Mit 17 setzt man auf die Liebe
nichts. Weder die Reise noch die Rolle.“
„Also hör mal, nun kommen mir aber gleich die Tränen!“ fuhr Großmutter Luischen in ihrem schönsten Berlinerisch fort. „Also, erstens: die Rolle aufzugeben war goldrichtig! Du hättest sie gar nicht annehmen dürfen, aber er hat dir ja keine Zeit gelassen, dich zu entscheiden, hat dich richtiggehend überfahren damit. Das weiß er auch ganz genau, wenn du mich fragst, sonst hätte er dich nicht so einfach gehen lassen. Das Abitur sausen lassen, wer macht denn so was! Für so eine läppische Tournee! Mach du man erst die Schule fertig, und dann kannst du immer noch Tänzerin werden, wenn du weiter so tüchtig trainierst. Du wirst noch tausend Chancen haben, wenn du das wirklich willst, und bessere als diese! Und was die Reise betrifft, da wirst du in den nächsten Zug steigen und hinterherfahren, basta!“
„Ich hab kein Geld, Luischen. Ich hab alles von meinem Sparkonto abgehoben, um es in die Reisekasse zu tun.“
„Ein Grund mehr. Weißt du was? Eben kommt mir der Gedanke, daß ich Lust hätte, mal ein bißchen rauszukommen aus dem Laden hier. Die beiden Männer können sich auch mal allein versorgen. Pack deine Reisetasche wieder ein, in einer Stunde fahren wir.“
„Du willst mit mir nach Italien fahren?“
„Kann doch nichts schaden, wenn ich mich mal nach dem Jungen umsehe, oder?“
Nach dem Plan mußte die Gruppe morgen in Pisa sein. Luischen beschloß, heute so weit wie möglich zu fahren und irgendwo unterwegs zu übernachten. Am späten Vormittag des nächsten Tages erreichten sie Pisa. Luischen fand ein Hotel im Zentrum der Stadt und nahm sich ein Zimmer.
„Und was jetzt?“ fragte Katja.
„Wir machen einen Stadtrundgang. Auf dem Campingplatz werden sie nicht mehr sein. Irgendwo werden wir sie schon treffen.“
Luischen behielt wieder einmal recht.
Sie hatten gerade die zweihundertvierundneunzig Stufen des Schiefen Turms von Pisa erklommen, und Luischen wischte sich erschöpft den Schweiß von der Stirn, als die Gruppe des Clubs 16 unten aufmarschierte und Herr Ott seine Erklärungen begann.
Luischen fuchtelte wild mit den Armen, so daß die Umstehenden erschrocken zurückwichen.
„Klaus!“ schrie sie. „Klaus! Hier sind wir! Hier!“
Nun winkte auch Katja. Dann machte sie einen Blitzstart die Treppen hinunter. In der Mitte traf sie auf Klaus, der ihr entgegenstürzte, sie in die Arme schloß und an sich drückte, als wolle er ihr sämtliche Rippen brechen.
„Ich hab geglaubt, ich spinne! Ich denke gerade ernsthaft darüber nach, warum der Turm so schief ist, da stehst du plötzlich oben!“
„Na, jetzt kennst du den Grund“, sagte Katja vergnügt. „Er hat sich über dein dummes Gesicht schiefgelacht!“
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek
Caspari, Tina :
Mit 17 [siebzehn] setzt man auf die Liebe /
Tina Caspari. - München: F. Schneider, 1987.
(Schneider-Buch: Mädchen)
ISBN 3-505-09228-2
6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 / 92 91 90
© 1987 by Franz Schneider Verlag GmbH
Frankfurter Ring 150 • 8000 München 40
Alle Rechte vorbehalten
Titelbild: Arnhild Johne
Umschlaggestaltung: Claudia Böhmer
Illustrationen: Werner Heymann
Lektorat/Redaktion: Helga Wegener-Olbricht
Herstellung: Brigitte Matschl
Satz/Druck: Presse-Druck Augsburg
ISBN: 3 505 09228-2
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Von Tina Caspari
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Bille und Zottel Sammelband 1 (enthält die Bände 1, 2 und 3)
Bille und Zottel
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