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Mit Liebe gestrickt

Mit Liebe gestrickt

Titel: Mit Liebe gestrickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gil McNeil
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schnaubt.
    »Da sind gar keine Würstchen.«
    »Ich weiß.«
    »Warum nicht?«
    »Weil du letzte Woche gesagt hast, dass du Würstchen hasst, als wir welche zum Abendessen hatten.«
    Er schnaubt wieder.
    »Das war doch nur Spaß.«
    Jack kommt hereingeschlurft und sieht schlecht gelaunt aus.
    »Ich will keine Würstchen. Ich will Rühreier.«

    Offenbar betreibe ich eine Art Bed-and-Breakfast für Kinder. Vielleicht sollte ich mir einen kleinen Notizblock und einen Stift besorgen.
    »Also, da wir keine Würstchen haben, wie wäre es mit Rühreiern, Archie, bevor wir uns anziehen und zu Granny fahren?«
    »Igitt. Letztes Mal hast du doofen Käse reingetan, und sie haben einfach eklig geschmeckt.«
    »Tja, entweder gibt’s Shreddies oder Rühreier. Sonst nichts. Also entscheidet euch.«
    Er seufzt, während Jack an der Tür steht und aussieht, als würde er noch halb schlafen.
    »Mochte Daddy Käse in seinen Rühreiern?«
    Mist. In letzter Zeit waren die »Hat mein wunderbarer Vater das auch gemocht?«-Fragen sehr viel seltener geworden, aber eigentlich wundert es mich nicht, dass sie heute wieder auftauchen.
    »Ja, Schätzchen, mochte er.«
    »Also, dann möchte ich meine mit Käse.«
    Archie zögert.
    »Also, ich nicht. Er mochte sie auch ohne Käse, nicht wahr, Mum?«
    »Ja, Schätzchen.«
    »Und es gibt keine Würstchen?«
    »Nein.«
    »Bist du sicher?«
    Glaubt er vielleicht, dass ich eine Packung in meinem Bademantel verstecke?
    »Ganz sicher, Archie.«
    »Also, ich nehme Rühreier, und Toast. Aber die Eier nicht auf dem Toast - der soll auf einen Extrateller.«
    Herrjemine.

    Ellen ruft an, als ich das Frühstücksgeschirr abwasche.
    »Du wirst es nie erraten. Frag mich, wer dich anruft.«
    »Ich weiß, wer mich anruft, Ellen. Du bist es, Großbritanniens beliebteste Moderatorin.«
    »Ja, aber frag mich trotzdem. Sag einfach: ›Wer ist da?‹«
    »Wer ist da?«
    »Die zukünftige Mrs. Harry Williams. Er hat mich gestern Abend gefragt, als wir beim Dinner waren. Hat einen Kniefall gemacht und alles - hatte sogar einen Ring gekauft. Tiffany. Echte Diamanten. Mit allem Drum und Dran. Es war absolut perfekt.«
    »Oh, Ellen, das ist wunderbar.«
    »Ich weiß, aber warum er es nicht am Valentinstag getan ist, ist mir unbegreiflich. Er sagte, er habe warten wollen, bis der Gips ab ist, weil es sonst schwierig geworden wäre mit dem Kniefall, aber ich glaube, die ganze Herzen- und Blumen-Nummer war ihm einfach ein bisschen zu viel.«
    »Das ist absolut verständlich.«
    »Der Valentinstag war immer ein lausiger Tag für mich, sodass jetzt all die Jahre, in denen ich nicht mal’ne Karte gekriegt habe, wettgemacht sind.«
    »Du hast immer Karten bekommen, Ellen. Haufenweise, so lange ich dich kenne.«
    »Nur von Spinnern, die mich im Fernsehen sehen, nicht von richtigen Männern.«
    »Tja, jetzt hast du einen richtigen Mann, und einen Ring, der es beweist.«
    »Ich weiß. Du liebe Güte. Ich kann es immer noch nicht fassen.«
    »Erzähl mir alles. Was hat er gesagt? Was hast du gesagt? Einfach alles.«

    »Zuerst habe ich die Kühle gespielt und gesagt, ich würde nach reiflicher Überlegung wieder auf ihn zukommen, aber dann brachte der Kellner den Champagner, und ich habe kapituliert. Wer hätte gedacht, dass er der zukünftige Mr. Malone werden würde? Ist das Leben nicht toll?«
    »Ich denke, wir hören jetzt lieber auf, ihn Dirty Harry zu nennen. Das klingt nicht sehr brautgemäß.«
    »Oh, ich weiß nicht: Wollen Sie, Ellen Malone, Dirty Harry zu Ihrem gesetzmäßigen … mir gefällt das ziemlich gut.«
    »Was ist es für ein Ring?«
    »Ein verdammt großer.«
    »Kluger Junge.«
    »Also, wirst du meine Brautjungfer sein?«
    »Sind Achtunddreißigjährige mit zwei Kindern nicht eher Matronen?«
    »Das ist totaler Schwachsinn. Ich möchte, dass du meine Brautjungfer bist; ich dachte an Reifröcke aus rosa Spitze. Mit dazu passenden Handschuhen.«
    »Grundgütiger.«
    »Oder möglicherweise etwas von Vera Wang.«
    »Das klingt schon besser.«
    »Und die Jungs in Kilts.«
    »Harry in einem Kilt?«
    »Nein, du Dummerchen, meine Patensöhne.«
    »Mein Jack und Archie in Kilts?«
    »Ja. Was denkst du?«
    »Ich denke, das kommt darauf an, wie groß die Bestechung ausfällt.«
    »Riesig.«
    »Dann ist das kein Problem, allerdings sollten wir lieber darauf achten, dass sie keinen Dolch im Strumpf tragen, sonst
könnte es heikel werden. Hast du es deiner Mum und deinem Dad schon gesagt?«
    »Ich bin noch dabei, mich

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