandas Stimme zitterte vor Aufregung, während sie mit der Hand nach vorn deutete. Die Scheinwerfer des U-Boots erleuchteten die Eiswand, die langsam an Cyclops vorbeiglitt. Wenn man hier stand, hatte man das Gefühl, als wäre man selbst völlig reglos und die Eisinsel würde sich vor einem drehen wie der Brummkreisel eines Riesen. Aus der Nähe schimmerte die ganze Eisklippe im Licht der Xenonscheinwerfer und das Eis schien sich endlos nach oben und nach unten zu erstrecken.
Zweifellos war dies ein Anblick, der einen gleichzeitig ernüchterte und einem eine Gänsehaut über den Rücken jagte, doch Perry verstand noch immer nicht, weshalb er hier war.
»Wir haben das neue DeepEyeSonarsystem getestet«, begann Amanda endlich zu erklären.
Perry nickte. Er war mit ihrem Forschungsprojekt vertraut. Die Polar Sentinel war das erste U-Boot, das mit ihrem experimentellen Eisbeobachtungssystem ausgerüstet war, einem

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