Mitteilungsheft - Leider hat Lukas
kleine Bruder des deutschen Duden, fixer Bestandteil österreichischer Schul- und Klassenbibliotheken und daher physisch in mehr oder weniger zerschlissener Form in praktisch jedem Bankfach zu finden. Eingeführt wurde das „Österreichische Wörterbuch“ 1951 auf Betreiben des damaligen Bildungsministers Felix Hurdes, auf dass es „… als amtliches Regelwerk über dem Duden stehe“. Damit war es der Sprache gewordene Ausdruck einer neuen österreichischen Identität. Noch 1972, im Vorwort zur 32. Auflage, fand sich der Satz: „Wir Österreicher verwenden eine Reihe von Ausdrücken, die nicht weniger richtig, gut und schön sind als anderswo gebrauchte. Sie wurden naturgemäß bevorzugt (…).“ 2012 erschien das ÖWB in der 42. Auflage als Jubiläumsausgabe und umfasste in der Schulausgabe 928 Seiten. In der aktuellen Vollausgabe gibt es rund 3000 Begriffe, die erst in den letzten Jahren entstanden sind, wie etwa „E-Card“, „Hacklerregelung“ und „Pensionsharmonisierung“. Aus dem Alltagswortschatz wurden allein unter dem Anfangsbuchstaben A folgende neue Wortkreationen aufgenommen: „Altenbetreuer“, „anzipfen“, „ablösefrei“, „Audiobook“, „Afro-Look“ und „Alkopops“. Daneben sind noch zahlreiche Begriffe aus dem Bereich Computer und Internet aufgenommen worden, etwa: „skypen“, „VoIP“, „Blog“, „Linux“ und „Wikipedia“. Auch unter den neuen Begriffen unterscheiden sich einige vom Duden, so heißt es im ÖWB „smsen“, während es im Duden „simsen“ heißt. Veraltete Begriffe, wie „Absperrkommando“, „affengeil“ und „Arbeitermittelschule“ wurden entfernt. Der Begriff „Schilling“ wurde behalten. Wie das in der nächsten Auflage mit „Berufsheer“ ist?
Weitere Kostenlose Bücher