Mit Kuessen und Nebenwirkungen
„Ich habe aber allen erzählt, dass ich fahre, und sie freuen sich so sehr für mich. Mein Bankberater hat mich an zwei Festgeldkonten erinnert, die am Fünfzehnten frei werden, sodass ich danach das Geld für den Flug und die Hotelreservierungen habe. Meinen Pass hab ich auch schon, also sieht es so aus, als würde ich es wirklich machen.“
„Ja, das machst du“, murmelte er und berührte sanft ihr Gesicht. „Ich freue mich für dich.“
Sie mochte das Gefühl seiner Finger auf ihrem Gesicht. Die leichte Berührung weckte in ihr den Wunsch, sich vorzubeugen und ihn zu küssen. Sie verspürte Lust, aber auch noch etwas anderes. Etwas, das viel tiefer ging. Einen Hunger, sich mit diesem Mann zu verbinden. Alles an ihm auf intimste Weise kennenzulernen.
„Das habe ich nur dir zu verdanken, Alistair. Du hast mich daran erinnert, dass ich Tante Sophie immer lieben werde. Dass ich nicht hierbleiben muss, um es zu beweisen. Dafür danke ich dir.“ Sie lächelte. „Du hast mir den notwendigen Tritt in den Hintern verpasst.“
„Du wärst auch alleine an den Punkt gekommen.“
Dessen war sie sich nicht so sicher, aber das konnte sie ihm nicht sagen, weil es ihr auf einmal seltsam schwerfiel zu sprechen. Ihr Atem ging schneller und ihr Kleid war seltsam unbequem. Die Lust wuchs und reiste auf erhitztem Blut durch ihren Körper.
Sie wollte ihm von den Steaks erzählen, die ihm Kühlschrank warteten, von dem Salat, den sie dazu vorbereitet hatte. Doch stattdessen trat sie einen Schritt vor und legte ihre Hände auf seine Schultern.
Das war offensichtlich genau das, worauf er gewartet hatte, denn er schlang seine Arme um sie und zog sie an sich. Ihre Körper berührten einander überall und dann war sein Mund auf ihrem.
Sie verlor sich in dem Kuss, und als Alistair sie nach oben führte, verlor sie sich in ihm.
Zwei Stunden später waren sie wieder unten. Alistair hatte seine Jeans und sein Hemd angezogen, war aber barfuß. Paige trug ihr Kleid und sonst nichts. Zu wissen, dass diese wunderschöne Frau in seiner Nähe beinahe nackt war, machte es ihm schwer, sich zu konzentrieren, wie er beim Grillen der Steaks feststellte.
Jedes Mal, wenn sie an ihm vorbeiging, war er sich ihrer bewusst. Er konnte den Blick nicht von ihren Brüsten lösen. Sich in Erinnerung zu rufen, dass er ausgebildeter Mediziner war, machte das Erlebnis nicht weniger intensiv. Und sich zu sagen, dass Feuer sehr gefährlich war, hatte keinerlei Einfluss auf sein Verlangen. Obwohl sie sich gerade erst geliebt hatten, wollte er sie schon wieder.
Sie kam mit den Steaks auf einem Teller aus der Küche. Ihr Gesichtsausdruck war entspannt und zufrieden, ihre Augen blickten wissend. Sie sah aus wie eine Frau, die höchst befriedigt war.
Sie bedachte ihn mit einem sexy Lächeln. „Hör auf damit“, sagte sie.
„Womit?“
„Daran zu denken. Wenn das so weitergeht, bekommen wir nie was zu essen.“
Er nahm ihr den Teller ab und stellte ihn neben den Grill. Dann zog er sie an sich. „Essen wird häufig überschätzt.“
Sie nahm seine Hände und legte sie auf ihre Brüste. Als seine Finger anfingen, sie zu streicheln, weiteten sich ihre Pupillen und ihr stockte der Atem.
„Vielleicht hast du recht“, flüsterte sie.
Er küsste sie. Ihre Zungen fanden einander in einem erotischen Tanz. Sie sank gegen ihn. Seine Hände glitten zu ihren Hüften und schoben ihr Kleid hinauf, bis er ihre bloße Haut berührte. Lust pulsierte durch seine Adern, bis er hart und bereit war und …
Er zog sich zurück und schaute sie an.
„Was ist?“, fragte sie.
Er schüttelte den Kopf, noch nicht bereit, ihr zu gestehen, was er sich selber noch nicht eingestehen konnte. Nur ließ sich die Wahrheit nicht mehr leugnen. Sie schlug Wurzeln in seinem Geist und wuchs, bis sie drohte, ihn zu verschlingen.
„Ich kann das nicht.“
Sie schluckte. „Das Essen oder …“ Ihre Stimme verebbte, ihre Lippen zitterten. „Alistair?“
Er nahm ihre Hände in seine.
Die Worte waren da, sie warteten nur darauf, ausgesprochen zu werden. Sie verlangten nach Vergebung – für ihn selbst. Und nach der Fähigkeit, zuzugeben, dass er vorher – mit Sara – genommen hatte, was ihm angeboten worden war. Die leichte Lösung. Er war zu sehr mit seiner Arbeit beschäftigt gewesen, um wirklich mit vollem Herzen dabei sein zu können – oder zu wollen.
„Ich habe es schon einmal vermasselt. Ich habe jemanden verletzt, der mir sehr am Herzen lag, weil ich nicht gewillt
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