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Mit Kuessen und Nebenwirkungen

Mit Kuessen und Nebenwirkungen

Titel: Mit Kuessen und Nebenwirkungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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nichts ausmachen, wenn Sie es täten.“
    Sie lachte. „Sie sind sehr nett.“
    „Das bin ich gar nicht. Sie sind eine faszinierende Frau, Paige. Öffnen Ihr Haus einfach so einem Fremden.“
    „Einem Fremden, der im Schlaf spricht.“ Sie musterte ihn. „Meine Tante hätte Sie gemocht.“
    „Das ist ein großes Kompliment.“
    „Das wissen Sie doch gar nicht.“ Doch insgeheim freute sie sich über seine Bemerkung.
    „Ich kann es mir aber denken. Sie haben erzählt, dass sie alles aufgegeben hat, um Sie großzuziehen.“
    Bei der Erinnerung musste Paige lächeln. „Sie war toll. Sehr früh im Leben hat sie die Entscheidung getroffen, Nonne zu werden, und mit neunzehn war sie schon Novizin. Nach dem Tod meiner Eltern kam sie her, um sich um mich zu kümmern. Sie hat ihr Leben als Nonne einfach so hinter sich gelassen. Ich erinnere mich noch daran, wie sie mir erklärt hat, dass wir jetzt gemeinsam lernen müssen, eine Familie zu sein.“
    Ihr Lächeln schwand ein wenig. „Als Fünfjährige habe ich gar nicht verstanden, was für eine gewaltige Umstellung das für sie gewesen sein muss. Sie hat nie in der ‚echten‘ Welt gearbeitet, doch zum Glück hat sie in einem lehrenden Orden gelebt, sodass sie es gewohnt war zu unterrichten. Trotzdem musste sie erst lernen, wie man Rechnungen bezahlt und einen Haushalt führt, während sie gleichzeitig mich großzog.“
    „Das hat sie gut gemacht“, sagte er.
    Paige nickte. „Ja, mit Anmut und Liebe. Geld war kein Thema. Meine Eltern hatten gut vorgesorgt. Es gab eine Versicherung, von der das Haus abbezahlt werden konnte, und es blieb noch genügend übrig, um unsere Grundbedürfnisse zu befriedigen. Sophie ist hier im Ort Lehrerin geworden. Sie war ein ganz besonderer Mensch.“
    Sie hat die Menschen von ganzem Herzen geliebt, dachte Paige, und sie fehlt mir immer noch.
    „Ich hatte Glück, sie zu haben“, fügte sie hinzu. „Meine Eltern hatten beide keine weiteren Angehörigen. Aber Sophie und ich haben aufeinander aufgepasst.“
    Während sie sprach, blickte sie in seine blauen Augen. Seine Lider schienen sich langsam immer weiter zu senken.
    „Okay“, sagte sie und erhob sich. „Jetzt bringen wir Sie erst einmal wieder ins Bett.“
    Innerhalb eines Herzschlags verwandelte sich Alistairs Miene von schläfrig in hellwach. Kurz musterte er sie auf eine Weise, die sie nur als sexy bezeichnen konnte. Spannung lag in der Luft. Paige wusste nicht, ob sie sich ihm in die Arme werfen oder schreiend in den Nachmittag hinauslaufen sollte.
    Letzteres kam ihr irgendwie albern vor. Und Ersteres … Eine Vorstellung, an der ich durchaus Gefallen finden könnte, dachte sie.
    „Weil ich eigentlich noch immer krank bin“, sagte er, als wolle er sichergehen, ihren Vorschlag richtig verstanden zu haben.
    „Genau. So lange wie heute sind Sie seit Tagen nicht mehr auf den Beinen gewesen. Sie müssen ganz erschöpft sein.“
    „Ich bin müder, als ich zugeben will.“ Er stand auf. „Lassen Sie mich aber erst beim Abwasch helfen.“
    Sie lachte. „Das schaffe ich schon alleine.“
    „Ich bin sehr gut im Abwaschen.“
    „Gehörte das zu Ihrer Ausbildung als Viscount?“
    „Natürlich. Auf königlichen Erlass hin müssen wir noch vor unserem zehnten Geburtstag einen Geschirrspülkurs belegen.“
    „Ihre Talente können Sie mir gerne morgen zeigen. Im Moment müssen Sie sich erholen, wenn Sie keinen Rückfall erleiden wollen. Ich möchte Simon ungern erklären müssen, warum sein Freund nicht gesund wird.“
    Alistair ging um den Tisch herum. „Okay, aber morgen wasche ich ab.“
    „Ich freue mich schon drauf.“
    Gemeinsam gingen sie zur Tür, wo er ihr den Vortritt ließ und dann folgte. Auf dem Weg durch die Küche streifte sein Arm ihren. Sie nahm die Hitze war, und eine Stimme in ihrem Inneren flüsterte ihr zu, dass gut aussehende, charmante Männer für das Herz einer Frau sehr gefährlich sein konnten.
    Er war nur auf der Durchreise. In wenigen Tagen würde er wieder weg sein und sie zu ihrem normalen Alltag zurückkehren. Es war besser für sie beide, wenn sie das im Kopf behielt und nicht versuchte, aus ihrer gemeinsamen Zeit mehr zu machen, als da war.
    Aber ein Mädchen durfte doch noch träumen, oder?

4. KAPITEL
    Alistair schenkte sich eine Tasse Kaffee ein. Es war noch früh – die Sonne blinzelte gerade über den Horizont. Der Himmel war in verwaschenes Rosa und Orange getaucht, und hier und da blitzten noch ein paar Sterne. Im Haus war alles ruhig.

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