Ach so!
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Vorwort
Während ich dieses Buch schrieb, habe ich mir mehr als
einmal gewünscht, dass es nur einem einzigen Thema gewidmet sei. Ich hatte mir aber
fest vorgenommen, viele Fenster in die unterschiedlichsten Themenfelder aufzustoßen.
Von der Kunst des Eierkochens, der Physik des durchsichtigen Glases, der
Saugfähigkeit von Babywindeln, bis hin zu den Konsequenzen der Nutzung digitaler
Medien. Jedes Thema packte mich irgendwann, und immer wieder erfüllte mich bei
meinen Recherchen nach einiger Zeit ein tiefes Glücksgefühl. Das Eintauchen in einen
Inhalt kann zur Sucht werden, und mit der Zeit will man immer mehr verstehen. Jeder,
der sich einmal ernsthaft mit einem Thema auseinandergesetzt hat, wird verstehen,
wie schwer es mir danach fiel, etwas wegzulassen. Die Kürze der Kapitel mahnte zur
Disziplin, und ich fühlte mich manchmal wie ein Verräter des Inhalts, denn das
jeweilige Thema hatte doch noch so viel mehr zu bieten! Viele der Themen sind mir im
Rahmen meiner Vorbereitungen zu den Fernsehsendungen »Quarks & Co«, »Die
große Show der Naturwunder«, »Kopfball« und natürlich dem Kurzformat »Wissen vor 8«
begegnet, und auch im Kontext dieser Produktionen hieß es für mich: »Weglassen!« Es
war eine ständige Herausforderung: Wo sollte ich beim jeweiligen Thema die
Prioritäten setzen, auf welchen Aspekt konnte ich verzichten, und wie ließ sich ein
komplexer Inhalt dennoch so vereinfachen, dass er verständlich wurde, ohne seine
Seele zu verlieren? Wie kann man sowohl dem Laien als auch dem Experten unter den
Lesern gerecht werden? Durch die intensive Zusammenarbeit mit meinen Kollegen habe
ich viel gelernt. Aus un seren engagierten Diskussionensind im
Laufe der Zeit Freundschaften hervorgegangen. Ich darf mich glücklich schätzen, dass
diese großartigen Redakteure und Autoren, aber auch viele aufmerksame Zuschauer und
Leser mir immer wieder mit guten Ratschlägen und kritischen Einwänden bei der Kunst
des »Weglassens« geholfen haben.
Ebenso danke ich den wunderbaren Mitarbeitern des
Verlagshauses Kiepenheuer & Witsch für die Herzlichkeit und für ihr großes
Vertrauen, mit dem sie mich durch die unterschiedlichen Phasen der Buchentstehung
begleitet haben. Mein Lektor Martin Breitfeld hat mich auch dieses Mal mit großer
Offenheit und wertvollen Anmerkungen unterstützt. Allen ein festes Dankeschön!
Dieses Buch entstand nicht etwa auf einer einsamen Insel
oder an einem entfernten Rückzugsort, sondern inmitten meiner sehr lebendigen
Familie. Die ungezügelte Lebensfreude unserer Kinder, ihr Temperament, ihre
Sensibilität und ihre kompromisslose Kreativität sind mir ein permanenter Stimulus.
Sie zeigen mir täglich auf liebevolle und überraschende Weise, was es bedeutet,
unsere Welt mit offenen und neugierigen Augen zu betrachten. Meine Frau Uschi hat
zudem jeden meiner Gedanken in diesem Buch begleitet. In Momenten eigener
Unsicherheit war sie es, die mit sicherem Instinkt einen ausschlaggebenden Ausweg
entdeckte, und mit bewundernswerter Klarheit half sie mir, meine Ideen zu ordnen.
Sie durchlebte und teilte mit mir alle Entstehungsphasen dieses Buches, und so
beschenkte sie mich mit einer weiteren Etappe der Gemeinsamkeit auf unserem
aufregenden Lebensweg.
Ranga Yogeshwar, Hennef im Sommer 2010
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Warum drehen sich Knödel im Topf?
Ausgekocht: Küchengeheimnisse
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Warum drehen sich Knödel im Topf?
1 Fast täglich erhalte ich Post von
Menschen, die ich nicht kenne. Manchmal schicken sie mir seitenlange Abhandlungen
über neuartige und unbekannte Phänomene, geheime, aber angeblich vielversprechende
Patente oder aber Beweise, dass Albert Einstein mit der Relativitätstheorie
offensichtlich doch unrecht hatte. Nicht selten ermahnen mich die Autoren schon auf
der ersten Seite, dass ihre Erkenntnisse den Lauf unserer Welt verändern werden. Was
folgt, sind komplizierte Skizzen, unkonventionelle Rechnungen und abenteuerliche
Argumentationen. Bisweilen verlassen dann die leidenschaftlichen Erfinder mit einem
gefährlichen Halbwissen den Boden physikalischer Gesetze.
Besonders häufig erhalte ich nicht enden wollende
Anleitungen für die Konstruktion eines Perpetuum mobile, einer Maschine, welche auf
wundersame Weise unendliche Energie aus dem Nichts produziert. Wie verlockend und
unglaublich ist da die Vorstellung, man könne damit auf einen Schlag die
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