Mit Liebe gestrickt
die viel schneller sind als sie.
»Er weiß, dass sie nicht so schnell laufen kann. Gleich fängt sie an zu weinen. Marco, vieni qui .«
Er ignoriert sie, und genau wie Connie vorhergesagt hat, fängt Nelly an zu weinen. Archie trabt hinüber, flüstert ihr etwas ins Ohr und dann grinsen beide.
»Du liebe Zeit, das sieht nicht gut aus.«
Connie lacht.
»Jetzt geht es ihr wieder gut, wo Archie in ihrem Team ist.«
»Ja, aber gilt das auch für Marco?«
Wie zu erwarten war, hatte Archie sich etwas Gerissenes überlegt, wie sie Marco und Jack in die Zange nehmen können, und nach einigem Gerangel und Geschubse haben sie die beiden schnell abgeklatscht und Marco und Jack müssen Fänger spielen. Nelly rennt schnell zu ihrer Mutter und holt sich eine Streicheleinheit, während Archie außer Atem hinter ihr hertrottet und triumphierend aussieht.
»Wir haben ihn, wir haben ihn.«
»Ja, du hast es geschafft. Gut gemacht, Schätzchen, aber jetzt ist gut. Es wird Zeit - gleich klingelt es.«
»Aber, Mum …«
Er sieht hinüber zu Jack und Marco, die jetzt einige Meter außerhalb der Mummy Sicherheitszone stehen und drohend aussehen, während sie darauf warten, dass sie Nellie und Archie wieder abklatschen können.
»Jack, komm doch mal kurz hierher.«
Er kommt herübergeschlendert, kann es sich aber nicht verkneifen, Archie im Vorbeigehen einen vernichtenden Blick zuzuwerfen.
»Was ist?«
»Ich möchte dich nur kurz in den Arm nehmen, bevor die Schule beginnt, das ist alles.«
»Jetzt gleich?«
»Ja.«
Er seufzt.
Connie lächelt und winkt Marco mit dem Zeigefinger herüber.
»Wir können eine Gruppenumarmung machen.«
Die Kinder sehen entsetzt aus.
»Oder ihr könnt spielen, aber keine Spiele mehr, in denen die Großen die Kleinen jagen, ja?«
Sie nicken, offensichtlich erleichtert, der Gruppenumarmung entkommen zu sein.
» Brava .«
Sie stieben davon zur anderen Seite des Schulhofs und tauschen gegenseitiges Mitgefühl für ihre schrecklichen Mütter aus, die öffentliche Umarmungen propagieren, als Mrs. Chambers mit der Glocke heraustritt und alle sich aufstellen. Hervorragend: keiner beginnt die Schule in Tränen aufgelöst oder mit einem Racheschwur für die Pause auf den Lippen.
Wir haben gerade den Eingang zum Schulhof erreicht, als der schreckliche Harry mit Annabel eintrudelt, die völlig aufgelöst aussieht. Normalerweise ist sie schon lange vor uns da und fuchtelt mit ihrem Klemmbrett herum, also hatte sie wohl einen hausfraulichen Moment. Ich hoffe, dass es eine lecke Waschmaschine war, weil es nichts Besseres gibt, als einen Freitagmorgen damit zu beginnen, hektoliterweise Wasser von deinen Terrakottafliesen aufzuwischen. Aber was auch immer es war, Harry schmollt definitiv, als er zu seiner Reihe rennt und versucht, sich ganz vorn hineinzudrängen. Die Kinder schließen die Reihe
fest, und als er auf Höhe von Archie und Nelly ist, schmeißt er sich plötzlich dramatisch zu Boden, genau wie ein italienischer Fußballspieler, nur mit weniger überzeugenden Handbewegungen.
Mrs. Berry kommt aus dem Klassenzimmer, als er sich schreiend auf dem Boden wälzt, aber sie hat die Szene offenbar beobachtet, weil sie nicht darauf hereinfällt. Bevor er es sich versieht, steht er ganz hinten in der Schlange und scheint damit auch keine Probleme zu haben.
Ganz anders als Annabel, die sofort auf Mrs. Berry losgeht. Die lässt sich nicht beeindrucken, was wirklich tapfer von ihr ist, aber bevor wir uns versehen, rast Annabel über den Schulhof auf uns zu und wirkt sehr dünnlippig. Herrjemine. Ziemlich viele Eltern stehen auf dem Schulhof, und sie ist wieder ganz die Vorsitzende.
»Ich hoffe, Sie haben das gesehen, Mrs. Mackenzie. Ihr Sohn hat gerade den armen Harry zu Boden gestoßen. Ich finde wirklich, dass Sie ein Wörtchen mit ihm reden sollten. Diese Art von Benehmen möchten wir in der Schule nicht unterstützen. Ich bin sicher, dass Sie mir da zustimmen.«
Verdammter Mist. Ich bin noch dabei, mir eine Antwort zu überlegen, die nicht die Wörter »verpissen« und »Scheiße« einschließt, als Connie vortritt und selber auch ziemlich dünnlippig aussieht.
»Archie hat nicht gestoßen, er war nicht mal in seiner Nähe. Wie kann er sich also für etwas entschuldigen, was er nicht getan hat?«
Annabel bedenkt sie mit einem besonders herablassenden Blick.
»Vielleicht haben Sie den Vorfall nicht ganz so klar gesehen wie ich, Mrs. Maxwell.«
Connie murmelt etwas auf Italienisch, und einige
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