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Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
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wußte es! Was hatte er
also dort verloren? Wollte er dir vielleicht zuvorkommen?«
    Â»Wie
kann man nur so gemein sein!« Mit vor Anstrengung zitternden Armen
stemmte er sich in seinem Stuhl hoch, wie eine verkrüppelte Katze, die
versucht, zum Sprung anzusetzen.
    Â»Wollte er vielleicht beweisen, daß er es allein schaffen kann, ohne dich? Wollte er beweisen, was wirklich in ihm steckt?«
    Â»Wie kannst du so etwas sagen! Du hast ihn doch überhaupt nicht gekannt!«
    Â»Aber
ich kenne dich! Und ich sage dir, wenn du so weitermachst, wenn du
nicht aufhörst, dich für jedes Unglück, das auf der Welt passiert,
verantwortlich zu fühlen, dann wirst du nie aus diesem Rollstuhl
rauskommen! Aber es muß ja auch sehr bequem sein, überallhin zu fahren
statt zu laufen; und man kann damit ja auch so schön Mitleid erwecken!«
    Â»Scher dich raus«, sagte er ruhig. »Verschwinde!«
    Â»Nein,
du scherst dich raus, und zwar aus deinem verdammten Stuhl!« schrie
sie. Sie packte eine der Armlehnen und drückte dagegen. Der Stuhl
neigte sich zur Seite. »Los, steh auf!« schrie sie. »Raus, raus, raus!«
Der Stuhl kippte um, und Swann fiel auf den Teppich. Einen Moment lang
lag er regungslos da, dann schaute er langsam zu ihr hoch. Sie stand
direkt über ihm. Er rappelte sich auf, unendlich langsam, bis er stand.
Dann machte er zwei wacklige Schritte auf sie zu und fiel ihr in die
Arme.
    In seinem Wagen auf
der Fahrt zurück nach Paris verlor Goncourt seine mühsam gewahrte
Beherrschung. Ein Stapel Zeitungen lag neben ihm auf dem Sitz. Chantal,
die ihm gegenübersaß und ihn beobachtete, spürte, wie sein Zorn wuchs;
aber zum ersten Mal war es ihr egal. Sie hatte keine Furcht mehr vor
ihm. Nach dem, was sie getan hatte, würde sie nie mehr vor irgend
jemandem Furcht haben. Sie empfand nur noch Furcht vor sich selbst und
vor ihrer zerstörerischen Raffinesse.
    Goncourt hob eine der Zeitungen auf und schlug mit dem Handrücken darauf.
    Â»Ein Toter bei Goncourt. Alle Zeitungen sind voll davon. Wie konnte das geschehen?« schnaubte er.
    Â»Ein solches Unglück läßt sich nicht verheimlichen«, sagte sie.
    Â»Es
ist der Ton, der mich wütend macht«, sagte er und starrte mit grimmigem
Blick auf die Titelseite. »Hier: ›Kriminelle Inkompetenz â€¦
Schludrigkeit â€¦ Laxheit sondergleichen â€¦
Amateurhaftigkeit â€¦â€¹ Und das zu einem Zeitpunkt, wo wir ums
Überleben kämpfen.«
    Â»Die Story, die von allen
nachgedruckt wurde, stammt von Infopress«, sagte sie. »Und wir alle
wissen ja, wer für die die ganze Zeit über bei uns herumgeschnüffelt
hat.«
    Goncourt nickte und zeigte auf das Telefon. »Suchen Sie sie.«
    Es
dauerte fünf Minuten, Meike in Swanns Haus zu finden. Goncourt riß
Chantal den Hörer aus der Hand und brüllte den Text von der Titelseite,
die er vor sich auf dem Schoß liegen hatte, hinein. Dann lauschte er
schweigend einen Moment, sagte »In Ordnung«, und legte auf. »Sie
streitet es ab«, sagte er. »Sie sagt, sie habe lediglich eine knappe
Meldung durchgegeben. Swann und Altenburg könnten das bestätigen.
Altenburg, sagt sie, glaubt zu wissen, wer dahintersteckt, und will
sich persönlich darum kümmern. Er hat den Namen der Person nicht
genannt, aber ich glaube, ich weiß, wen er meint.«
    Chantal hörte ihm gar nicht zu. Sie schaute mit abwesendem Blick aus dem Wagenfenster. Dann wandte sie sich abrupt zu ihm um.
    Â»Ich gehe«, sagte sie.
    Â»Was?«
    Â»Zu meinen Eltern nach New York. In sechs Stunden geht mein Flugzeug. Ich komme nicht mehr zurück.«
    Goncourt
sagte eine ganze Weile nichts. Er wußte, jeder Versuch, ihre Meinung zu
ändern, war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Wenn Chantal Delon
einmal einen Entschluß gefaßt hatte, war er unumstößlich.
    Â»Ist es wegen Mädler?« fragte er schließlich.
    Â»Ja. Ich bin schuld an seinem Tod.«
    Â»Nein, das sind Sie nicht. Sie haben lediglich meine Anweisungen befolgt.«
    Chantal lächelte traurig. »Das haben die Nazischergen in Nürnberg auch gesagt.«
    Wieder
schwieg Goncourt eine ganze Weile. Dann beugte er sich plötzlich vor.
»Der Artikel da, das waren Sie, nicht wahr? Ich habe Ihnen so viel zu
verdanken, daß ich jetzt nicht weiterfrage. Kein Wort darüber. Wollen
Sie immer noch gehen?«
    Â»Ja.«
    Â»Wie

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