Mit dem schlimmen Zwilling im Bett
dass du anfängst, dich selbst anders zu sehen, dachte sie, da sie sich erinnerte, wie er angedeutet hatte, mehr in seinem Leben zu wollen.
Er gab dem Verkäufer seine Kreditkarte. „Sprich weiter!“
„Sag‘ mir die Wahrheit! Warst du am glücklichsten, als du mit Rhys aufgetreten bist, oder bist du jetzt glücklicher?“
„Rhys hat immer noch eine ganze Menge mit der Aufführung zu tun …“
„Das hab‘ ich nicht gefragt.“
„Ich will nicht, dass er sich jemals schuldig fühlen muss, weil er das tut, was er tun muss, um sich selbst und Melina glücklich zu machen.“
„Max, das ist das Letzte, was ich will. Wir beide, du und ich, reden hier nur.“
Der Verkäufer gab Max den Beleg, und der unterzeichnete ihn. „Dann ja, ich war glücklicher, als ich mit Rhys aufgetreten bin. Das ist logisch. Mehr Zeit mit ihm. Weniger Druck lag auf mir. Aber ich komme damit klar.“
„Natürlich. Aber wie wäre es, wenn du die Aufführung etwas verändern würdest? Mach‘ daraus mehr so eine Art Truppe anstatt dass du alles auf deinen eigenen Schultern trägst!“ Sie legte eine Hand auf seinen Arm. „Der Erfolg der Aufführung lag jetzt schon eine geraume Weile in deiner Verantwortung. Ich sehe das, Melina sieht das, und sogar Rhys sieht das. Deshalb versucht er auch, ein anderes Theater zu finden, nicht wahr?“
„Scheint so“, sagte Max.
„Es hängt nicht immer nur alles von dir ab, die Dinge hinzubekommen. Du verdienst es auch, glücklich zu sein.“
Der Verkäufer stellte die vollgepackten Einkaufstaschen vor sie hin. Max schwang die Pakete vom Verkaufstisch herunter, ließ Grace keines davon tragen. „Wenn ich irgendetwas hinbekommen kann, werde ich es tun, vor allem jetzt, da die Babys unterwegs sind. Aber ich werde über das nachdenken, was du gesagt hast, Grace. Ich bin nur nicht sicher, ob ich die Zeit haben werde, anzufangen, über diverse Tanztruppen Nachforschungen anzustellen.“
„Wenn alle ,wenn‘ und ,aber‘ Süßigkeiten und Nüsse wären, hätten wir alle ein sehr frohes Weihnachten! Du musst dir dafür die Zeit nehmen, Max. Ich kenne eine Frau, die ein Tanzstudio hier in Las Vegas leitet. Sie ist die Schwester meines Rechtsanwalts. Ich kann dich mit ihr in Verbindung bringen, wenn du willst.“
Er grinste. „Süßigkeiten und Nüsse, wie?“ Draußen vor der Tür öffnete Max den Kofferraum seines Autos und stellte die Einkaufstüten hinein. Bevor er ihn schloss, lehnte er sich am rückwärtigen Ende des Wagens an, verschränkte die Arme vor seiner Brust und schaute sie an. „Klingt wie eine ausgefallene Art, mir zu sagen, dass ich den Arsch hochkriegen soll, damit du mir aushelfen kannst. Heißt das, dass wir wirklich Freunde sind?“
Ich will nicht dein Freund sein, dachte sie sofort. Ich will mehr sein! Aber sie würde sich damit begnügen. „Du hast mir geholfen. Es ist das Mindeste, wenn ich dir auch helfen kann. Ich bin nicht sicher, ob ich dir überhaupt etwas gegeben habe, das dann auch klappt, aber es ist eine Idee.“
Er langte zu ihr hinüber, umfasste ihr Kinn mit seiner Hand. Sie hörte zu atmen auf und hielt den Atem an, während sie das Donnern in ihren Ohren hörte, als sich ihr Herzschlag beschleunigte. Max zog sie näher zu sich heran, bis sich ihre Hüften berührten. Ihre Hände fanden seine Arme.
Und dann küsste er sie.
Tief.
Lang.
Fest.
Da, am Straßenrand, vor einem Babygeschäft, küsste Max Dalton Grace Sinclair mit der Zärtlichkeit eines Liebhabers.
Kein Draufgänger.
Kein schlimmer Junge.
Sondern ein Mann, der fähig war, seine Familie vor seine Karriere zu stellen.
Ein Mann, der seine Eltern liebte, der einen Hund wollte und der sie sich als Ganzes fühlen ließ.
Ein Mann, der fähig war, alle Träume von Grace wahr werden zu lassen, ob er wollte oder nicht.
KAPITEL VIERZEHN
Max‘ Zauberregel Nr. 15: Die besten Vorführungen gelingen dann, wenn man es nicht so verbissen versucht!
Nachdem sie die Babysachen abgeladen hatten, fuhren sie beim Krankenhaus vorbei, um Melina zu besuchen, die mit Rhys an ihrer Seite friedlich ruhte. Über eine Stunde lang redete Grace mit ihren Freunden, wobei sie bemerkte, wie Max, der neben ihr saß, kaum die Hände von ihr lassen konnte. Ob er ihr Haar streichelte, ihren Rücken massierte oder ihre Hand hielt, es schien ihm egal zu sein, welche Botschaft er dadurch eventuell vermittelte, weder ihr noch Melina oder Rhys.
Und was er vermittelte, war, dass ihm Grace etwas bedeutete und dass
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