Mit dem Baby durch das erste Jahr
möglich und nötig ist. Während bis vor kurzem unverheirateten Müttern das Sorgerecht uneingeschränkt zustand, können nun auch ledige Väter gegen den Willen der Mutter das anteilige Sorgerecht zugesprochen bekommen.
Freunde – die bessere Familie?
Familie kann der Sicherung von Grundbedürfnissen nach Geborgenheit, Sicherheit und Zuwendung für alle Familienmitglieder dienen, was tatsächlich am leichtesten in einer jungen Familie zu beobachten ist. Oft finden junge Eltern diese Sicherheit aber nicht in ihrer Herkunftsfamilie. Umso wichtiger ist es jetzt, sich ein anderes tragfähiges soziales Netzwerk aufzubauen, das einem in der Bewältigung der Höhen und Tiefen helfen kann.
Neue gute Freundschaften können aus den Bekanntschaften aus dem Geburtsvorbereitungskurs oder der Mutter-Kind-Gruppe entstehen. Manchmal muss man ein wenig suchen oder abwarten, bis man die junge Familie gefunden hat, mit der man „auf einer Wellenlänge“ ist, mit der man sich einfach gut versteht. Das Austauschen in Erziehungsfragen, im Umgang mit Problemen und vor allem das gegenseitige Abnehmen der Kinder kann unbezahlbar und ungeheuer bereichernd sein.
Auf der anderen Seite kann es aber auch passieren, dass man sich als junge Familie von den alten Freunden entfremdet, dass die neuen Lebensthemen einfach nicht deckungsgleich mit den Interessen alter Freunde sind. Doch es lohnt sich, den Kontakt trotzdem, wenn vielleicht auch lockerer zu pflegen. Vielfach ist die einzige Möglichkeit, Kontakte zu Freunden mit und ohne Kinder zu halten, sie zu sich nach Hause einzuladen. Was die Bewirtung der Gäste anbelangt, so sollten sich die Eltern damit nicht unter Druck setzen, sondern es in dieser Zeit einfach halten oder zum Beispiel die Freunde bitten, zum gemeinsamen Essen beizutragen.
Auch bei Familienfeiern wie Geburtstagen oder Taufe sollte sich die Mutter (zumal wenn sie noch stillt) nicht mit der Zubereitung von Menüs verausgaben. Über die Jahre kann die alte Nähe zu Freunden wieder entstehen. Aufmerksam sollte man aber den Problemen gegenüber sein, die trotz aller familiären oder freundschaftlichen Unterstützung nicht besser werden. So gibt es zum Beispiel ernst zu nehmende Regulationsstörungen beim Säugling, die nicht ohne professionelle Hilfe zu bewältigen sind. Niemand sollte sich scheuen, Schwierigkeiten gegenüber dem Kinderarzt oder der Hebamme zu formulieren. Das gilt gerade auch für die mehrfachen Eltern, die vermeintlich schon mehr Erfahrung haben, aber trotzdem an ihre Grenzen stoßen können.
Folgende Fragen können Sie als Eltern besprechen:
Haben wir das Gefühl, dass sich unsere Eltern zu sehr in unser Familienleben einmischen?
Was hat sich alles in unserer Familie verändert?
Welche Freundschaften wollen wir in jedem Fall weiter pflegen? Gibt es auch Freunde, die uns gegebenenfalls entlasten können?
9.
Der ist aber schon weit!
Den richtigen Maßstab finden
So viel Unterschied und doch normal
Zeit lassen!
Zu viel des Guten?
So viel Unterschied und doch normal
Das kennen wohl alle Eltern: die Feststellung anderer Eltern, dass ihr Kind dieses oder jenes schon könne. Das eigene stille Beobachten, ob schon alle Mütter aus der Krabbelgruppe behaupten, ihr Kind schlafe durch, ob die anderen auch so müde aussehen oder ob sie mal entnervt wirken.
Auch wenn der Eindruck entstehen könnte, dass die kindliche Entwicklung einem klaren Zeitplan folgt, dass man nur in den entsprechenden Tabellen nachschauen müsste, um zu wissen, wann das eigene Kind zum Beispiel das erste Mal „Mama“ sagt – von diesem Eindruck muss man sich lösen! Sonst kommt man in einen Erwartungsdruck in Bezug auf vermeintlich fällige Entwicklungsschritte, der es erschwert, die momentanen Fähigkeiten des Kindes zu genießen. „Meilensteine“ der Entwicklung dienen nur einer groben Orientierung, sie dürfen nicht als Kriterium für eine gute oder schlechte Entwicklung eines Kindes genommen werden. Die Streuung, das heißt, in welchem Zeitraum das Auftreten eines Entwicklungsschrittes, zum Beispiel das Umdrehen vom Rücken auf den Bauch, noch normal ist, ist ziemlich groß. In der kindlichen Entwicklung ist Unterschiedlichkeit also normal.
Meilensteine zur Orientierung
0–3 Monate: Entwicklung von Kopfkontrolle, vorwiegend unkoordinierte Arm- und Beinbewegungen, zunehmend mehr Spiel mit den eigenen Händen soziales Spiel mit einem Gegenüber (Phasen der Zuwendung im Wechsel mit Phasen der Erholung), Interesse an der Stimme,
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